Gemeinderat,
39. Sitzung vom 24.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 72 von 130
immer am Gehsteig stehen, als ob die Fußgänger nicht halten dürften! – anhängen. Eigentlich gehört ein solches Verkehrszeichen auf die Fahrbahn, denn es betrifft nur die Autofahrer. Und Radabstellanlagen gibt es nur ganz wenige, und diese befinden sich immer wieder am Gehsteig. Es gibt welche in der Parkspur, aber die meisten befinden sich am Gehsteig, und es sind auch viel zu wenige. Es gab vor zwei Jahren eine Diskussion mit dem Herrn Stadtrat über die Lobau-Autobahn und den Ring um Wien. Ich war im Publikum. Ich bin mit dem Fahrrad zum Haus der Musik im 1. Bezirk gefahren, habe mich umgeschaut und keinen einzigen Radständer gesehen, und alle Laternenmasten waren schon doppelt besetzt.
Man kann natürlich sagen, dass Frau Stenzel schuld
ist. Das wird auch stimmen, keine Frage! Es ist jetzt leider niemand von der
ÖVP da. Wen soll ich also anschauen? Offenbar ist die ÖVP beschäftigt. Nur
Kollegin Feldmann als Schriftführerin ist da. Die anderen haben Wichtigeres zu
tun, vielleicht die nächsten Ränke schmieden. Sie sind wahrscheinlich mit der
Bundesregierung beschäftigt, sie haben ja die wichtigen Ressorts gewonnen.
Sogar das Justizministerium ist zu ihnen gewandert. Jetzt muss ich ein bisschen
in den Wunden wühlen, das gehört sich in einem solchen Fall.
Nun komme ich aber wieder zurück: Das Ganze ist
natürlich Bezirkssache, offensichtlich können die Bezirke das aber allein nicht
bewältigen. Daher muss die Stadt eingreifen, es muss zentral etwas getan
werden, denn es kann doch nicht sein, dass man einerseits das Radfahren
forciert, es aber andererseits keine Radständer gibt. Man kann doch das Rad
nicht dauernd mit hinauf nehmen!
Nebenbei bemerkt: Da vom Grünen Klub viele mit dem
Rad fahren, gibt es auch hier im Hof zu wenig Radständer. Und wenn dann Kollege
Hora mit seinem Rad kommt, dann kann er es nicht abstellen. Vielleicht sollte man
auf der anderen Seite, wo die StadträtInnen mit ihren Autos stehen, auch ein
paar Radständer anbringen! (GR Karlheinz Hora: Es gibt aber einen zweiten
Hof, und dort kann man parken!)
Wie wäre es, wenn wir im zweiten Hof alle Autos von
den StadträtInnen und im ersten Hof nur die Räder hinstellen würden? Das wäre
auch eine Möglichkeit. Hättest du immer Platz, wäre doch super! (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Endlich einen Fahrradbügel für dich, Charly! (GR
Karlheinz Hora: Ein paar Meter könnt ihr euch schon bewegen! Oder ist das zu
weit?) Stell dir einmal vor, wenn wir alle um 10 Uhr da sind und du
kommst zwei Minuten nach zehn, gibt es keinen Radbügel! Dann musst du
hinübergehen! (GR Karlheinz Hora: Ich habe kein Problem damit!) Ist ja
eh gesund! Aber stell dir einmal vor, wie gesund das ist, wenn die
Stadträtinnen und die Stadträte vom anderen Hof in den gehen müssen. Ist auch
eine Supergeschichte!
Wie gesagt, noch einmal, wir wollen in Wirklichkeit,
dass beim Radweg ein Umdenken einsetzt und dauernd zwei Richtungsradwege. Wir
wollen, dass man die Radverkehrsanlagen auf der Fahrbahn macht und dass es
endlich einmal mehr Radbügel gibt.
Dann eine Kleinigkeit - nein, eine Kleinigkeit ist
das nicht. Ich meine, es ist richtig nett oder putzig, wenn im Masterplan Verkehr
steht, es gehören mehr Radabstellanlagen in Tiefgaragen. Wie viele Wiener und Wienerinnen gibt
es, die mit dem Rad in eine Tiefgarage hinunterfahren? Ich glaube,
wahrscheinlich ein bis zwei im Jahr. Wer fährt freiwillig mit dem Fahrrad in
eine Tiefgarage hinunter, wo das Rad angehängt wird? Wenn mir das Rad jemand
stehlen will, dann kann er das in der Tiefgarage super, da schaut nämlich
niemand zu. Oben gibt es nämlich eine Kontrolle durch die Öffentlichkeit, durch
die Polizei, aber dort unten fährt jemand anderer in aller Ruhe mit meinem Rad
weg. Das möchte ich nicht haben! Das gehört auf der Straße, das gehört in der
Parkspur. Das ist ganz wichtig!
Eine interessante Geschichte, ein ganz anderes Thema,
eine Zeitlang haben wir betreffend Autobahnabfahrt Landstraßer Gürtel das
Gefühl gehabt, es ist eine Ruhe. Es ist nicht so, es wird nicht als Autobahn
bis zum Südbahnhof, jetzt heißt es dann Hauptbahnhof, ausgebaut, das kommt alles
nicht, es ist alles in Frieden entschlafen. Nein, jetzt taucht es wieder auf.
Man will unbedingt die Südosttangente entlasten, dass die Autos mehr herinnen
und nicht mehr auf der Tangente stehen, das macht einen Sinn. Ich glaube, das
macht keinen Sinn. Besser wäre in Wirklichkeit, den Autoverkehr von den
Zentren, aber auch aus dem niederösterreichischen Umland oder weiter nördlich
davon aus Tschechien ein bisschen zu reduzieren und die Menschen auf die Bahn
zu bringen. Da braucht es einen massiven Ausbau, aber zum öffentlichen Verkehr
wird die Kollegin Puller dann ohnedies noch etwas sagen.
Zum ruhenden Verkehr: Das
ist mein Lieblingskapitel. Parkgaragen werden allerorten gebaut, demnächst
wahrscheinlich eine in der Überwölbung im 6. Bezirk unter dem Naschmarkt.
Da bin ich ganz gespannt, wie Sie das mit dem Hochwasser machen werden, aber
das werden wir noch sehen.
Da gibt es zwei lapidare
Verhältniszahlen, und zwar eins zu eins und eins zu drei. Es ist immer eine
interessante Debatte, wo in Wien das Stadtzentrum ist. Ist es in der
Stephanskirche? Ist es am Neuen Markt? Ist es noch auf der Wienzeile? Oder
existiert es eigentlich überhaupt nicht? Wenn man sich anschaut, wo in Wien
Volksgaragen gebaut werden - und jetzt rede ich nur mehr von Volksgaragen -, dann
ist es so, dass es eigentlich, man glaubt es kaum, kein Stadtzentrum gibt. Es
gibt niemals eins zu eins, außer einer einzigen, und zwar beim Odeon im
2. Bezirk. Dort hat es so etwas gegeben. Leider Gottes hat nur diese
Volksgarage alle Bedingungen erfüllt, Kollege Hora. Wirklich eins zu eins,
wunderbar! Aber das ist die einzige, die es gibt, alles andere ist nicht einmal
eins zu drei.
Wenn
man mit dem Kollegen Theuermann diskutiert, kommt man immer darauf, er sagt,
eins zu drei ist nur eine Empfehlung. Es stellt sich dann heraus, es ist die
Garagenausfahrt und die Garageneinfahrt und irgendwo haben Sie eine Ladezone
nicht gemacht und das ist es.
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