Gemeinderat,
44. Sitzung vom 23.02.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 96
Thema, bei dem Sie
offensichtlich sehr auf die Worte wert legen, schon bitten, das auch bei sich
selber tun –: Wir sprechen hier von den Wiener Stadtwerken, und ich darf den
schon vorher angesprochenen Generaldirektor-Stellvertreter zitieren. Der
Gewinn, der Barwertvorteil aus dieser einen konkreten von den Wiener Stadtwerken
beendeten Transaktion belief sich laut Krajcsir auf einen hohen zweistelligen
Millionen Euro Betrag, inklusive der inzwischen angefallenen Zinsen sei es ein
niedriger dreistelliger Millionenbetrag.
Es sind also keine Verluste, die hier entstanden sind, und wir werden
uns weiterhin sehr bemühen – obwohl es uns, wie ich gerade feststellen kann,
nicht leicht gemacht wird –, dass wir hier eine vernünftige Lösung machen, die
ausschließlich ein Ziel hat: bestmögliches Ergebnis für die Stadt, für die
Wiener Stadtwerke und damit im Endeffekt für die Wiener und Wienerinnen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. – Die
2. Zusatzfrage wird von GR Dr Günther gestellt. – Bitte schön.
GR Dr Helmut Günther (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Frau Stadträtin!
Ich komme auch noch einmal kurz zurück auf die Sitzung vom 29. Es hat
internationale Kontakte mit deutschen Städten und auch mit New York gegeben,
und ich habe Sie damals gefragt, ob Sie hier einen Gleichklang auf Grund dieser
Kontakte gehabt haben. Sie haben gesagt: Ich weiß, es gab internationale
Kontakte, ich kann aber noch fragen, ob es mit den Städten Frankfurt, New York
et cetera wirklich Kontakte gegeben hat und was dort passiert ist. – Bekomme
ich da die Antwort noch? Das ist noch ausständig vom letzten Mal.
Meine heutige Frage: Sie haben sich jetzt immer auf die Stadtwerke
bezogen und nicht auf die Stadt Wien. Der Kanal beziehungsweise das
Rechenzentrum sind Bereiche der Stadt Wien, und meine Frage bezieht es sich
darauf. Kann ich aus Ihrer ersten Antwort schließen, dass es aus dem Bereich
Kanal beziehungsweise EDV-Zentrum von Ihren Investoren keine Anfrage gegeben
hat für einen Ausstieg aus diesen Cross-Border-Geschäften?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Mag Renate Brauner:
Sie haben recht, ich habe mich jetzt auf die Stadtwerke konzentriert, weil
diese Transaktion, die hier angesprochen wurde, eine der Stadtwerke war. Das
letzte Mal haben wir logischerweise, da wir hier im Gemeinderat sind, primär
über die Stadt gesprochen. Ich musste nur, da hier offensichtlich – ich will es
einmal so interpretieren – eine Verwechslung vorliegt, auf die Stadtwerke
genauer eingehen, obwohl Sie recht haben, dass das hier eigentlich nicht unser
Thema ist. Das habe ich ja mit der Darstellung des Aufsichtsrates und seiner
Verantwortlichkeit entsprechend deutlich zu machen versucht.
Konkret zu dem, was Sie jetzt gefragt haben. Bei den Transaktionen der
Stadt gibt es noch keine Beendigung, es gibt aber – intensiver als das letzte
Mal mittlerweile – bei einer der beiden Transaktionen Gespräche. Das heißt,
das, was ich das letzte Mal gesagt habe, es ist noch niemand an uns
herangetreten, es gibt keine genaueren Gespräche außer der permanenten
Evaluierung, Beobachtung, hat sich mittlerweile geändert. Nach dieser Anfragebeantwortung, möchte ich festhalten,
in eine gewisse Richtung ist es offensichtlich notwendig. Mittlerweile gibt es
zu einer Transaktion intensivere Gespräche, aber es gibt noch kein Ergebnis.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. – Die
3. Zusatzfrage wird von GR Mag Neuhuber gestellt. Bitte schön.
GR Mag Alexander Neuhuber
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Frau
Vizebürgermeisterin!
Ich möchte mich heute an diesem „Ewig-grüßt-das-Murmeltier-Spiel"
vom Kollegen Margulies gar nicht beteiligen und verzichte auf meine
Zusatzfrage.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wird so gerne zur
Kenntnis genommen. Daher kommen wir zur letzten Zusatzfrage der letzten Frage
der Fragestunde. Sie wird von GR Dipl-Ing Margulies gestellt.
GR
Dipl-Ing Martin Margulies (Grüner Klub im Rathaus): Es wundert mich ja nicht ganz, hat
doch die ÖVP, genauso wie die SPÖ, bis zum Schluss den
Cross-Border-Leasing-Geschäften zugestimmt.
Sie haben mich
nach dem Ziel gefragt, und ich sage es Ihnen ganz offen: Das Ziel ist, dass Sie
erkennen, dass es in einer globalisierten Welt nicht in Ordnung ist, sich am
weltgrößten Steuerhinterziehungsverfahren zu beteiligen. Und es war von Anfang
an Steuerhinterziehung, wie jetzt die US-Gerichte reihenweise feststellen. –
Das ist ein zentraler Punkt.
Der nächste
Punkt, Frau Stadträtin – und ich kann das nicht dem jugendlichen Überschwang
zurechnen –, ist, dass Sie weiterhin bewusst Ihre Antwort verdrehen. Ich habe
am 29. Jänner auch bewusst nach den Geschäften der Wiener Stadtwerke
gefragt, und Sie haben gesagt, es gibt keine Gespräche.
Sagen Sie, wem
wollen Sie denn diesen Schmäh erzählen, dass ein Hunderte-Millionen-Geschäft
innerhalb von zwei Wochen terminiert wird? Sehr geehrte Frau Stadträtin, das
ist eine Beleidigung der Intelligenz jedes einzelnen Menschen hier herinnen,
wenn Sie sagen, es habe vor dem 29.1. keine Gespräche zwischen den Wiener
Linien und dem Investor zwecks Auflösung dieses Geschäftes gegeben. Und daher
war Ihre Antwort schlicht und einfach falsch. (Amtsf StRin Mag Sonja
Wehsely: Ist das die Frage?)
Frage: Gibt es
im Bereich der Wiener Linien beziehungsweise der Wiener Stadtwerke –
mittlerweile sind ja noch zwei Geschäfte zur Gänze und ein kleiner Teil vom
dritten Geschäft der Wiener Stadtwerke offen – gegenwärtig Gespräche zwecks
vorzeitiger Auflösung der bestehenden Cross-Border-Leasing-Transaktionen?
Vorsitzende
GRin Inge Zankl: Bitte, Frau
Vizebürgermeisterin.
VBgmin Mag Renate Brauner: Ich habe Sie eigentlich
nicht nach Ihren Zielen gefragt, ich habe nur
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular