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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 25.05.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 88

 

auch regelmäßig mit der MA 17 an, um da entsprechend die Zahlen zu bringen und auch das Angebot entsprechend zu checken.

 

Was den Kostenbeitrag betrifft, so ist das eine Diskussion, die wir auch bei diesem Projekt lange geführt haben, und das ist eine Diskussion, die wir grundsätzlich bei den Integrationssprachmaßnahmen immer wiederum führen. Wir wissen aber aus der Evaluierung von „Mama lernt deutsch", dass sozusagen dieser 1 EUR pro Stunde, der natürlich keine Kostendeckung darstellt, dennoch eine höhere Identifikation schafft. Und dann muss man halt auch sagen, das sind 14 Tage Deutsch, inklusive Essen, inklusive Freizeitangebot, was bedeutet, 14 Tage Kinderbetreuung während der Ferien auch für die Eltern, um 50 EUR. Natürlich wird das immer noch ein Betrag sein, der für manche zu hoch ist, aber insgesamt ist das natürlich eines der günstigen Sommerkinderbetreuungsangebote, Ganztagskinderbetreuungsangebote, die wir haben. Wobei unser Ziel eben nicht das war, dass wir gesagt haben, wir schaffen eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit der Maßnahme – schon wohl auch –, aber das Ziel war in erster Linie, den Kindern sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag in dieser freizeitpädagogischen Variante die Sprache zu vermitteln.

 

Wir werden uns aber auch das anschauen in unserer Evaluierung und sehen, ob es da eine tatsächliche Barriere gibt auch bei diesem Betrag, den wir an und für sich abgeklärt haben in dieser Gruppe, auch mit den Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern. Und ich sage einmal so: In besonderen Härtefällen kann man sich das auch noch anschauen, wie wir da vorgehen. Bisher bin ich mit dem noch nicht konfrontiert worden.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. – Die nächste Zusatzfrage wird von der Frau GRin Mag Ekici gestellt. Bitte schön.

 

GRin Mag Sirvan Ekici (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Am Anfang gleich zwei Bemerkungen.

 

Die eine Bemerkung: Sie haben in Ihren Ausführungen gesagt, dass Sie große Hoffnung in dieses Projekt setzen. Ich setze nicht so eine große Hoffnung in dieses Projekt, denn in zwei Wochen wird man jetzt nicht sozusagen eine große Sprache so weit lernen, dass man dann sehr fit ist. Aber ich finde es trotzdem wichtig, dass man diesen Ansatz gewählt hat.

 

Die andere Bemerkung: Ich nehme zufrieden zur Kenntnis, dass unsere Forderung vom letzten Jahr, dass auch Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache eingebunden werden sollen, berücksichtigt wurde. Wir haben ja auch mit dem Verein Zeit!Raum ein sehr langes ausführliches Gespräche geführt diesbezüglich und das auch dort deponiert.

 

Eine meiner Fragen hat die Kollegin von den GRÜNEN schon gefragt, wie viele Kinder sich schon angemeldet haben. Die andere Frage ist: Wie viele von diesen Kindern, die sich angemeldet haben, haben Deutsch als Muttersprache?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Zu der Frage generell, was das Zulassen zu Maßnahmen und die Grundvoraussetzung betrifft: Wir haben in unserem Wiener Integrationskonzept in diesen vier Säulen – Bildung, Sprache, Arbeitsmarkt, Zusammenleben – einen neuen Blick auch auf die Maßnahmen, die in diese einzelnen Schienen, in die einzelnen Säulen passen, aus dem einfachen Grund, weil wir mit „Start Wien" jetzt sehr erfolgreich fahren und immer zwischen 80 und 90 Prozent Beteiligung von den neu Zugewanderten haben.

 

Im Vorfeld gab es da auch eine Studie, und bei dieser Studie haben wir uns genau das Bild der Zuwanderinnen und Zuwanderer angeschaut und wissen ja auch, dass sich das Bild massiv geändert hat. Zum Teil kommen hochqualifizierte Menschen hierher, aber auf jeden Fall ist es so, dass viele gut Deutsch können und viele sozial gut eingebunden sind. Das heißt, wir haben es mit einem komplett veränderten Bild zu tun, jetzt im Vergleich zum GastarbeiterInnenmodell vor 30 oder 40 Jahren.

 

Genauso ist es eben auch wichtig, dass man in diesen vier Säulen – Sprache, Arbeitsmarkt, Bildung und gerade auch Zusammenleben – die Zielgruppen immer genau anschaut und überlegt, an wen man sich denn da richten möchte. Und wenn das Ziel in Wirklichkeit auch die Dialogisierung ist, dann halte ich das für ganz, ganz wichtig, dass gerade auch bei Jugendsport- und Sprach- und Freizeitmaßnahmen eben eine Durchmischung stattfindet. Die Kinder profitieren enorm voneinander. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass sie schon während des Schuljahres eingetreten sind und dort ein bisschen Deutsch gelernt haben und wir jetzt bei der neuen Sommersprachmaßnahme darauf Rücksicht nehmen können, auf welchem Level sie in Deutsch stehen, heißt das, dass eine Differenzierung im Deutschunterricht stattfinden kann. Wenn das einmal gegeben ist, dann tut man sich natürlich auch noch viel leichter, die Zielgruppe zu erweitern und eben jene mit einem Genügend oder einem Nicht genügend dazuzunehmen, die aber allenfalls in der Lage sind, in diesem kulturellen, sportlichen, freizeitpädagogischen Bereich in die Kommunikation einzutreten. Denn da lernt man, wie wir wissen, am besten.

 

Deswegen glaube ich auch, dass man das nicht unterschätzen soll, wie weit Kinder in 14 Tagen intensiver Sprachmaßnahme auch kommen können. Da geben uns alle ExpertInnen recht, dass das eine gute Variante ist. Wir probieren das jetzt einmal, und es wird, wie gesagt, eine ausreichende Evaluierung dazu geben.

 

Ihre Frage, wie viele von den angemeldeten Kindern jetzt tatsächlich wegen Genügend oder Nicht genügend oder deswegen, weil sie eben gerade in diesem Schuljahr eingestiegen sind, gekommen sind, kann ich Ihnen jetzt im Detail nicht beantworten, aber wir können beim nächsten Mal im Ausschuss vielleicht schon erste Zahlen vorlegen. Ich werde das urgieren, dass wir diese Differenzierung noch bekommen, denn es interessiert mich natürlich auch, wie wir da ankommen, aber in der Evaluierung wird es sie auf jeden Fall geben.

 

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