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Gemeinderat, 39. Sitzung vom 24.11.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 59 von 130

 

Stadt, das zeigt, was unternommen wird und welche Aktivitäten gesetzt werden. Bitte lesen Sie das und machen Sie sich ein Bild von der Forschungspolitik der Stadt!

 

Ganz besonders wichtig ist mir auch, das frauenpolitische Engagement unserer Frau Vizebürgermeisterin anzusprechen. Gerade junge Frauen mit entsprechender Qualifizierung werden verstärkt motiviert, einen Karriereweg im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich, sei es auf Universitätsebene oder auch in der Privatwirtschaft, einzuschlagen. Wir sind bestrebt, sie in allen Berufsbereichen zu fördern und gleiche Zugänge zu schaffen. Das ist nicht nur gesellschaftspolitisch sehr wichtig, sondern auch ökonomisch unverzichtbar, denn die Wiener Wirtschaft beziehungsweise die Wirtschaft generell kann es sich nicht leisten, ohne die Kreativität und Kompetenz von Frauen auszukommen. Darum ist es mir sehr wichtig, hier zu betonen, dass es spezielle Maßnahmen und Förderinstrumente für die Frauen gibt. Seit fast zehn Jahren bietet der WWFF ein Frauenservice, nämlich eine eigene Service- und Beratungsstelle für Gründerinnen und Jungunternehmerinnen an.

 

Ein weiterer Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung zielt darauf ab, den Anteil der Frauen in der betrieblichen Forschung zu steigern. Österreich-weit beträgt dieser Anteil nämlich nur 11 Prozent, während der EU-weite Anteil bei 18 Prozent liegt. Das ZIT führte bereits zwei Förderwettbewerbe durch, mit welchen die Stadt Wien auch auf diesem Gebiet eine Vorreiterinnenrolle einnimmt. Es werden Projekte gefördert, die von Frauen geleitet beziehungsweise unter deren wesentlicher Mitwirkung durchgeführt werden. Insgesamt wurden 20 innovative Vorhaben mit rund 4 Millionen EUR gefördert. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Eine neue Initiative in diesem Zusammenhang, für die ich unserer Frau Vizebürgermeisterin sehr danke, ist die Zusammenarbeit mit ABZ-Austria beim Pilotprojekt „Girls Go University“. 15- bis 18-jährige Schülerinnen werden nächstes Jahr im Sommer die Möglichkeit haben, ein Praktikum zu machen, um in nicht traditionelle, zukunftsträchtige und hoch qualifizierte Berufsbilder hineinzuschnuppern. Auf diese Weise sollen ihnen neue berufliche Perspektiven und Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung näher gebracht werden. Diese neue Initiative schließt meiner Meinung nach mit dem Wiener Töchtertag schön den Kreis. Herzlichen Dank, Frau Vizebürgermeisterin!

 

Ganz kurz wollte ich auch noch zu dem – von der Frau Vizebürgermeisterin heute schon erwähnten – Wiener Forschungsfest kommen. Ich glaube, wer dort war, kann mir nur beipflichten: Man sah 20 000 begeisterte BesucherInnen, strahlende Kinderaugen, Menschenschlangen vor dem Zelt. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Live-Übertragung der Herzoperation aus dem Krankenhaus Hietzing, aber auch die vielen strahlenden Kinderaugen bei den verschiedenen AusstellerInnen und mitwirkenden Unternehmen. – Ich glaube, nur so können wir Spaß und Inhalt gut kombinieren und auch bei den kleinsten MitbürgerInnen schon Interesse für Forschung und Wissenschaft wecken. Wie wir heute nämlich auch schon angesprochen haben, ist diese Bewusstseinsbildung der Menschen für Forschung und Wissenschaft in Wien sehr wichtig. Auf diese Weise können alle von den Anstrengungen der Stadt und der vielen Unternehmen in Wien profitieren.

 

Ganz kurz möchte ich noch zu einem weiteren Themenschwerpunkt kommen, nämlich zum Wien-Tourismus. Dieser wurde heute schon kurz erwähnt. Wir haben in diesem Bereich fünf Rekordjahre hinter uns und sind mittlerweile dabei, das sechste Rekordjahr hinter uns zu bringen.

 

Wir sind im Kongressbereich und in der Tagungsindustrie auf dem ersten und zweiten Platz. Wir hatten auch heuer prestigeträchtige Kongresse in Wien, etwa den „Schlaganfall-Weltkongress“ und viele andere. Es werden hier vor allem viele Kongresse aus dem medizinischen Bereich abgehalten, wo natürlich einerseits die gute Infrastruktur Wiens und andererseits auch das gute Klima, das hier für Forschung und Entwicklung herrscht, zum Tragen kommen.

 

Für nächstes Jahr sind viele Vorhaben auch im Bereich Tourismus auf der Tagesordnung. Es wird an einem Tourismuskonzept 2015 gearbeitet. So ist etwa das Haydn-Jahr 2009 ein Themenschwerpunkt, wovon vieles auch im Stadtbild Wiens sichtbar und hörbar sein wird.

 

Wir werden uns darauf konzentrieren, den Kongressstandort Wien weiter auszubauen. So sind wir zum Beispiel im September nächsten Jahres schon voll ausgebucht. – Es gibt viele Anstrengungen im Bereich Tourismus.

 

Es ist mir noch besonders wichtig, hier abschließend zu sagen, dass uns ein hervorragendes Budget vorgelegt wurde, ein Budget der Solidarität, und auch ich danke allen an der Budgeterstellung Beteiligten!

 

Ich kann Sie nur einladen zusammenzuhalten und zuzustimmen und das für die Wienerinnen und Wiener, denn sie brauchen es jetzt und sofort! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Dipl-Ing Stiftner. Ich erteile es ihm.

 

GR Dipl-Ing Roman Stiftner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Finanzstadträtin! Werte Damen und Herren!

 

Keine Sorge: Ich stehe nicht auf der offiziellen Rednerliste, werde es aber in der gebotenen Kürze machen!

 

Der Grund, warum ich mich hier nachmelden ließ, sind die Anträge des Kollegen Ekkamp und der GRÜNEN betreffend die Post, die beide mit einem Höchstmaß an Populismus überborden. – Ich denke, dazu muss man schon einige Worte finden, und zwar gerade auch dann, Herr Kollege Ekkamp, wenn Sie, der Sie normalerweise in einer sehr seriösen Art und Weise Politik machen, sich jetzt offensichtlich von Ihrer Partei und Ihrem Fast-Bundeskanzler instrumentalisieren lassen. Irgendwie habe ich den Eindruck, Sie wollen die Wirtschaftskrise mit einer Verordnung verbieten. So ungefähr liest sich nämlich der Antrag, der meines Erachtens

 

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