Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 71 von 115
Wahrheit gesagt haben!" Sie haben nicht die
Wahrheit gesagt! Das wissen wir eh! (Beifall
bei der SPÖ. - StR Johann Herzog: Das ist aus der „Presse" zitiert!)
Nein, tut mir leid, meine Herren, mit mir nicht! Man
kann etwas sagen, dann steht man auch dazu. Sie wissen, dass Sie nicht die
Wahrheit sagen, behaupten es trotzdem und sagen dann: „Sie können es ja
dementieren." (GR Mag Wolfgang Jung: Das behaupten Sie!) Nein, meine Herren, das geht mit mir
nicht! Das macht man nicht! Dann führen wir halt die Auseinandersetzungen! Es
spielt mir auch keine Rolle! (GR Mag Wolfgang Jung: Das ist nicht der SPÖ-Parteitag,
Herr Bürgermeister!) - Nein,
das ist Ihre Unwahrheit, Herr General! Ihre Unwahrheit, das ist alles! (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag Wolfgang
Jung: Das ist nicht unsere Unwahrheit!)
Sie sind sehr leicht mit dem Begriff Lügner auf der
Zunge, aber Sie sagen bewusst die Unwahrheit und da können Sie im Lexikon
nachschauen, wie man das nennt! Das sage ich Ihnen auch! Sie können sich eh zu
Wort melden, wenn Sie wollen.
Ich sage Ihnen zum Zweiten auch noch eines und
ersuche Sie. Es ist mehrmals in der Öffentlichkeit dementiert worden, dass es
selbstverständlich kein Programm der Stadt Wien gibt, das die Hunde fördert,
die dort herumstehen. Es ist mehrmals auch in Zeitungen gestanden - viel öfter
als Ihre Behauptung -, dass das nicht stimmt. Hören Sie bitte damit auf! Das
ist so einfach und leicht nachweisbar, dass dies unwahr ist!
Wenn wir schon bei der Gewaltbekämpfung sind, meine
Herren, Sie wissen so gut wie ich, dass die Kriminalitätsbekämpfung Aufgabe der
Österreichischen Bundespolizei ist. Wenn nun der Herr GR Gudenus hier gesagt
und sogar lobend erwähnt hat, dass es während der Fußball-Europameisterschaft
am Karlsplatz nach seiner Ansicht nach sehr gut funktioniert hat, dann hat das
natürlich damit zu tun, dass wir zu diesem Zeitpunkt mehr als 1 500
Polizisten mehr als sonst in der Stadt hatten. Es stellt sich also die Frage:
Wieso sind diese 1 500 Polizisten nicht immer da? (GR Dr Herbert
Madejski: Das frage ich mich schon lange! - StR Johann Herzog: Es gibt einen
roten Kanzler!) - Nein,
meine Herren, dazu habe ich mir die Personalstatistik der Polizei geben lassen,
woraus genau hervorgeht, wann die Polizisten abgebaut wurden (GR Mag Wolfgang Jung: Der Schlögl war es!),
nämlich unter Ihrer Regierungsbeteiligung, meine Herrschaften! (Beifall bei der SPÖ. - GR DDr Eduard
Schock: Unter Vranitzky war das!)
Sie werden das den Menschen nicht mehr erzählen
können! Die FPÖ ist keine Carte Blanche! Sie tragen die Verantwortung für den
Abbau von 1 200 Polizisten in dieser Stadt mit! Sie tragen hiemit auch die
Verantwortung, wenn es irgendwo zu Sicherheitsdefiziten gekommen ist! Nicht ich
habe Polizisten abgebaut, Sie waren das! Sie sind mitverantwortlich dafür! (Beifall bei der SPÖ. - GR DDr Eduard
Schock: Vranitzky hat abgebaut!)
Sie können sich aus dieser Verantwortung nicht frei
spielen! Auch Ihr Bundesparteivorsitzender, der gleichzeitig Wiener
Parteivorsitzender ist, war zu dem Zeitpunkt in der Freiheitlichen Partei in
Verantwortung! Dass es nicht das ganze Jahr diese 1 500 Polizisten mehr
gibt, ist in hohem Ausmaß Ihre Mitschuld! Dieser Verantwortung werden Sie sich
auch entsprechend stellen müssen! (GR DDr Eduard Schock: Seit zwei Jahren
gibt es einen roten Bundeskanzler!) Dieser Verantwortung werden Sie sich
außer jedem Zweifel stellen müssen! (Beifall
bei der SPÖ. - GR DDr Eduard Schock: Den Schmäh glaubt keiner in ganz Wien!)
Na klar hören Sie das nicht gerne, das ist keine
Frage! (StR Johann Herzog: Wo sind denn
jetzt die Polizisten?) Natürlich hören Sie das nicht gerne! Aber es ändert
nichts an der Tatsache, dass dies im Gegensatz zu den vielen Dingen, die Sie
einfach schlechthin behaupten, wahr ist, wo Sie dann sagen: „Sie können es ja
dann dementieren." Auf diesen Methodenvergleich lasse ich mich unter
anderen Methodenvergleichen auch gerne ein, meine Herren! (GR Mag Wolfgang
Jung: Auf Ihr Niveau in den Bezeichnungen anderer Parteien lassen wir uns nicht
ein! Zum Beispiel Ihr gestriges!) -
Dann lassen Sie es! Herr General, dann lassen Sie es auch bleiben! Das
wäre wirklich eine gescheite Idee! Dann lassen Sie es auch bleiben! (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag Wolfgang
Jung: Sie sind wirklich unten am Niveau angelangt, Herr Bürgermeister!) -
Unter Ihres kann ich gar nicht kommen! So tief kann ich nicht tauchen, Herr
General! (Beifall bei der SPÖ. - StR
Johann Herzog: Wenn es so weitergeht, auf alle Fälle!)
Nun, meine sehr geehrten Damen und Herren, darf ich
zu Ihren konkreten Fragen kommen und versuchen, sie zu beantworten. Ich werde
mir jedenfalls pädagogische Mühe geben.
Zu Frage 1 – „Wann wird der Umbau des Wiener
Karlsplatzes beziehungsweise der Opernpassage stattfinden?": Nach
Abschluss des Wettbewerbsverfahrens „Neugestaltung Karlsplatzpassage, Bereich
Operngasse bis Ausgang Resselpark" und der Bekanntgabe des Ergebnisses des
Preisgerichts vom 18. September 2008 wurde die technische Verfeinerung
vorgenommen. Nunmehr sind alle Voraussetzungen geschaffen. Die Rohbauplanung
hat bereits begonnen. Es ist beabsichtigt, im Frühjahr 2009 die Planung und die
Erarbeitung der Einreichunterlagen abzuschließen und das eisenbahnrechtliche
Bauverfahren in der zweiten Jahreshälfte durchzuführen.
Ich hoffe daher sehr, dass noch im Laufe des nächsten
Jahres, spätestens im 1. Quartal 2010, der Baubeginn tatsächlich
stattfindet.
Zu Frage 2 – „Welche
konkreten Maßnahmen sind im Rahmen der Umgestaltung geplant?": Die
wesentlichsten Maßnahmen für den Bereich der Opernpassage: die Sanierung der
Stiegenanlagen, die Stiegenneigungen werden flacher ausgestaltet, es sind neue
Rolltreppenanlagen geplant, zudem erfolgt eine Überdachung, Sanierung der
Bodenbeläge, Decken, Untersichten der Wandverkleidung und der Beleuchtung. Die
derzeitige Ladenstraße wird durch die Absiedlung der vorhandenen Geschäfte
verbreitert und soll als Kulturpassage ausgebildet werden. Durch
Oberlichtöffnungen soll weiteres Tageslicht in die zukünftige Kulturpassage
geleitet werden.
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular