Gemeinderat,
44. Sitzung vom 23.02.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 96
Umso größer
ist die Leistung einzuschätzen.
Ich glaube,
wir alle können sehr stolz sein und können auch dem Team gratulieren. Die
Nominierung für den Oscar ist sensationell und zunächst einmal die Bestätigung
des Weges der Filmemacher, aber auch die Bestätigung, dass wir mit dem
Filmpaket, dessen einer Teil die Film Commission ist, durchaus richtig liegen.
– Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung der
3. Anfrage.
Die
4. Anfrage (FSP - 00584-2009/0001 -
KFP/GM) wurde von Herrn GR Mag Johann Gudenus, MAIS gestellt und ist
an den Herrn Bürgermeister gerichtet. (Es
wurde seitens der Stadt Wien eine Gesellschaft mit der Durchführung einer
Ausschreibung für zwei Geschäftsführer der Stadt Wien Marketing GmbH beauftragt.
Bereichsleiterin Irene Vastag-Siklosy, die den Auftrag erteilte, soll von
Anfang an gegenüber der mit der Ausschreibung befassten Gesellschaft darauf
gedrängt haben, dass die internen Bewerber Barbara Schwarzinger und Michael
Draxler zum Zuge kommen sollten, die bereits mit der Prokura für die
entsprechenden Bereiche betraut waren. Die übrigen Bewerber zogen sich in
diesem Wissen zurück und wurden schließlich zurückgereiht. In diesem konkreten
Fall wurden daher klar die gesetzlichen Vorgaben missachtet. Welche Maßnahmen
werden Sie, Herr Bürgermeister, ergreifen, damit in Zukunft ein derartiger
Missbrauch bei Ausschreibungen im Bereich der Stadt Wien ausgeschlossen wird?)
Bitte, Herr
Bürgermeister.
Bgm Dr Michael
Häupl: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Ihre Frage ist
im Prinzip sehr leicht zu beantworten, nämlich an Hand Ihrer Begründung Ihrer
Frage. Denn zunächst ist festzuhalten, dass wir versuchen, das
Vier-Augen-Prinzip überall durchzusetzen, daher war das auch für die Stadt Wien
Marketing der Fall und daher ist der Auftrag ergangen, hier zwei
Geschäftsführer entsprechend auszuschreiben. Die Frau Bereichsleiterin hat sich
mit der Umsetzung dieses Beschlusses zu befassen gehabt.
Sie schreiben
dann selbst in Ihrer Anfrage, die Frau Bereichsleiterin soll – das schreiben
Sie hier: „soll" – entsprechend interveniert haben zugunsten von zwei
Bewerbern. Also Sie haben mit dem Konjunktiv begonnen.
Was eine
Personalberatungsfirma, die mit solchen Dingen beauftragt wird, von
entsprechenden Interventionen zu halten hat, weiß sie, und gerade diese
Personalberatungsfirma weiß mit Sicherheit mit solchen Interventionen,
„sollten" sie, wie Sie selber sagen, stattgefunden haben, umzugehen,
nämlich gar nicht. Dazu ist das Renommee dieser Firma, wie Sie sicherlich sehr
gut wissen, in einem besonderen Ausmaß gegeben, sodass ich mir gerade auch bei
dieser Personalberatungsfirma nicht vorstellen kann, dass man hier auf
Interventionen, sofern sie überhaupt stattgefunden haben – was ich persönlich
nicht glaube –, eingegangen wäre.
Nun, dieser
Konjunktiv gerinnt bereits im nächsten Satz dann zu einem Wissen. „Die übrigen
Bewerber zogen sich in diesem Wissen zurück." Ein Konjunktiv wird zu einem
Wissen, abgesehen davon, dass sich von 15 Bewerbern eine einzige
Bewerberin zurückgezogen hat und nicht die übrigen Bewerber sich zurückgezogen
haben.
Dann erfolgte
eine entsprechende Reihung, nicht zuletzt auch nach einem Hearing. Dieser
Reihung ist der Aufsichtsrat der Stadt Wien Marketing gefolgt, und es steht
außer jedem Zweifel, dass die beiden Geschäftsführer ganz ausgezeichnete
Besetzungen sind.
Ich kann daher
– das ist die Beantwortung Ihrer Frage – hier keinen Missstand erkennen, keine
Gesetzesverletzung erkennen, und daher brauche ich auch nichts zu tun, um einen
nicht konformen Zustand in einen konformen umzuwandeln.
Vorsitzender
GR Godwin Schuster: Danke. – Die 1. Zusatzfrage wird von Mag
Gudenus gestellt. – Bitte.
GR
Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Trotzdem gibt
es einige Unklarheiten oder Ungereimtheiten aus unserer Sicht, was diese
Personalausschreibung betrifft. So war zum Beispiel das Inserat, das in der
„Wiener Zeitung" und im „Standard" veröffentlicht wurde, eben so
verfasst, dass eigentlich nur interne Bewerber zum Zug kommen konnten.
Sie haben
gesagt, es hat nur eine Bewerberin zurückgezogen, meiner Information nach waren
es mehrere, weil auch eine gewisse Resignation unter den Bewerbern entstanden
ist, weil sie aus gewissen Informationen erfahren haben, dass die Nominierungen
und auch die Auswahl der Kandidaten schon klar sei, nämlich eben der Herr
Draxler und die Frau Schwarzinger, die überdies in einem gemeinsamen Schreiben
ihre Bewerbung kundgetan haben, also ein gemeinsames Bewerbungsschreiben
verfasst haben, um hier ins Rennen zu gehen, woraus schon irgendwie eine
gewisse Siegessicherheit abzulesen ist.
Meine Frage an
Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister: Glauben Sie, dass so ein gemeinsames
Bewerbungsschreiben eine gute Optik ist?
Vorsitzender
GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael
Häupl: Nicht böse sein, Herr Gemeinderat, aber ich habe eine
solche Optik nicht zu entscheiden und weder abzulehnen noch zu befürworten.
Ich kann Ihnen
absolut zusichern, dass ich keinerlei Einfluss genommen habe auf die Bestellung
der Geschäftsführer der Stadt Wien Marketing. Aber ich nehme zur Kenntnis, dass
dem Vorschlag der entsprechenden Firma, die Sie ja sehr schätzen, durchaus
gefolgt worden ist. Ich kann daher auch keinerlei Rechtsverletzungen dabei
erkennen. Die Optik habe ich nicht zu beurteilen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. – Die 2. Zusatzfrage wird von
GRin Dipl-Ing Gretner gestellt. – Bitte.
GRin
Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub im Rathaus):
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
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