Gemeinderat,
39. Sitzung vom 24.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 86 von 130
wir am meisten an Beschäftigung herausholen. Kleinteilige Lose schaffen mehr Beschäftigung als großvolumige Bauten, die wir für die langfristige Absicherung des Standortes benötigen, aber nicht für die kurzfristige Schaffung von Beschäftigung.
Da sind kleine Reparatur-, Renovierungsarbeiten und
eine große Zahl davon, viel wesentlicher. Deswegen gibt es auch beim
großinvestiven Budget dieses Mal nicht die große Steigerung, sondern diese ist
dort, wo die beschäftigungsschaffenden Maßnahmen stecken.
Zu den weiteren Punkten, die in der Diskussion
genannt wurden: Frau Kollegin Gretner, ich gebe Ihnen recht, Flächenwidmungs-
und Bebauungspläne sind nicht das Planungsinstrument schlechthin, sondern sie
sind eine Verordnung, sie schaffen Recht und Recht für einen Privaten und für
private Grundeigentümer. Da ist es ganz entscheidend, im Vorfeld, im
Masterplan, in den Flächenwidmungen, in den Managementplänen für die
Stadtentwicklungsgebiete und für die Zielgebiete, aber natürlich auch im
Stadtentwicklungsplan, die entsprechenden Maßnahmen vorzubereiten und zu
untermauern und die Dynamik aufzunehmen. Gerade auch diese Dynamik in den
Stadtentwicklungsgebieten ist so entscheidend für die Beschäftigung, weil auch
dort vieles an kleinteiligen Beschäftigungsmaßnahmen kommt.
Und, Herr Kollege Hoch, genau das passiert beim
Flugfeld. Und Sie werden es in den nächsten Wochen erleben, dass der erste
große Investor dort hingeht. Und ich darf da auch erinnern, Herr Kollege Hoch,
dass Sie einen Minister haben, der weiter Minister bleibt, und Ihr Wiener
Parteivorsitzender ist. Ich lade ihn herzlich ein, am Flugfeld Aspern gibt es
genügend Areal, dass Spin-off, dass einzelne Abteilungen, einzelne Fakultäten
von Universitäten dort hin ziehen, und er kann da enorme Überzeugungsarbeit
leisten.
Sehr geehrte Damen und Herren, wir haben auch die
Diskussion über das Einkaufszentrum am Hauptbahnhof schon geführt und Sie
wissen, wir haben hier in diesem Gemeinderat den Flächenwidmungs- und
Bebauungsplan, im Ausmaß von 20 000 m², beschlossen. Es ist im
Umweltverträglichkeitsverfahren mit 20 000 m² eingereicht worden. Und
das Ergebnis der UVP sind 20 000 m². Jetzt läuft die Berufung. Ich
nehme nicht an, dass das Ergebnis der Berufung sein wird, dass dort ein
wesentlich größeres Einkaufszentrum kommen soll. Also, Sie rufen hier nach
rechtlicher Sicherheit, sie ist mittlerweile gewährleistet.
Ein weiterer Punkt, auf den ich ganz kurz eingehen
möchte, ist die von Kollegen Maresch erwähnte Frage der Reduktion der
Luftschadstoffe. Er ist jetzt nicht im Raum, aber er kann es ja im Protokoll
nachlesen. Die Reduzierung der Luftschadstoffe ist uns ein wesentliches
Anliegen. Nicht nur im KliP I und künftig auch im KliP II, sondern
auch, weil wir überzeugt davon sind, dass der Verkehr hier einen wesentlichen
Beitrag leisten kann. Aber hier gilt es auch, die europäischen Autoimporteure
dazu aufzurufen, dass sie jene Autos importieren, die zum Beispiel in
Kalifornien schon Verpflichtung sind, nämlich solche mit niederem
Schadstoffausstoß. Hier geht es auch darum, dass wir rasch in die nächste
Euro-Klasse hineinkommen, denn die jetzt sozusagen in Bewegung befindliche
Euro-Klasse bei den PKWs und bei den LKWs ist leider eine, die unmittelbar an
der Straße viel mehr Schadstoffe erzeugt als die früheren.
Und zur City-Maut auch noch ganz kurz gesagt, Herr Kollege
Maresch: Das ist kein Thema. Die City-Maut hat in London auch dazu geführt,
dass mit der räumlichen Ausweitung genau der Effekt eingetreten ist, den ich
immer prophezeit habe, nämlich das Sinken der Effektivität. Unsere
Parkraumbewirtschaftung ist da viel besser.
Und ein letzter Punkt: Die Kollegen Madejski und
Mahdalik sind ja auch im Raum: Das ist schon ganz nett, wenn man in den
Bezirkszeitungen landauf, landab jetzt schreibt, dass die PRB in Wien jetzt auf
die gesamte Fläche ausgedehnt wird. Wahr ist vielmehr, dass wir immer gesagt
haben, wenn die Wohnsammelgaragen errichtet sind, wenn es Beschlüsse der
Bezirke dafür gibt, dann erfolgt die Ausweitung. Nicht früher, aber auch nicht
später. Und das, Herr Kollege Hoch, auch zur Demokratiefrage: Wenn
Flächenwidmungs- und Bebauungspläne zunächst einmal angekündigt werden, wenn
bekannt gegeben wird, dass hier etwas beabsichtigt ist, wenn es eine
Ausstellung und Masterpläne dazu gibt und anschließend die gesamte Bevölkerung
des betroffenen Gebietes informiert wird, dass jetzt ein Gründruck an die
politischen Parteien im Bezirk unterwegs ist, und es danach noch die
öffentliche Auflage mit der Möglichkeit, auch einen rechtsrelevanten Einspruch
zu machen, gibt, dann ist ein wesentlich breiteres Feld aufgespannt, als es
noch vor meiner Zeit als Stadtrat war, und die Möglichkeit zur Mitsprache
wesentlich breiter aufgefächert.
Das Thema ist nur, dass alle, die jetzt ihr
Partikular- und Einzelinteresse nicht unmittelbar durchsetzen können, sagen,
sie seien eine Bürgerinitiative und deswegen muss man mehr auf sie hören und
die Demokratie sei nicht voll ausgereift.
Ein allerletzter Punkt zu Calatrava: Ich hätte sehr
gerne von diesem Architekten ein Bauwerk in Wien, das ist kein Geheimnis. Wir
haben ihn eingeladen, er hat einen Erstentwurf für eine Brücke gezeichnet. Das
wäre spannend gewesen, aber wir haben uns mit ihm vertraglich nicht einigen
können. Frau Kollegin Gretner, wir konnten uns vertraglich nicht einigen, weil
er das nicht machen wollte, worauf die Stadt bestehen muss, nämlich Sicherheit
zu haben, auch was den Preis betrifft. Daher ist nicht weiter verhandelt
worden, und ich hoffe, dass es gelingt, jemand anderen, einen anderen Investor
davon zu überzeugen, dass in Wien auch für einen Calatrava Platz wäre.
Sehr geehrte Damen und Herren,
lassen Sie mich abschließend noch ein herzliches Dankeschön an die Abteilungen
sagen. Ich denke, dass hier enorm gute Arbeit geleistet wird, dass
vorausschauende Arbeit geleistet wird und dass diese Arbeit der Kolleginnen und
Kollegen in der Stadtplanung über die gesamte Breite des Spektrums der
Stadtentwicklungspolitik, aber genauso der Verkehrsplanung und der
Verkehrsorganisation reicht und geleistet wird. Ein herzliches Dankeschön
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