Gemeinderat,
39. Sitzung vom 24.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 20 von 130
Armut diskutieren, so auch
hier in diesem Bereich der Sozialleistungen ein Vergleich, der durchaus sicher
macht: Die Verdoppelung des Heizkostenzuschusses wird bei den AusgleichsbezieherInnen
nicht in Abzug gebracht wie in Oberösterreich, wo Schwarz-Grün regiert. Wir
zahlen das den Wienerinnen und Wienern zusätzlich zu dem
Bundesheizkostenzuschuss, der vor der Wahl beschlossen wurde und ich sage,
richtigerweise vor der Wahl auch beschlossen wurde, weil wir hier ja auch im
Wiener Gemeinderat immer wieder die Verantwortung des Bundes eingefordert
haben, die höheren Mineralölsteuereinnahmen den Österreicherinnen und
Österreichern letztendlich auch in der Form der Mitfinanzierung des Heizkostenzuschusses
auszubezahlen. Was macht Schwarz-Grün in Oberösterreich? Den
Ausgleichszulagenbeziehern wird dann der entsprechende Bundeszuschuss
beziehungsweise der Landeszuschuss in Abzug gebracht und sie kriegen nur den
Differenzbetrag ausbezahlt! Wir in Wien geben das weiter. Eine zusätzliche
Unterstützung für die Wienerinnen und Wiener ist letztendlich willkommen und
davon müssen die Ärmsten auch profitieren und dazu bekennen wir uns auch, meine
Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)
Es sind die Bereiche
Gesundheit und Wohnen und der Bereich des Sozialen angesprochen worden. Über
die bereits beschlossenen Maßnahmen hinaus weist dieses Budget eine Steigerung
von 20 Prozent auf. Im Bereich des Wohnens werden 5 000 Wohnungen
gefordert. Wir bauen in den nächsten drei Jahren und bleiben bei 7 000
geförderten Wohnungen, um hier gerade jenem Segment den Wienerinnen und Wiener,
die es notwendig haben, zusätzliche Möglichkeiten zu geben, zu günstigem
Wohnraum zu kommen. Und natürlich, gar keine Frage, es braucht darüber hinaus
auch Entlastungen im Bereich der Stärkung der Nachfrage.
Wir brauchen hier
tatsächlich diese Steuerreform, die dringend notwendig ist. Darum begrüßen wir
es auch, dass sehr rasch eine Bundesregierung zustande kam, eine
Bundesregierung, die sich letztendlich auch im Bereich der
nachfrageorientierten Maßnahmen zum Ziel gesetzt hat, sehr rasch eine
entsprechende Steuerreform umzusetzen. Das ist wesentlich. Aber das, was wir in
Wien tun können, meine Damen und Herren, und das lässt sich aus diesem Budget
herauslesen, das tun wir auch, eben Steigerung von 20 Prozent im Bereich
des Sozialbereichs, 7 000 geförderte Wohnungen, die wir errichten, eine
Aufstockung des Gesundheitsbudgets um 182 Millionen EUR, um die
hervorragende Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Und die Planungen, Kollege
Tschirf, für das Krankenhaus Wien-Nord, das wissen Sie ganz genau, laufen auf
Hochtouren. Die entsprechende Finanzierung ist gesichert, das Grundstück
entsprechend sichergestellt, die Planungen laufen auf Hochtouren und Sie können
sicher sein, dieses Spital, das die hervorragende Wiener Gesundheitsversorgung
sicherstellt, wird auch zeitgerecht fertig sein. Verbreiten Sie hier nicht
entsprechende Halbwahrheiten, Kollege Tschirf, Sie wissen es ganz genau!
Natürlich letztendlich auch
ein Bereich, der hier eingefordert wird: Reden wir über die
Weltwirtschaftssituation, reden wir über die Auswirkungen. Dann schauen wir uns
an, was denn beim Kollegen Schock konkret an Vorschlägen hier gekommen ist, zum
Beispiel: Da ist sehr lange über die Regierungsbildung gesprochen worden, da
ist über einen Fall in Favoriten gesprochen worden. Während
670 Millionen EUR zusätzlich investiert werden, wird über
Jugendbanden in Favoriten gesprochen, durchaus etwas, wo ich Sie immer wieder
daran erinnern kann, wer denn letztendlich für Sicherheitsdefizite
verantwortlich ist: Das waren Sie, als Sie in der Bundesregierung gesessen
sind, als es diese exorbitanten Sparmaßnahmen im Bereich der Sicherheit gegeben
hat! Fordern Sie hier nicht eine Verantwortung Wiens ein, wo es diese nicht
hat! Für diese Sparmaßnahmen, Kollege Schock, sind Sie und Ihre ehemaligen
Mitangehörigen in der Bundesregierung verantwortlich! (Beifall bei der SPÖ.)
Es ist schon richtig, wenn
gesagt wurde, diese außergewöhnliche Situation, vor der wir in den nächsten
Monaten und Jahren stehen werden, erfordert besondere Maßnahmen, die wir in
Wien mit diesem Konjunktur- und Beschäftigungspaket auch setzen. Sie erfordern
das und Sie würden auch ein gemeinsames Vorgehen erfordern, wie ich meine, wo
man durchaus Anregungen entgegennehmen kann. Und wir in Wien haben das ja auch
getan. Es war Wien das erste Bundesland und es war die Frau Finanzstadträtin,
die die Interessensvertretungen von der Landwirtschaftskammer über die Industriellenvereinigung,
die Gewerkschaften und die Arbeiterkammern zu einem entsprechenden
Konjunkturgipfel eingeladen hat, um hier entsprechende wirkungsvolle Maßnahmen
für die kleinen und mittleren Unternehmen gemeinsam auch zu erarbeiten. Das ist
ja in Wien geschehen. Aber wenn ich mir die Reaktionen auf das entsprechende
Maßnahmenpaket und letztendlich auf das Budget 2009 ansehe, dann kann ich
hier leider von einem gemeinsamen Vorgehen, was die Parteien hier in diesem
Haus betrifft, wenig erkennen und wir haben es ja durchaus auch heute gehört:
Verunsicherung, Kleinreden von Leistungen wie 20-fache Investitionsbudgets im
Vergleich zu Ländern, wo eben zum Beispiel Schwarz und Grün regieren.
Halbwahrheiten verbreiten ist hier durchaus das Einzige, was ich erkennen
konnte.
Wenn
ich mir im Vorfeld die Aussendungen von GRÜNEN, ÖVP und FPÖ ansehe - und wir
haben es ja auch heute wieder gehört - und wenn man diese auch entsprechend
ernst nimmt, dann kann man auf der einen Seite erkennen, dass ja ein Bild
gezeichnet wird, als ob wir auf einem riesigen Geldberg sitzen würden. Ja, wir
haben zusätzliche Mittel, Gott sei Dank, die wir in schwierigen Situationen
investieren können, nicht zuletzt durch eine sehr stabile Finanz- und
Schuldenpolitik dieser Stadt, die ja auch sowohl vom Rechnungshof als auch vom
Kontrollamt immer wieder lobend erwähnt wird. Auf der anderen Seite, wenn ich
mir hier Aussendungen im Vorfeld dieser Budgetdebatte ansehe, könnte man ja zum
Schluss kommen, dass Wien eigentlich wieder bankrott ist. Gerade durch all die
Szenarien, die
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