Gemeinderat,
44. Sitzung vom 23.02.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 63 von 96
neue schaffen
-, solange kann ich mir nicht vorstellen, dass es ohne diese Parkplätze in Wien
Möglichkeiten gibt, dass sowohl Private, aber vor allem auch, dass die
Kleinunternehmer wie die Taxis und so weiter ihre Stellplätze haben und das
auch wirklich funktioniert.
Und ich würde
daher bitten, dass wir weniger die Parkplätze reduzieren, sondern versuchen zu
schauen, wo wir neue Stellplätze schaffen können. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende
GRin Inge Zankl: Als nächster Redner am Wort ist Herr GR Mag
Maresch.
GR Mag Rüdiger
Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Meine Damen und Herren!
Jetzt habe ich
versucht, den Aussagen von Frau Kollegin Frank zu folgen, aber ich habe den
Eindruck, in dem Text - ich habe ihn mir extra noch einmal mit heraus genommen
- geht es eigentlich nicht darum, die Stellplätze zu reduzieren, sondern da
geht es darum, wer bezahlt das, was an der Oberfläche passieren soll, wenn
unten Garagenplätze geschaffen wurden. Im Grunde genommen ist es bei all diesen
Projekten so, dass immer mehr Stellplätze herausgekommen sind, als vorher da
waren. Also, von einer Reduktion insgesamt habe ich da nichts gesehen. Es geht
allerdings dabei um Maßnahmen an der Oberfläche.
Ich möchte auf
ein paar Dinge von Ihnen eingehen und mich dann mit dem Text beschäftigen.
Jetzt sage ich
einmal, der Columbusplatz - nachdem ich im Burgendland früher gewohnt habe und
immer wieder mit dem Autobus über den Columbusplatz gefahren bin, der ist
nämlich damals noch drübergefahren –, da kann ich mich nicht erinnern, dass das
ein Auwald war, sondern das war in Wirklichkeit ein Platz, wo man einfach von
der Laxenburger Straße in die Favoritenstraße hinüber gefahren ist, und da habe
ich nur ganz wenige Bäume gesehen. Aber vielleicht war ich einfach damals noch
ganz klein, und ich habe es einfach vergessen, ich weiß es nicht. Das ist
einmal das eine.
Das Zweite ist
zu sagen, man soll Baustellendinge in den Innenhöfen parken. Das steht
allerdings nicht in Ihrem Antrag drinnen, weil sonst würden wir dem nicht
zustimmen. Das halte ich für verwegen. Innenhöfe sind nämlich ganz oft verparkt
oder sind in Wirklichkeit Grünoasen, und das jetzt zuzupflastern, halte ich für
jenseitig.
Wenn man zum
Beispiel hergeht und sagt, 117 EUR monatlich muss man am Columbusplatz
oder in der Nähe des Columbusplatzes für einen Garagenplatz bezahlen, und das
sollen wir noch subventionieren, da denke ich mir, Frau Kollegin von der FPÖ:
Es gibt in Wirklichkeit eine Superförderung, und zwar ist das diese
Volksgaragenförderung, und da fördert die Stadt so, dass eine Garage ungefähr
75 EUR im Monat kostet. Also jetzt muss ich Ihnen ehrlich sagen, da zahlt
die Stadt Wien pro Stellplatz 22 000 EUR bei der Errichtung. Das ist nicht
nichts, und ich habe Ihnen heute auch schon vorgelesen, dass bei einer ganz
normalen Tiefgaragenförderung die Stadt Wien 4 600 EUR pro Stellplatz
zahlt.
Nun, was noch?
Sollen wir in Wirklichkeit einen Stellplatz zu 100 Prozent zahlen und den
Leuten noch etwas zahlen, damit sie hinuntergehen? Das gibt es schon, meine
ich, denn bei der Park-and-ride-Anlage Aderklaa wird es ohnedies auf die Dauer
so sein.
Gut, aber
jetzt noch einmal: Ein weiterer Punkt sind zum Beispiel Parkplätze bei Märkten.
Diese sollen wir wieder herstellen, aber da ist es weitaus gescheiter, in
Wirklichkeit Zustellsysteme zu etablieren und diese in Wien massiv zu
unterstützen, weil das ist Nahversorgung, das ist in Wirklichkeit ganz wichtig,
und das ist gescheiter, als wenn man einfach mit dem Blechkübel am Schnürl
irgendwo das Auto dann abstellen muss, oder sonst etwas tun soll.
Aber jetzt
einmal zu dem Text selber: An sich ein interessanter Vorschlag, weil wir ja
wissen, dass bei Garagenerrichtungen dann immer die Bezirke zum Handkuss kommen
und die Oberflächen nicht bezahlen können, weil die Bezirksbudgets für solche
Projekte offensichtlich zu gering sind. Aus der Not eine Tugend machend,
passiert es dann so, dass auf der Oberfläche nur ganz wenig rückgebaut wird.
Der Masterplan Verkehr gibt da sozusagen eine Leitschiene von eins zu eins im
Stadtzentrum und eins zu drei etwas außerhalb des Stadtzentrums, wo es immer
eine interessante Debatte ist, wo in Wien das Stadtzentrum ist. Bei der Debatte
um die Parkgarage am Neuen Markt hat sich herausgestellt, dass der Neue Markt
nicht das Stadtzentrum ist. Also offensichtlich nur der Stephansplatz, aber
ganz egal.
Faktum ist,
dass hier förderbare Maßnahmen aufgelistet werden, und zwar
Gehsteigverbreiterungen, Vorziehungen, Herstellung von mindestens zwei Meter
breiten Gehsteigen, Gender Mainstreaming, Überquerungshilfe,
Fahrbahnaufdoppelungen, Platzgestaltungen, Radfahrinfrastrukturen. Alles
wunderbar, nur wird nicht gesagt, wie viel das insgesamt ist. Es wird auch
nicht gesagt, ob das eine Fördermaßnahme ist, damit mehr Rückbau an der
Oberfläche erfolgt, weil mehr Rückbau heißt weniger Flächen an der Oberfläche,
und das würde uns ja gefallen.
Und eben weil
der Ansatz nicht schlecht ist, aber keine Zahlen und genauen Dinge dabei
stehen, werden wir es dieses Mal einmal ablehnen. Danke schön. (Beifall bei
den GRÜNEN. – GR Prof Harry Kopietz: Dünner Applaus! - GR Mag Rüdiger Maresch:
Was sagen Sie! - GR Dr Kurt Stürzenbecher: Sehr wenig Applaus!)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als nächster Redner am
Wort ist Herr GR Hoch. Herr Kollege Hoch, ich mache Sie nur darauf aufmerksam, (GR Hoch zögert, zum Rednerpult zu gehen.)
nein, nein, kommen Sie nur, um 4 Uhr müssen wir unterbrechen. Wenn Ihre
Rede länger wäre, müsste ich Sie unterbrechen.
GR Alfred Hoch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte
Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Ich möchte die Zeit jetzt nur
ganz kurz nützen, um auf die Kollegin Frank einzugehen. Das ist normal nicht
meine Art, auf die anderen Oppositionsparteien einzugehen,
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