Gemeinderat,
34. Sitzung vom 04.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 76 von 91
hat er sich im Laufe der Jahre von seiner Vorbildwirkung ein bisschen entfernt, und deshalb war es dringend notwendig, dass im Rahmen der Maßnahmen, die wir gesetzt haben, auch die richtigen Schritte umgesetzt wurden.
Viele Behauptungen aus Ihrer Begründung sind
Vermutungen – das sind noch die freundlichen Unterstellungen –, oder
sie sind schlichtweg falsch. Einige Punkte seien hier aufgezählt.
So nennen Sie etwa immer wieder Beispiele für die
geplante Nutzung und sprechen von einem Einkaufszentrum. – Von einem
Einkaufszentrum war nie die Rede! Das ist Ihre freie Interpretation! Das ist
eine freie Interpretation der Flächenwidmung, in der nie davon die Rede war und
die auch nicht so beschlossen wurde. Ebenso ist die Darstellung des Zeitplanes
falsch und vieles andere mehr.
Diese vielen falschen Behauptungen, die von Ihnen in
all diesen Jahren aufgestellt wurden, mussten und konnten in vielen Gesprächen richtiggestellt
werden. Und ich erinnere mich daran, dass bei der Zusammenkunft auf Einladung
des Vorstandes der Architektenkammer zur Frage der Flächenwidmung, bei der
einer der Teilnehmer sich auf Basis Ihrer Informationen mit der Flächenwidmung
beschäftigt hatte, nach zwei Stunden dort die einhellige Meinung bestand, dass
die Flächenwidmung in Ordnung ist und alles, was wir tun, dieser Flächenwidmung
entspricht. Somit entsprechen die gemachten Fehlinterpretationen nicht den
Tatsachen.
Dasselbe gilt für andere Gespräche, bei welchen die
Verunsicherung von Investoren beseitigt werden musste, vor allem von privaten
Unternehmerinnen und Unternehmern. Daher kann ich Ihre politische Kritik unter
Umständen nachvollziehen, Ihre heutige Kritik und vor allem die Kritik der ÖVP,
die heute noch folgen wird, kann ich aber überhaupt nicht nachvollziehen. Die
ÖVP stellt sich immer wieder als die Wirtschaftspartei hin. Dass der Schaden,
der aus wirtschaftlicher Sicht für die einzelnen Unternehmerinnen und
Unternehmer entstanden ist, auf diese Diskussion zurückzuführen ist, ist
allerdings eine andere Geschichte! (GR Marco Schreuder: Die Opposition ist
schuld?)
Nun zu den Fragen.
Nach der Prüfung der Zulässigkeit durch den
Verfassungsdienst sind die Fragen 1, 5 bis 8, 13, 14 und 17 nur in jenem Teil
zulässig, die meinen Wissensstand betreffen. Alle anderen Handlungen beziehen
sich auf die Stadt Wien Marketing oder ein von ihr beauftragtes Unternehmen und
fallen daher nicht in die Zuständigkeit dieses Hauses.
Zu dem Teil der Fragen, der sich an mich richtet: Die
Inhalte Service, Gastronomie, Fahrgeschäfte und attraktive ganzjährige Betriebe
für den Riesenradplatz wurden im Rahmen der Grundsatzplanung festgelegt. Die
Entwicklung erfolgte gemeinsam mit den bisherigen Nutzern des
Eingangsbereiches, die auch zukünftig dort aktiv sein wollten, sowie mit
zusätzlichen neuen Interessenten.
Was die Empfehlungen des Kontrollamtes betrifft, hat
der Geschäftsführer der Stadt Wien Marketing und Praterservice GesmbH bereits
in seiner Stellungnahme zum Bericht klargestellt, wie er den Empfehlungen des
Kontrollamtes folgen wird, und er tut es auch.
Grundsätzlich besteht zwischen der Riesenradplatz
Errichtungsgesellschaft und Explore 5D kein Vertragsverhältnis, aber das wissen
Sie in der Zwischenzeit auch, und die Immoconsult Leasing Gesellschaft
unterliegt nicht meinem Einfluss.
Aus der Erweiterung des ursprünglichen Projekts
resultierende Mehrkosten sind selbstverständlich aus den Einnahmen zu decken.
Welche Mehrkosten in Frage 17 der Dringlichen Anfrage gemeint sind, ist für
mich nicht nachvollziehbar.
Zu 2 und 3: Seitens der Auftraggeber waren frühere
Projekte bekannt. Idee und das dramaturgische Konzept für den Riesenradplatz
waren überzeugend und in Übereinstimmung mit den vorgeschlagenen Leitlinien für
den Prater. Die Überprüfung der wirtschaftlichen Gebarung von Firmen fällt
nicht in meine Kompetenz.
Ad 4: Ich stelle ausdrücklich klar, dass ich kein wie
immer geartetes – von Ihnen so benanntes – „persönliches Verhältnis“
zu Herrn Frank habe. Und ich halte es für unangebracht, Zeitungsartikel zu
kommentieren, weiß ich doch aus eigener Erfahrung, wie oft Zitate aus dem
Zusammenhang gerissen werden – wie übrigens auch jenes Zitat von mir in
dem genannten Artikel –, und der Zusammenhang stellt sich dann oft nicht
mehr so dar, wie er tatsächlich war. Die Zitate entsprechen jedenfalls, was
auch immer tatsächlich gesagt wurde, nicht den Tatsachen.
Zu 9 bis 11: Diesbezüglich verweise ich auf die
bereits in der 33. Sitzung des Wiener Gemeinderates vom 5.5.2008 von Herrn
StR Dr Michael Ludwig beantworteten Fragen desselben Inhaltes.
Ich wiederhole aber nochmals, dass sämtliche Vorgaben
eingehalten wurden und das Projekt ordnungsgemäß bewilligt wurde.
Zu 12: Wie bereits in meiner Einleitung ausführlich
beschrieben, wurden sämtliche Attraktionen, deren Fertigstellung für April 2008
in Aussicht gestellt wurde, auch vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft
fertiggestellt. Für zwei Betriebe laufen die Bewilligungsverfahren. Das sind
aber Betriebe, in die von privaten Betreibern investiert wurde, und daher sind
diese für die Einholung der Bewilligungen selbst verantwortlich.
Zu 15: Es gibt eine klare Trennung der
Verantwortlichkeit. Meine politische Aufgabe ist es, den Gremien des
Gemeinderates entsprechende Unterlagen zur Beschlussfassung vorzulegen. Das
betrifft unter anderem auch die Finanzmittel, die seitens der Stadt zum Einsatz
kommen.
Ich habe dem Wiener Gemeinderat zwei Anträge im Zusammenhang
mit dem Projekt Riesenradplatz vorgelegt, die genau den Regeln entsprechen und
zur Abstimmung gelangten.
Ich habe die jeweiligen Anträge
und die damit verbundene Beschlussfassung schon erwähnt, und ich verweise noch
einmal auf die Inhaltlichkeit, möchte das
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