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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 23.02.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 51 von 96

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wir kommen wieder zur Reihenfolge der Wortmeldungen. Als Nächster gemeldet ist Herr GR Hora. Ich erteile ihm das Wort.

 

GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Berichterstatter! Meine Damen und Herren!

 

Wenn wir über die Wiener Linien reden, kann ich natürlich die Informationslücken der Kollegin Puller nicht ganz außer Acht lassen und muss mich auch zum Wort melden, wenngleich ich versuche, meinen Redebeitrag sehr kurz zu fassen.

 

Da ich ja kein Studium habe, wie Sie wissen, kenne ich auch das System der Kurzstrecken in Wien. Ihr Vorschlag in allen Ehren, aber er wurde damit in einer falschen Richtung gemacht, zu sagen: Vier Stationen kann man mit einer Kurzstreckenkarte fahren. Ich denke etwa nur daran, dass rund um den Reumannplatz viele Stationen sehr eng beieinander liegen, da hat man plötzlich vier Stationen und muss mit der Kurzstreckenkarte schon wieder aussteigen. Oder zum Beispiel Vorgartenstraße: über einen Block hinüber.

 

Zweitens: Auch der technische Aufwand - liebe Frau Kollegin Puller, Sie sind ja bei den Wiener Linien - sollte Ihnen ein Begriff sein, dass man dann bei jedem Entwerter jede Station einspielen müsste und bei jedem Entwerter jede Station gewechselt werden müsste. (GRin Ingrid Puller schlägt demonstrativ die Hände zusammen.) Frau Kollegin Puller, man sollte, wenn man schon Vorschläge macht, sich wirklich überlegen, was man tut.

 

Ich kann Ihnen nur eines sagen: Die Leute, die die Kurzstrecke verwenden, sind größtenteils Bezirksbürger, die für eine kurze Strecke eine Linie benutzen. Sie kennen das System, und viele Anträge gerade aus den Bezirken kommen, um eventuell, wenn irgendwo ein neuer Mittelpunkt geschaffen wird, die Kurzstrecke etwas zu verlängern, eine Station dazuzunehmen oder eine Station einzufügen. Lesen wir einmal nach in all den Anträgen, die auch Ihre Fraktion in Wien schon in diese Richtung gestellt hat. Ich kann sie Ihnen gerne übermitteln, falls die Fraktion mit Ihnen nicht spricht.

 

Das Zweite: Sie haben über die 8-Tage-Wochenkarte, die flexible Wochenkarte gesprochen. Ganz offen: wenn ich Montag keine Wochenkarte brauche, Dienstag keine Wochenkarte brauche, haben Sie hier gesagt, dann ist er Montag und Dienstag schwarz gefahren, dann zahlt es sich Mittwoch, Donnerstag, Freitag nicht mehr aus.

 

Sehen Sie, da sind ja die Wiener Linien viel besser aufgestellt: Es gibt die 8-Tage-Streifenkarte, die dann wesentlich kostengünstiger ist und mit der man ohneweiters auch diese Woche zu Ende fahren kann. (GR Mag Rüdiger Maresch: Von Dienstag bis Dienstag!) Die Wochenkarte funktioniert ganz einfach von Montag bis Montag in der Früh, sodass man die Möglichkeit hat, Kollege Maresch, wenn man nicht mit Auto unterwegs ist, dass man auch mit den öffentlichen ... (GR Mag Rüdiger Maresch: Ich fahre ja nicht mit dem Auto!)

 

Nein, das stimmt nicht, das letzte Mal habe ich dich gesehen. (GR Mag Rüdiger Maresch: Ich weiß das ganz genau! Du fährst mit dem Auto!) Aber gerne; Kollege Madejski ist mein Zeuge, dass Kollege Maresch mit dem Auto fährt, danke schön. (GR Mag Rüdiger Maresch: Ich habe einen Führerschein ...! - Weitere Zwischenrufe bei GRÜNEN und FPÖ.)

 

Damit kommen wir zum dritten Punkt. Ich weiß schon, ich könnte es mir jetzt ganz einfach machen, Frau Kollegin Puller. Das ist der Netzplan von Dresden. (Der Redner hält einen Stadtplan in die Höhe.) Einfach beantwortet: Sie haben gesagt, ich werde sofort sagen, das Netz ist viel größer et cetera. (GR Marco Schreuder: Und von Hamburg?) Das sage ich gar nicht, ich sage etwas ganz anderes.

 

Wir haben heute eine Bildungsdebatte gehabt. In Dresden kostet die Abo-Monatskarte 39,50 EUR; sie zwölf Mal im Jahr zu zahlen, macht 474 EUR aus. In Wien sind es 449 EUR oder 458 EUR. Ist Dresden billiger? (Zwischenruf von GRin Ingrid Puller.)

 

Frau Kollegin! Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, ich habe hier die aktuellen Zahlen von Dresden: Die Kinderkarte kostet dort im Monat 29,50 EUR, da gibt es eine 6 EUR-Zusatzkarte, mit der man eine Streckenkarte zur Netzkarte macht. (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Da gibt es auch samstags, da gibt es auch zum Beispiel am Feiertag und am Sonntag keine Schülerfreifahrt bis zum 18. Lebensjahr.

 

Also, liebe Kollegin, wenn Sie sich schon hier herstellen, Anträge stellen, Wörter hineinschreiben: Wenn Sie gesagt hätten, Ihre Vision wäre das, dann hätte ich es unterschrieben und hätte gesagt, ja, sie hat Visionen. Aber wenn man Vergleiche macht, dann sage ich Ihnen, liebe Kollegin, dann sollten Sie sich hinsetzen, da gibt es das Google-System - ich weiß, da kann man beobachtet werden -, und im Google-System kann man nachschauen.

 

Ich könnte jetzt natürlich aus Ihrem Antrag noch weitere Fehler herausholen - in Wien kostet die Wochenkarte 14 EUR, in Dresden 18 EUR -, aber ich will es dahingestellt sein lassen. Ich kann meiner Fraktion nur die Empfehlung geben, diese vier Anträge inklusive dessen, was schon geplant ist - der vierte Antrag, was die Verlängerung der Linie 71 und die Gespräche mit dem Bezirk betrifft -, alle vier Anträge dementsprechend abzulehnen.

 

Ein Tipp an Sie: Ich helfe Ihnen gerne, die Verkehrsbetriebe von Dresden im Internet zu suchen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Für eine tatsächliche Berichtigung Nummer 2 hat sich Frau GRin Puller zum Wort gemeldet. - Bitte.

 

GRin Ingrid Puller (Grüner Klub im Rathaus): Ja, danke schön; anders ist ja mit Herrn Hora nicht zu sprechen, außer über die Bühne. Sonst sagen wir nicht einmal Servus oder Guten Tag oder wie auch immer.

 

Aber ich habe eine neue Seite kennengelernt, Herr Hora: Sie sind ja voller Emotionen und waren hier draußen wie im Märchen bei Rumpelstilzchen. - Danke schön. (GR Karlheinz Hora: Was war das für eine

 

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