Gemeinderat,
44. Sitzung vom 23.02.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 30 von 96
Grassamen oder
- ich weiß nicht - die Lohnsteuer für den Platzarbeiter für einen Monat. Das
wird sich in etwa mit den 294 EUR ausgehen. Jahresförderung pro Spieler
bei 174 Nachwuchsspielern: 7,75 EUR - eine ziemlich gigantische Summe!
Diese Spieler sind von Montag bis Freitag im Schnitt drei bis vier Mal jeweils
75 Minuten unter Aufsicht am Platz, am Wochenende nochmals je nach
Altersgruppe zwischen 50 und 90 Minuten bei den Spielen. Für diese
9 Mannschaften gibt es 17 Trainer beziehungsweise Co-Trainer, einen
Torwart-Trainer, einen Masseur für Kampfmannschaft und Nachwuchs, weiters zwei
Zeugwarte und eine administrative Jugendleiterin, großteils ehrenamtlich und
noch unter Aufwand hoher Kosten, die sie persönlich mittragen.
Und es ist
jetzt nicht das Beschweren oder: „Mein Gott, der Austria gibt man das und uns
vergisst man“, sondern es wäre schon ein Animo, einmal einen Topf zu haben, wo
den Nachwuchsmannschaften einmal wirklich nachhaltig unter die Arme gegriffen
wird. Es wäre aber vor allem für die Vereine, die Nachwuchsmannschaften haben
und Nachwuchspflege betreiben, interessant, dass man ihnen bei den Kosten
entgegenkommt.
Ich habe mir den
Kostenvergleich mit anderen Bundesländern angeschaut, warum es dort
funktioniert. Ich habe es leid, immer andere Bundesländer zitieren zu müssen,
nur weil die Wiener offensichtlich nicht in der Lage sind, genügend Hirnschmalz
in Anwendung zu bringen, um hier tatsächlich ein Paket zu schnüren, das den
Titel „Nachwuchsförderung" wirklich verdient.
In Graz ist
die Wassergebühr zwar mit 1 EUR, 1,531 pro Kubikmeter höher als in Wien,
jedoch die Mannschaften, die Nachwuchsmannschaften haben, bekommen
50 Prozent Rabatt als Nachwuchsförderung.
In Linz wird
auf den Wasserpreis 40 bis 60 Prozent Rabatt gewährt, je nach Anzahl der
Nachwuchsmannschaften.
Der
Grünschnitt wird in Graz kostenlos entsorgt.
In
Niederösterreich wird automatisch, egal, wie hoch die Netzbelegung ist und wie
viel verwendet wird, der billigste Stromtarif in Anrechnung gebracht und keine
Netzgebühr verrechnet.
In Tirol wird
die günstigste Tarifstufe in Anwendung gebracht und auf diesen Preis
20 Prozent Rabatt gewährt.
Das sind
Ansätze, wo man gemeinsam darüber diskutieren sollte, ob das nicht Sinn macht.
Es gibt genügend Funktionäre in den Reihen der SPÖ, BV Kubik Präsident bei der
Elektra, GR Niedermühlbichler Obmann bei Elektra, GR Reindl bei Stadlau, der BV
Hohenberger Präsident bei Rennweg, der Herr Mag Schieder - jetzt im Hohen Haus
und nicht mehr da - Präsident bei Austria 13 und sicher noch den einen
oder anderen Funktionär, ehrenamtlichen Funktionär, in ähnlichen Funktionen.
Reden Sie doch mit denen und alle werden Ihnen dasselbe bestätigen! Kollege
Reindl redet eh und ich kann mir nicht vorstellen, dass er irgendwas anderes
sagen könnte, wenn es um den FC Stadlau geht.
Aber noch ein paar Fragen, was die Absiedlung der Vereine betrifft, zum Beispiel ESV-Südost, weg von dort. Sie haben sich jetzt im Winter schon umgeschaut, wo sie ihre Heimspiele austragen können, weil der Platz in einem desolaten Zustand ist, sind aber weiterhin mit dem Training dort. Der FC Ajax - weg aus dem Horr-Stadion, wenn die Austria das übernimmt. Der FC 1980 Wien hat erst voriges Jahr von der Kocistraße ins Horr-Stadion übersiedeln müssen, nachdem dort die Ankerbrot ausziehen hat müssen, weil kein Platz mehr war, sind jetzt wieder zwei neue Vereine dort, aber soll mir recht sein, die müssen ja wo untergebracht werden. Aber sie müssen sich jetzt wieder eine neue Heimstätte suchen. Was als Mandatar des 10. Bezirks besonders bitter ist, ist, dass mit einem Schlag neun Spielfelder für Vereine verschwinden sollen und offensichtlich ausschließlich nur mehr für die Austria zur Verfügung stehen: Zwei am Koci-Platz - ein Rasenplatz, ein Kunstrasenplatz -, zwei am Südost-Platz, wobei der zweite am Südost-Platz kein Sportplatz ist, sondern eher einer Sandwüste gleicht, aber der eine ist bei einer ordnungsgemäßen Sanierung und Pflege durchaus zu halten und fünf Plätze auf der Verbandsanlage, davon ein, zwei, drei Rasenplätze, ein neuer Kunstrasenplatz neuester Generation und ein Kunstrasenplatz der vorhergehenden Generation, eine neu errichtete Tribüne am Platz 2 im Horr-Stadion, eine relativ neue Tribüne am Kunstrasenplatz im Franz-Horr-Stadion. All das verschwindet jetzt von der Wiener Fußballlandkarte. Es wird dort kein Nachwuchs- und kein Bewerbsspiel in den unteren Ligen und in den unteren Klassen mehr geben.
Was mich noch
interessieren würde, aber mein Gott na, was sind schon 45 000 EUR bei
diesen Summen, ist: Voriges Jahr, bevor die EURO nach Wien gekommen ist, wurde
im Anschluss an den Platz 6 im Franz-Horr-Stadion, also im Bereich draußen
bei den Parkplätzen, mit einer Subvention, die hier herinnen beschlossen wurde,
um 45 000 EUR ein Fancourt errichtet, und jetzt weiß man nicht so
ganz genau, was jetzt mit dem passiert: Nützt ihn die Austria-Akademie? Nützt
ihn der Teil-Austria-Nachwuchs, der vom Stadion ins Horr-Stadion hinauf
übersiedelt? Wird er, wie gewünscht, öffentlich zugängig gemacht? Da gibt es
aber die Probleme mit den Nachbarn, die sich wegen des Lärms aufregen. Aber
45 000 EUR haben wir halt – ich befürchte es – beim Fenster
hinausgeschmissen.
Es wäre aber vieles einfacher und
es widerspiegelt schon ein bisschen die Diskussion auf den Sportplätzen und ich
bin es der Austria nicht neidig, weil ich Austria-Anhänger bin und ich denke
mir, vielleicht wird irgendwann einmal was. Jetzt haben wir einmal bei der
Austria die Stronach´sche Zeit hinter uns gebracht. Schauen wir, was die
Zukunft bringt. Ob die Akademie, die da errichtet wird, das Gelbe vom Ei ist,
werden wir sehen. Aber dass nicht gleichzeitig tatsächlich massiv etwas für den
Wiener Nachwuchs gemacht wird, das ist das, was die Leute magerlt und was die
Leute ärgert. Und die Vereinsfunktionäre und auch die Eltern wissen um die
Subventionskultur der Stadt Wien bei den Nachwuchsmannschaften. 150 EUR
pro Jahr und Mannschaft im Vergleich zu 8 Millionen EUR für die
Wiener Austria, die sind halt
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