Gemeinderat,
39. Sitzung vom 24.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 130
Rücklagen, die sehr gut dotiert sind, und Sie entnehmen der Rücklage nur, wie wir da entnehmen können, zirka 70 Millionen, aber die Rücklagen betragen noch laut 31.12.2007 über 780 Millionen. Hier wäre etwas drinnen, und auch, ganz offen und ehrlich, wäre es notwendig, hier in die Zukunft zu investieren, etwas mehr auf das Konjunkturpaket zu legen und in dem Fall auch Kredite aufzunehmen, wie Sie es selbst vorgeschlagen haben.
Ich glaube, meine Damen und Herren, das wäre sehr
notwendig. So wie es auf der Bundesebene
ist, müssten es auch auf der Landesebene, vor allem hier auf der Wiener
Landesebene, ganz einfach die Klein- und Mittelbetriebe sein, die ja das
Rückgrat der Wiener Wirtschaft sind, und das ist heute auch schon erwähnt
worden. Wir haben sehr viele kleine Betriebe, die ganz einfach viel mehr Elastizität
am Arbeitsmarkt haben, dass sie die Mitarbeiter länger halten, weil hier eine
ganz andere Bindung besteht. Sie haben ganz einfach auch - und ich sage es
bewusst so in der Richtung -, wenn es schlechter geht, eine größere
Leidensfähigkeit, um mit den Mitarbeitern gemeinsam für die Wiener Wirtschaft
zu arbeiten. Es ist daher notwendig, gerade dort anzusetzen.
Und die Wirtschaft, im engeren Sinne bestimmt, ist
auf dem Ansatz ganz einfach nur um 31 Millionen erhöht worden, und das in
einer Position ohne Überschrift, bei den Darlehen. Das heißt, es wird wichtig
sein, dass wir diese 31 Millionen auch wieder einsetzen, weil die
Unterpositionen bei der Wirtschaftsförderung im Prinzip nicht erhöht worden
sind.
Und was brauchen wir vor allem, meine Damen und
Herren? Wir brauchen natürlich auf der einen Seite Förderungen, die
Investitionsanreize geben, die Investitionsanreize so geben, dass sich ganz
einfach die Investitionen verdoppeln, verdreifachen und eine Hebelwirkung haben
und damit den Klein- und Mittelbetrieben geholfen wird. Und was sollen sie vor
allem erreichen? Sie sollen eine Nachhaltigkeit und eine Qualitätssteigerung
erreichen, um diesen hohen Standard der Wiener Wirtschaft nicht nur einfach
aufrechtzuerhalten, sondern auch weiter zu entwickeln.
Weiters wäre es sehr wichtig, dass sie breit gestreut
sind, und nicht nur einigen Bereichen der Wirtschaft zur Verfügung gestellt
werden und sozusagen in wenigen kleinen Prestigeobjekten landen. Und last but
not least, meine Damen und Herren, ist wichtig, dass es rasch passiert, denn
wer schnell hilft, hilft doppelt, und das wäre im Großen und Ganzen das
Wichtigste. (Beifall bei der ÖVP.)
Vielleicht einige wenige Punkte noch einmal
herausgestrichen, wo eigentlich im Voranschlag, im Budget 2009, nach wie vor
die gleichen, und man muss sagen, in dem Fall nicht sehr hohen, Ansätze,
drinnen stehen: Das wäre die Aufstockung der Internationalisierungsförderung,
meine Damen und Herren, die derzeit im WWFF mit 1,1 Millionen EUR dotiert
wird.
Also, wie vielen Betriebe, wie vielen Unternehmern,
wie vielen Klein- und Mittelbetrieben wollen Sie damit helfen, dass sie auf
ausländischen Märkten wieder mehr Fuß fassen, sodass sie ganz einfach hier neue
Märkte erschließen. Wir wissen ganz genau, dass die ersten Schritte sehr
wichtig sind.
Innovationsförderung haben Sie erwähnt.
Innovationsförderung: 3,5 Millionen. Auch hier wäre vieles zu tun im
Großen und Ganzen, um wirklich neue Innovationen, neue Produkte auf den Markt
zu bringen.
Das ganze Thema der Energieeffizienz: Das Thema gilt
nicht nur für die thermische Sanierung, es gilt auch für die Heizungstechnik,
es gilt für die Lichttechnik. Energiesparen ist überhaupt angesagt und es wären
auch zum Beispiel wesentlich sparsamere Endgeräte, die Energie verbrauchen, zu
fördern.
Bei der Forschungsförderung, meine Damen und Herren,
haben wir die ZIT, die einen Call macht, der auch zirka 7 Millionen EUR
ausmacht. Ich glaube, hier wären mehrere neue Schwerpunkte zu setzen, um
wirklich hier einige Förderungen herauszubringen. Sicherheitsförderung
vielleicht, technische Sicherungen für Wohnhäuser, Wohnungen, Geschäftsgebäude,
Betriebsgebäude. All das wäre, glaube ich, im doppelten Sinn derzeit sehr
wichtig.
Herr Klubobmann Oxonitsch, weil Sie den Denkmalschutz
ein bisschen herausgestrichen haben, den Sie vielleicht nicht so interessant
finden, aber meiner Ansicht nach hat dieser vielleicht sogar zwei Wirkungen,
wenn da mehr investiert wird, wenn da sozusagen mehr getan wird.
Erstens einmal ist es sicher jener Bereich der
Wirtschaft, der am arbeitsintensivsten ist. Dort könnte man die meisten
Personen unterbringen, am meisten Personen beschäftigen, das ist gar keine
Frage.
Und das Zweite wäre, nehmen wir an, dass es natürlich
auch der Stadt sehr gut tun würde, wenn wieder einmal die Stadt dementsprechend
erblüht, und dem Tourismus längerfristig nicht schadet. Und Sie können mir
glauben, ich würde mir sehr gerne ein noch schwärzeres Rathaus wünschen, Herr
Klubobmann, aber ich wünsche es mir herinnen, und außen könnte es einmal
gepflegt werden, denn wenn Sie sich das von drei Seiten anschauen, ist das
Wiener Rathaus ziemlich schwarz, nur an der Vorderseite ist es etwas besser.
Also, hier ist eigentlich ein Beispiel für eine sinnhafte Denkmalschutzpflege
gegeben. (Beifall bei der ÖVP.) Es
wäre sicher nicht schlecht, wenn damit, nehmen wir an, erstens einmal Privaten
die Möglichkeit gegeben wird, an Calls teilzunehmen, aber auch Bezirken, denn
auch viele Bezirke können sich auf diesem Gebiet nicht sehr viel leisten und
können ganz einfach hier nicht all das tun, was notwendig ist.
Abschließend noch ein wesentlicher Punkt, und der ist
heute auch schon angeschnitten worden: Die Wirtschaft, und da die Klein- und
Mittelbetriebe, meine Damen und Herren, sind derzeit vom Kredithahn
abgeschnitten, und die Gemeine Wien hat meiner Ansicht nach zwei wichtige
Hebel. Sie ist beteiligt an zwei Firmen, das ist die Wiener
Kreditbürgschaftsgesellschaft und die Wiener Kapitalbeteiligungsgesellschaft.
Dort müssten alle
Kraftanstrengungen unternommen werden, meine Damen und Herren, dass wirklich
den
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