Gemeinderat,
39. Sitzung vom 24.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 110 von 130
Themenbereich Gewalt, wenn
das natürlich auch ein ganz wesentlicher Aspekt sein wird.
Ich möchte auch das
Frauenbarometer noch einmal dem Thema Sicherheit widmen, um zu überprüfen, ob
da noch ein zusätzlicher Bedarf bei den Bürgerinnen besteht, etwa betreffend
Institutionen. Wir haben heute über dieses Netzwerk diskutiert. Wir haben ein
sehr eng verwobenes Netzwerk, etwa den 24-Stunden-Notruf, die NGOs, die ich
schon erwähnt habe, und die Wiener Frauenhäuser.
Lassen Sie mich an dieser Stelle sagen: Es gibt keine
Frau, die in Wien aus einem Frauenhaus weggeschickt wird. Wenn eine Frau im
Frauenhaus nicht richtig ist, dann wird sie wegbegleitet in die richtige
Institution. Für die Frauen, die einen Platz im Frauenhaus brauchen, haben wir
einen Platz, und wir haben zusätzlich mit dem Instrument der Übergangswohnungen
ein sehr gutes Modul entwickelt, wie wir Frauen ein existenzgesichertes Leben
außerhalb der Gewaltspirale ermöglichen können. Da sind wir auch im
Sicherheitsbereich auf dem richtigen Weg.
Wie Sie sehen, geht es auch bei der Ziel- und
Schwerpunktsetzung für 2009 wieder darum, den Slogan „Frauen sollen sicher,
selbstbestimmt und unabhängig in dieser Stadt leben können" mit neuen
Ideen und Konzepten zu erfüllen, denn das verstehen wir unter einer
tatsächlichen Gleichstellungspolitik und einer tatsächlichen
Gleichstellungsarbeit. Darauf können wir in Wien sehr wohl stolz sein, und wir
sind in sehr vielen Bereichen wirklich Nummer 1, wenn es darum geht,
frauenfördernde Maßnahmen aufzuzeigen und nicht nur quantitativ, sondern auch
qualitativ aufzuzählen. Deswegen ist Wien die frauenfreundlichste Stadt
Europas, und das ist nicht nur ein Ziel, sondern das ist eine Gewissheit. (Beifall bei der SPÖ.)
Wir könnten jetzt noch über den Tierschutz, über die
Wiener Märkte, über den WAFF und viele weitere Punkte sprechen. Das
Arbeitsprogramm ist sehr engagiert und ehrgeizig, und wir müssen es im
Ausschuss im kommenden Jahr gemeinsam bewältigen. Ich möchte mich zum Abschluss
an dieser Stelle als Personalstadträtin sehr herzlich bei allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken! Lassen Sie es mich auch in Zahlen
formulieren: Wir haben 64 521 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 41 445
Frauen und 23 076 Männer. Wir haben 804 Lehrlinge, davon 421
weibliche und 383 männliche Lehrlinge. Diese MitarbeiterInnen sorgen dafür,
dass diese Stadt eine so qualitätsvolle und lebbare Stadt, eine Wohlfühlstadt
ist. Dafür möchte ich mich als Personalstadträtin ganz, ganz herzlich bei jeder
Einzelnen und bei jedem Einzelnen von diesen 64 521 Menschen bedanken! Ich
danke herzlich und bitte um Annahme! (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zur Geschäftsgruppe Integration, Frauenfragen,
KonsumentInnenschutz und Personal liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe
Umwelt. Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag Kowarik. – Bitte
sehr.
GR Mag Dietbert Kowarik
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine sehr geehrten
Damen und Herren!
Wir haben heute über den ganzen Tag verteilt gehört,
wie die Verantwortlichen der Stadt Wien Budgetpolitik betreiben und welche
Schwerpunkte auch im Hinblick auf die weltweite Finanzkrise gesetzt oder –
besser gesagt – nicht gesetzt werden.
Auf der einen Seite steht die Belastungs- und
Gebührenerhöhungspolitik der SPÖ. Wir hatten seit 1. Jänner 2006
schon die 39. Gebührenerhöhung, die mit den Erhöhungen des Strom-, Gas-
und Fernwärmetarifes einen neuen traurigen Höhepunkt gefunden hat. Es wurde am
heutigen Tage auch schon berichtet, dass ein weiterer trauriger Höhepunkt die
Beschlussfassung des so genannten Valorisierungsgesetzes durch den Wiener
Landtag im letzten Jahr war. Damit werden kommunale Gebühren automatisch
erhöht, wobei der Verbraucherpreisindex Basis der Anpassung ist. Davon
betroffen sind Müll-, Wasser-, Abwasser- und Parkometergebühren, also auch
Gebühren, die unseren Geschäftsbereich betreffen.
Man kann also feststellen, dass die Verantwortlichen
der Stadt Wien im Bereich der Gebührenerhöhungen sehr kreativ sind und ihrer
Phantasie freien Lauf lassen, und zwar klarerweise natürlich wiederum zum
Leidwesen der Bevölkerung.
Dem gegenüber steht der ungenügende Versuch, durch
ein Konjunkturpaketerl – denn von einem Konjunkturpaket kann man in diesem
Zusammenhang kaum sprechen – der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise
zu begegnen. Was bedeutet das für den Bereich Umwelt, für unseren Geschäftsbereich,
meine Damen und Herren? Wie werden hier die Mittel eingesetzt? – Schauen
wir uns das an!
Es ist Tatsache, dass gerade in dieser
Geschäftsgruppe gerne und oft sündteure Werbeaktionen gestartet werden, die
oftmals vollkommen überzogen sind. Wir kennen ja die bunten Folder, Inserate
und Plakate, von denen unsere Frau Stadträtin freundlich herunter lächelt und
uns in blumigen Sujets diverse wichtige und vielleicht auch weniger wichtige
Themen vermitteln möchte. Im Hinblick darauf stellt sich schon die Frage, ob
hier wirklich vernünftige und wichtige Information geliefert wird oder nicht
vielmehr Werbekampagnen für die amtsführende Stadträtin im Vordergrund stehen
und Zeitungen und Zeitschriften mit Inseraten finanziert werden, um womöglich
freundliche Berichterstattungen zu gewährleisten! Ein bisschen ist man an „Brot
und Spiele“ erinnert. Ein jüngstes Beispiel dafür ist die mehr als umfangreiche
Werbekampagne unter dem Motto „Kein Dreck!" anlässlich der Eröffnung der
Müllverbrennungsanlage Pfaffenau. (Zwischenruf von Amtsf StRin Mag Ulli
Sima.) Na gut. Bitte, das zu korrigieren!
Grundsätzlich muss man dazu sagen,
dass sowohl die ausführliche Information der Bevölkerung über die neue Anlage
als auch eine angemessene Eröffnungsfeier durchaus zu bejahen sind. Es spricht
nichts dagegen.
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