Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 48 von 115
Bezirke ihre Schulen, die natürlich im Laufe der letzten Jahre sanierungsbedürftig wurden, sanieren. Das geht leider überhaupt nicht, weil die Bezirke auf Grund der neuen Aufteilung 60 zu 40 statt 90 zu10 ihren Aufgaben auf Grund ihrer Budgetsituation, die Sie ihnen ja vorschreiben, gar nicht bewältigen können. Das heißt, wir haben pro Jahr im Schnitt 13 Millionen EUR, die gar nicht ausgenutzt werden können für Schulsanierungen, die an sich notwendig wären.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es gibt nun
kleine Lösungen. Dazu gehört einer der Anträge, die heute hier eingebracht werden.
Sie erhöhen nun mit diesen 17,5 Millionen insgesamt von
156 Millionen EUR auf 175 Millionen EUR. Die FPÖ hat
bereits in der Budgetrede ihres Klubobmannes DDr Schock vor einem Monat
gefordert, dass das Gesamtpaket auf 200 Millionen EUR aufgestockt werden
sollte. Das wäre an sich etwas, mit dem man durchaus auch die Infrastruktur und
die Substanzsicherung etwas besser in den Griff bekäme. Sie haben einmal die
Hälfte Ihrer Hausaufgaben erledigt, die zweite Hälfte Ihrer Hausaufgaben fehlt
noch, meine Damen und Herren.
Es gibt in diesem Bericht der Evaluierung durchaus
positive Aspekte, zum Beispiel steht dort, dass die Bürgernähe und die
Demokratie in den Bezirken ausgebaut werden konnte. Das mag schon stimmen,
meine Damen und Herren. Der Bürger kann jetzt wesentlich öfter zum
Bezirksvorsteher gehen, er kann zum Bürgerservice gehen, er kann in
Bürgerversammlungen seine Meinung kundtun, aber es gibt keine politische
Entscheidungsgewalt in den Bezirken, die dann auch sagt, welches Programm
durchgezogen werden soll – der Herr Klubobmann Oxonitsch will sich melden, sehr
gut –, es gibt keine politische Entscheidungsgewalt in den Bezirken, die dann
alles bündelt und sagt, okay, in einem Bezirk gibt es die und die
Bürgerinitiativen, das und das ist das Problem, das und das wollen die Bürger,
aber ich muss ja politisch eine Entscheidung treffen.
Da kommen wir zu solchen Entscheidungen wie in
Meidling mit dem Steinbauer-Park, wo die Bürger natürlich einen Ballspielplatz
wollen, wo die Bürger natürlich einen Kinderspielplatz wollen, wo die Bürger
natürlich eine Hundezone wollen. Und dann baue ich alles in schöner Weise
nebeneinander, treffe aber politisch nicht die Entscheidung. Das hat mit
Bürgernähe relativ wenig zu tun, sondern das ist etwas, wo ich sage, ich gebe
allen irgendetwas nach dem Gießkannenprinzip, und am Schluss freut sich in
Wirklichkeit keiner mehr.
Meine Damen und Herren! Der Endbericht sagt unter
anderem – ich lese Ihnen das vor: „Kritisch zu betrachten ist, dass es hier
doch in einigen Infrastrukturbereichen einen größeren Investitionsbedarf gibt,
insbesondere bei Schulen, bei Kindertagesheimen und Amtshäusern, der jedoch
auch auf den Lebenszyklus der Infrastruktur zurückzuführen sein dürfte."
Meine Damen und Herren! Natürlich ist es der Lebenszyklus.
Die Häuser, die Schulen stehen schon relativ lange, auch die Kindertagesheime
teilweise. Es ist Ihr Versäumnis in den 70er, 80er und 90er Jahren gewesen,
diese Infrastruktur der Schulen, der Kindertagesheime und der Amtshäuser
durchaus zu sanieren oder nicht zu sanieren. Sie haben sie eben nicht saniert,
und jetzt kommen Sie drauf – der Bericht sagt das eindeutig –, das ist der
Schwachpunkt und deswegen die Anträge. Das ist eine Flucht nach vorne. Wir
werden dem selbstverständlich zustimmen, überhaupt keine Frage, denn jeden
Euro, der in die Bezirke fließt, der unserer Jugend zugute kommt, den Bürgern
zugute kommt, den muss man unterstützen. Es ist aber eindeutig noch viel zu
wenig.
Meine Damen und Herren! Es steht in dem Bericht, wir werden
diesen Bericht in einer eigenen Arbeitsgruppe, in der, so hoffe ich, alle
Fraktionen vertreten sein werden, hier im Rathaus besprechen. Wir werden
vielleicht zu neuen Dezentralisierungsmodellen finden. Es hat ja drei Modelle
gegeben, wobei eines der Modelle – wenn man die Reihung vornimmt, ist es die
Variante 3 – von 25 Punkten nur 10 Punkte erreichen konnte. Das
ist aber klar, weil diese Variante eine vollkommen geänderte Bundesverfassung
vorsieht, die im Augenblick aus unserer Sicht nicht möglich ist.
Ich bin mit der FPÖ der Meinung – wir werden uns
hier, wenn die Einladung erfolgt, und wir nehmen an, in einer Demokratie muss
die Einladung an alle Parteien ergehen, diese Evaluierung vorzunehmen und neue
Ideen zu gestalten –, dass die Varianten 1 und 2 ein bisschen kombiniert
werden sollten, und ich bin sicher, dass es hier auch durchaus brauchbare
Lösungen geben kann.
Der Ist-Zustand – und darum geht es ja, deswegen gibt
es den Antrag heute – ist eindeutig sehr bedenklich, desaströs, was die Infrastruktur
betrifft. Die Inflationsrate wird bei der Erhöhung der Bezirksbudgets in den
letzten zehn Jahren nicht einmal erreicht. Die Stadt hat zum Beispiel in den
letzten Jahren ihre Ausgaben für Infrastrukturprojekte, Investitionsprogramme,
Forschungsprogramme, Kultur, Soziales, Integration, was auch immer, um
18,7 Prozent erhöht. Die Bezirksbudgets sind um 6,9 Prozent erhöht
worden. Das zeigt schon die Wertigkeit, die Sie unseren Bezirken und der
Dezentralisierung zugeschrieben haben.
Um jetzt den Antrag einzeln noch in ganz wenigen
Sätzen durchzugehen. Wir stehen hier selbstverständlich drauf, weil wir gesagt
haben, 17,5 Millionen EUR sind besser als nichts. Es fehlen noch die
zweiten 17,5 Millionen EUR, dann hätten wir das Paket der FPÖ für
2009 erfüllt, nämlich die Bezirksbudgets auf 200 Millionen EUR
aufzustocken.
Es ist ein bisserl wenig. Das wird klar, wenn hier
bezüglich der Oberverteilung steht, dass die 4 Millionen EUR
Oberverteilung 2,85 Prozent des Gesamtbudgets sind. Das ist ein bisserl
mickrig, Herr Kollege Oxonitsch, aber immerhin ist es ein kleiner Anfang. Sie
haben erkannt, dass es Notwendigkeiten gibt, die Bezirke neu zu strukturieren
und neu mit Budgetmitteln auszustatten.
Was mir nicht sehr gut gefällt,
ist im Punkt „Investitionsfonds". Da steht nämlich, die Entwicklung der
Mittel
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