Gemeinderat,
47. Sitzung vom 25.05.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 88
und Herren!
Es gibt ein neues Problem in Wien, und dieses Problem
für die Anrainer sind die islamischen Zentren, denn eine Moschee – und das weiß
man ja mittlerweile – ist mehr als ein Gotteshaus, eine Moschee ist alles: ein
Zentrum, in dem Wirtschaft betrieben wird, Greißler gibt es dort, Supermärkte,
Friseure, Fitness-Studien, Veranstaltungshallen, Hochzeitsfeiern und so weiter.
Das alles ist eine Moschee. Dort haben sie eigentlich alles, Frau Kollegin
Matzka, damit sie mit uns ja nicht in Berührung kommen müssen und nicht etwa
auch in alteingesessene Wiener Geschäfte einkaufen gehen müssen.
Das alles ist eine Moschee. Und was heißt das für die
Anrainer? Für die Anrainer heißt das: verparkte Gehsteige, Lärm bis in die
Nachtstunden, an jedem Wochenende Grillfeste, Geruchsbelästigung, Verschmutzung
der Grünanlagen, Verrichtung der Notdurft, unlauterer Wettbewerb gegen Wiener
Betriebe, Einkaufen am Sonntag etwa, Missachtung der Ladenöffnungszeiten,
Betriebe ohne Gewerbeschein, rituelle Aufbahrung von Leichen mitten in Wien
ohne sanitätspolizeiliche Genehmigungen, offene Missachtung gegenüber Frauen.
Meine Damen und Herren! Das alles ist eine Moschee,
und ich frage Sie: Wieso lassen Sie die Anrainer hier eigentlich im Stich,
meine Damen und Herren von der SPÖ? Wieso wehren Sie sich hier so gegen eine
Bürgerbefragung? Lassen Sie die Menschen doch selbst entscheiden über ihre
Zukunft, über ihre Lebensqualität dort! Lassen Sie die Menschen in Wien selbst
entscheiden, meine Damen und Herren!
Es hat am 14. Mai eine Protestkundgebung
stattgefunden, eine friedliche Protestkundgebung der Anrainer in der
Brigittenau, die von vielen Wienerinnen und Wienern unterstützt worden ist,
denn in ganz Wien sprießen ja diese islamischen Zentren aus dem Boden; nicht
nur im 20. Bezirk, in allen anderen Bezirken ebenso. Es sind immer neue
geplant, und, meine Damen und Herren, die Freiheitliche Fraktion ist hier bei
diesem Problem die einzige Fraktion, die tatsächlich hinter den Anrainern
steht.
Es stellt sich die Frage: Wie geht eigentlich die SPÖ
damit um? Wie geht die Wiener Stadtregierung mit diesem neuen Problem um? Da
werden die Beschwerden der Anrainer einfach ignoriert, da gibt es nur ein
einziges Interesse vor einer Wahl: die vielen neuen Wähler, die vielen neuen
muslimischen Wähler.
So etwa im 10. Bezirk, meine Damen und Herren!
Im 10. Bezirk ist die Freiheitliche Fraktion so stark, dass wir dort eine
Bürgerversammlung auf Grund der Stadtverfassung durchsetzen können, und wir
haben zu den vielen, vielen islamischen Zentren im 10. Bezirk eine
Bürgerbefragung beantragt, die die SPÖ daher durchführen muss. Aber wie geht
die Bezirksvorsteherin damit um? Sie führt diese Bürgerversammlung einfach
nicht durch. Wir haben das im Dezember beantragt, vor fünf Monaten, aber aus
Angst vor den Menschen, vor den Anrainern will man dieses Problem nicht
angreifen. Es wird diese Bürgerversammlung auf die lange Bank geschoben,
entgegen der Wiener Stadtverfassung und am Rande eines Verfassungsbruchs.
Oder im 20. Bezirk in der Dammstraße, wie sind
Sie da mit den Anrainern umgegangen? Das so genannte Mediationsverfahren war
eine Farce, meine Damen und Herren. Sie haben die Beschwerden der Menschen dort
überhaupt nicht ernst genommen. (GR Erich
Valentin: Waren Sie dabei?) Sie
haben vor wenigen Wochen endgültig die Baugenehmigung erteilt. (GR Dipl-Ing Omar Al-Rawi: Wir sind ein
Rechtsstaat!) Herr Kollege Al-Rawi oder Herr Kollege Valentin, Sie sind ja ganz besonders die
Gemeinderäte hier, die die Interessen der Anrainerinnen und Anrainer im
20. Bezirk verraten haben, Sie stehen eigentlich an der Spitze dieses
Verrates.
Wir haben hier die Anträge eingebracht, die Menschen
abstimmen zu lassen. Sie alle haben das abgelehnt. Sie haben das abgelehnt, Sie
haben beschwichtigt, und Sie haben die Anrainer verraten.
Meine Damen und Herren! Wie ernst Sie die Sorgen
nehmen, das haben wir auch vor etwa zwei Jahren schon erlebt, als Sie hier in
der Diskussion im Jahr 2007 soweit gegangen sind, dass Sie die Menschen dort in
der Brigittenau, die Anrainerinnen und Anrainer, ins extremistische Eck
gestellt haben, dass Sie die berechtigten Sorgen der Anrainer ignoriert haben,
die Menschen ins extremistische Eck, ins Nazi-Eck gestellt haben. (GR Dipl-Ing Omar Al-Rawi: Sie sind doch
mitmarschiert!) Wenn man dort mitmarschiert, ist man ja kein Nazi, Herr
Kollege Al-Rawi. Was haben Sie für ein Weltbild? Das Demonstrationsrecht in
Wien ist ein Grundrecht. (Beifall bei der FPÖ.)
Wir haben das ja auch jetzt wieder erlebt, meine
Damen und Herren von der SPÖ! Genau Sie, Herr Al-Rawi, oder auch die Frau
Kollegin Yilmaz, Sie haben ja sogar zu dieser Gegendemonstration aufgerufen.
Herr Kollege Al-Rawi, Sie sind soweit gegangen, Sie persönlich haben aufgerufen
zu einer Gegendemonstration, wobei es im Zuge dieser Gegendemonstration dann
auch gewaltsame Ausschreitungen gegeben hat. (GR Dipl-Ing Omar Al-Rawi: Das ist doch nicht wahr!) Aber soweit
sind Sie schon, dass Sie gegen die Anrainer in Wien mobilisieren, meine Damen
und Herren! Dass Sie gegen die Menschen, gegen Bürgerinteressen mobil machen –
das ist die SPÖ von heute!
Meine Damen und Herren! Wenn das Ihr Zugang ist, wenn
das wirklich Ihr Zugang zu den Menschen ist, dann gibt es wirklich nur mehr
eine Fraktion, eine einzige Fraktion in diesem Haus, die hinter den Menschen,
hinter den Anrainern steht, und das ist die Freiheitliche Fraktion, meine Damen
und Herren. (Beifall bei der FPÖ.)
Eine Moschee ist – das hat sich ja
mittlerweile herumgesprochen – viel mehr als ein Gotteszentrum. Ein islamisches
Zentrum ist ein Zentrum, in dem Wirtschaft betrieben wird, in dem auch Politik
betrieben wird. Es ist damit auch ein Symbol eines Machtanspruches, und die
Moschee im 20. Bezirk ist ja geradezu ein Symbol und typisch für diesen
Machtanspruch. Denn wer steckt denn dahinter? Wissen Sie, wer dahintersteckt?
Dahinter steckt ein Verein, der heißt ATIB. Und das ist nicht irgendein
harmloser Moscheeverein von Türken, die halt
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