Gemeinderat,
44. Sitzung vom 23.02.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 36 von 96
als Förderung
erhalten. Der wurde uns sofort abgelehnt. Ich werde heute diesbezüglich noch einmal
einen Antrag einbringen, aber dazu später.
Ich möchte
hier noch meine Ausführungen machen, weil es uns eigentlich wichtig ist, dass
Nachwuchsarbeit in den anderen Wiener Traditionsvereinen getätigt wird und dass
unseren Forderungen nachgekommen wird, diese Vereine eben auch zu fördern und
jetzt nicht nur Fußballvereine, sondern es gibt auch viele andere Vereine, die
eigentlich gar keine Förderungen bekommen. Wir haben es heute schon gehört,
gerade diese Randsportarten sind hier das Schlusslicht beziehungsweise haben
nicht einmal die Möglichkeit, in den Genuss dieser Förderungen zu kommen,
gerade wie am Wochenende eben die Leichtathletik. Die müssen sich ihre
Hallenmeisterschaften eigentlich selber subventionieren. Das kann aber in einer
Stadt, die sich mit Sport immer dementsprechend schmückt, nicht wirklich
stattfinden, denn diese Vereine machen im Grunde genommen auch eine wunderbare
Nachwuchsarbeit und fördern die Jungen. Hier werden Projekte, wo insbesondere
Kinder in diversen Sportrichtungen gefördert werden, abgelehnt. Sogar
Projektförderungen werden abgelehnt und nicht einmal wahrgenommen!
Wir wissen
schon, dass die Stadt Wien nur auf Prestigeprojekte ein Augenmerk hat und nicht
auf andere. Gerade diese Prestigeprojekte machen hier in Wien im Grunde
genommen Spaß und alles andere wird negiert. Sie machen sich scheinbar absolut
keine Gedanken über die Bewegungsarmut von Kindern und die damit verbundenen
Folgeschäden im Gesundheits- und Haltungsbereich. Wir reden immer über
Übergewicht und Aggressionsverhalten und genau da setzt aber der Sport an, den
wir hier in Wien verstärken müssen. Wir von der ÖVP haben auch schon lange ein
Sportstättenkonzept gefordert, das bis dato noch nicht umgesetzt wurde. Es
wurde weder evaluiert noch wurde die Situation erhoben. Es wurde in diesem
Bereich gar nichts gemacht.
Zurück jetzt
zu meinem Beschlussantrag und zwar geht es um die Aufstockung der Mittel für
Nachwuchssportförderung in Wien:
„Die
amtsführende Stadträtin für Bildung, Jugend, Information und Sport wird
aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die Nachwuchsförderung von
Sportvereinen sowie die Förderung von NachwuchsspitzensportlerInnen signifikant
um das Vierfache angehoben wird und ein Gesamtbetrag von
8 Millionen EUR einmalig für Infrastrukturförderungen für
Sportverbände und Sportvereine bereitgestellt wird.
Die sofortige
Abstimmung wird beantragt.“ Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender
GR Dr Wolfgang Ulm: Herr GR Vettermann, bitte.
GR Heinz Vettermann
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates):
Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Berichterstatterin! Liebe Kolleginnen und
Kollegen!
Zu den
Vorrednern und zur Vorrednerin. Beim Kollegen Gudenus muss ich sagen es freut
mich, dass auch das Bundesheer Daten liefert, die zeigen, dass Sport eine
wichtige Sache ist. Im Sinne von „Bewegung findet Stadt“ habe ich das eher als
unterstützend wahrgenommen. Das mit dem Übergewicht soll ja tatsächlich nicht
sein.
Zum Kollegen
Ellensohn. Ich meine, eines wurde ja klar gesagt: Kann und nicht muss, jetzt zu
dem, ob die Lizenz erteilt wird. Richtig, man kann nur nicht erwarten, dass wir
sagen, es kann schon sein, weil die Formulierung ist „Es muss nicht sein“ und
warten wir ab, was passiert. Daher müssen wir und wollen wir hier handeln und
das geschieht mit dem heutigen Akt ja auch.
Es geht
natürlich auch kein Geld in den Spielbetrieb und zu den Profis. Das wird von
der Austria Wien selbst bezahlt. Es ist ja auch schon gesagt worden, dass die
MA 51 eine begleitende Kontrolle hat, damit die Mittel tatsächlich auch
für die Akademie eingesetzt wird.
Es ist
übrigens auch kein Deckmantel, zur Kollegin Anger-Koch gesagt, sondern es ist
ganz klar, wofür das Geld verwendet wird. Wenn man sagt, unter dem Deckmantel
fließt das Geld - nein, es wird eben für die Nachwuchsarbeit und für die
Akademie verwendet. Dass das in Hollabrunn nicht mehr klappt, ist ja bekannt
und das erklärt auch die zeitliche Abfolge.
Eine
Diskussion haben wir ja immer, da will ich eben nur einige Zahlen bringen, weil
diese ja eigentlich von allen Parteien unbestritten akzeptiert sind, dass man
sagt, wir sind eh für Nachwuchsarbeit, wir freuen uns auch, dass das mit der
Austria klappt und dass die eine Nachwuchsarbeit machen und es wird sicher gut
sein, dass das in der Akademie ist, weil da auch gleichzeitig eine andere
Ausbildung für die jungen Menschen stattfindet und dass das in einer
Zusammenarbeit passiert. Das wird ja prinzipiell nicht in Frage gestellt, aber
man sagt: Okay, alle anderen sollen auch was bekommen und warum gibt man nicht
mehr, mehr, mehr, mehr? In einer bunten Abfolge wurde ja auch schon gesagt,
dass wir im Ländervergleich bei Weitem führen, wenn man sich das im
Sportbericht der Republik anschaut, den Sie eben verglichen haben, wo wir weit
vor allen anderen Bundesländern sind.
Was Sie, zum
StR Ellensohn gesagt, dazu rechnen, was aber natürlich sehr unterschiedlich
ist, ist, was die Gemeinden in den einzelnen Bundesländern zusätzlich geben.
Das ist mal so, mal so, mal so und daher in einen nicht ganz klaren Vergleich
zu bringen. Dazu muss man noch etwas sagen, dass wir in Wien erstens bei Weitem
führen und zweitens – und das ist ja auch schon vom Kollegen Reindl kurz
aufgezählt worden - sind in den letzten Jahren in den Breitensport ebenfalls
35 Millionen EUR investiert worden.
Jetzt wieder hauptsächlich zur
Kollegin Anger-Koch gesagt, nämlich außerhalb dieses schon im Ländervergleich
höchsten Budgets, indem wir eben in andere Dinge auch noch investiert haben,
von den 30 Kunstrasenplätzen bis zur Sport- and Fun-Halle in der
Donaustadt und die Hohe-Wand-Wiese. (StR David Ellensohn: Das freut mich
aber!) Was freut Sie da? Wenn Sie sagen, es soll nicht immer nur Fußball
sein,
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