Gemeinderat,
47. Sitzung vom 25.05.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 88
im 20. Bezirk wohnen und mit ihren
Spendengeldern das zusammensparen, wie Sie das darstellen, und dort aus eigenem
ein Gotteshaus errichten. Die ATIB ist eine stramm organisierte zentralistische
Organisation, deren Hintermänner in der Türkei sitzen, die ganz Europa mit
einem islamitischen Netzwerk überzieht. Das ist der Verein ATIB, das sind die Hintermänner,
meine Damen und Herren.
Und es stellt sich ja noch eine Frage. Woher nimmt
die Türkei eigentlich das Geld? Da schicken wir, da schickt die EU Mittel in
die Türkei hinunter zum Aufbau des Landes – gut gemeint –, und was machen die?
Die neue islamistische Regierung nimmt unser Geld, unser Steuergeld aus der EU
und schickt es zurück, um Moscheen zu errichten, um islamische Zentren zu
errichten, missbraucht unsere Gelder, missbraucht das Geld der Steuerzahler.
Das ist der Zweck einer Moschee! Jener islamistische Staat, der eine
islamistische Regierung hat, dessen Ministerpräsident, der Herr Erdogan, sogar
im Gefängnis gesessen ist deswegen, der die Türken hier in Österreich, in
Deutschland, in ganz Europa als Pfeiler seiner Macht sieht – das sind ja
Machtansprüche –, der Herr Erdogan, der die Gegengesellschaft fördert, der die
Assimilation als ein Verbrechen bezeichnet – das ist eine Moschee, meine Damen
und Herren! Dort haben sie eben alles, von den Bedürfnissen des täglichen
Lebens angefangen, damit sie mit uns ja nicht in Berührung kommen müssen, damit
sie ja ihre Gegengesellschaft, ihre Parallelgesellschaft in Europa gründen
können.
Meine Damen und Herren! Das wird ja auch von modernen
türkischen Soziologen so gesehen. Das ist ja keine Erfindung der FPÖ, das weiß
man ja heute in ganz Europa, das wissen die türkischen Soziologen in
Deutschland. Etwa die Frau Kelek sagt – ich darf Ihnen das Zitat vorlesen:
„Eine Moschee ist eine Keimzelle der Gegengesellschaft, ein Hindernis geradezu
für die Integration." Das ist eine Moschee, und das sagen nicht wir, das
sagen die eigenen türkischen Soziologen, meine Damen und Herren.
Meine Damen und Herren von der SPÖ! Wachen Sie doch
auf! Es geht da nicht um Religionsfreiheit, es geht eben um die Keimzelle einer
Gegengesellschaft. Meine Damen und Herren von der SPÖ! Herr Klubobmann! Wachen
Sie doch endlich auf und hören Sie auf, das alles in Wien auch noch zu fördern!
(Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Für weitere Wortmeldungen bringe ich in Erinnerung,
dass sich die Kolleginnen und Kollegen nur einmal zu Wort melden dürfen und
ihre Redezeit fünf Minuten beträgt. Als nächste Rednerin hat sich Frau GRin
Mag Vassilakou gemeldet. Bitte.
GRin Mag Maria Vassilakou (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte
Frau Vorsitzende! Verehrte Damen und Herren!
Ja, Sie haben recht, es ist wirklich so, dass ihre
Fraktion anders ist als die anderen Fraktionen, die hier im Haus vertreten
sind. (GR DDr Eduard Schock: Auch Ihre Fraktion ist anders!) Es ist
wirklich so, es gibt einen wirklich wesentlichen Unterschied. Es gibt nämlich
hier im Haus eine einzige Fraktion, die völlig frei von jedem Skrupel hetzt:
Gegen andere Völker, andere Länder, andere Religionen und auch gegen Menschen,
die seit Jahrzehnten in Wien leben und kein anderes Zuhause haben als diese
Stadt. Es gibt eine einzige Fraktion in diesem Haus, an deren Demos, zu denen
Sie mit aufgerufen haben, Neonazis teilnehmen, und Sie sehen sie nicht. (GR
DDr Eduard Schock, eine Zeitungsseite mit Fotos in die Höhe haltend:
Meinen Sie diese linken Nazis?) Sie sind die Einzigen, die sie nicht sehen,
Menschen mit Glatze, Menschen mit „HH"-T-Shirts, Menschen mit teilweise zu
eindeutigen Grußformeln erhobenen Händen, die halt grad noch nicht strafbar
sind. Alle sehen sie, nur Sie sehen sie nicht.
Ich frage mich, warum Sie sie nicht sehen und wie es
passieren kann, dass Sie sie nicht sehen. Denn dass Sie jetzt sagen würden, wir
haben sie nicht eingeladen, sie sind gekommen, wir bedauern es, das wäre gerade
noch die angemessene Antwort Ihrerseits. Dann hätte ich Sie fragen müssen:
Warum haben Sie sie dann nicht aufgerufen, die Veranstaltung sofort zu
verlassen? Wieso distanzieren Sie sich nicht? (StR Johann Herzog: Ihr wart
doch dort! Sie waren dort!) Das tun Sie nicht. Sie sehen sie nicht, weil
Sie sie nicht sehen wollen. (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Sie sind die einzige Fraktion hier im Haus, die offen
antisemitisch agiert, indem Sie Israel-feindliche Inserate in Zeitungen
placieren. (Lebhafte Zwischenrufe bei der FPÖ. – GR Mag Wolfgang Jung:
Ordnungsruf!) Das ist ein
absoluter Tiefpunkt in diesem Wahlkampf, ein absoluter Tiefpunkt, den ich in
den 23 Jahren, in denen ich in diesem Land lebe, noch nie – noch nie! –
erlebt habe in dieser Qualität. Tiefer geht’s nicht mehr, meine Damen und
Herren von der FPÖ.
Nun, es gibt tatsächlich das Vorhaben, ein
Veranstaltungszentrum im 20. Bezirk auszuweiten, und es gibt Anrainerinnen
und Anrainer, die offensichtlich mit diesem Vorhaben nicht einverstanden sind –
so weit so gut; das ist weder das erste Mal noch das letzte Mal, dass so etwas
in dieser Stadt vorkommt –, und sie formierten sich zu einer Bürgerinitiative.
Ebenfalls so weit so gut. Was nicht geht, was nicht angeht, ist, dass Sie sich
draufsetzen im wahrsten Sinne des Wortes, dass Sie diesen Protest missbrauchen,
dass Sie, wie gesagt, Veranstaltungen organisieren und zu Veranstaltungen
aufrufen, an denen offensichtlich rechtsradikale Kräfte, teilweise sogar aus
dem Ausland angereist, teilnehmen. Und was nicht angeht, ist, dass Sie den
Boden aufbereiten für Bilder, die es in dieser Stadt noch nicht gegeben hat,
die wir leider aus deutschen Städten kennen und die wir in Wien nicht erleben
möchten.
Wir wollen in Wien keine
Neonazi-Aufmärsche haben (GR Dr Herbert
Madejski: Wir wollen auch keine Schießereien im 15. Bezirk!), wir
wollen in Wien nicht haben, dass rechtsradikale Kräfte ihr Unwesen treiben. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.) Diese Stadt ist friedlich, diese Stadt ist
demokratisch, diese Stadt ist eine Stadt der Verständigung und des
Zusammenlebens. Diese Stadt ist eine Stadt, zu der wir stehen, die wir vom
Herzen lieben, in der es vielleicht Meinungsverschiedenheiten
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