Gemeinderat,
47. Sitzung vom 25.05.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 88
Gemeinderatsmitgliedern
des Grünen Klubs im Rathaus zwei, des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien sechs
Anträge eingelangt. Den Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich bekannt
gegeben. Die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Die Anträge des
Stadtsenats zu den Postnummern 7 bis 15, 17, 18, 21, 23, 27, 28, 31
bis 36, 39 und 40, 42, 45, 47, 48, 53, 55 und 56 gelten gemäß
§ 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zu Beginn dieser
Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderats zu diesen Geschäftsstücken die
Verhandlung verlangt. Ich erkläre daher gemäß §26 der Wiener Stadtverfassung
diese als angenommen und stelle fest, dass die im Sinn des §25 der Wiener
Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des Gemeinderats gegeben
ist.
In der Präsidialkonferenz
wurde nach entsprechender Beratung die Postnummer 20 zum
Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt und gleichzeitig folgende Umreihung der
Tagesordnung vorgeschlagen: Die Postnummer 1, 20, 24, 25, 16, 22, 19, 30, 26,
29, 37, 38, 41, 43, 44, 46, 54, 2, 3, 4, 5, 6, 49, 50, 51 und 52. Die
Postnummern werden daher in dieser Reihenfolge zur Verhandlung kommen.
Wir kommen nun zur
Postnummer 1. Sie betrifft die Wahl von zwei Schriftführern.
Bevor wir über den
Wahlvorschlag abstimmen, ist über die Art der Abstimmung zu entscheiden. Gemäß
§ 27 Abs 2 der Wiener Stadtverfassung sind Wahlen mittels Stimmzettel
vorzunehmen, wenn der Gemeinderat nicht mit Zweidrittelmehrheit anderes
beschließt.
Ich schlage vor, die
vorgesehenen Wahlen durch Erheben der Hand vorzunehmen.
Ich bitte jene Kolleginnen
und Kollegen, die mit meinem Vorschlag einverstanden sind, um ein Zeichen mit
der Hand. – Die ÖVP stimmt nicht mit? (GRe Dkfm Dr Fritz Aichinger und Robert Parzer: Ja, ja!) Es geht um die Wahl der Schriftführer. Bitte noch einmal.
Wer dafür ist, dass wir
die Abstimmung mit der Hand vornehmen, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. – Ich sehe die Einstimmigkeit.
Wir können daher so
weiterfahren. Die GRe Ingrid Puller und Marcus Schreuder haben ihre Funktion
als Schriftführer zurückgelegt. Der entsprechende Wahlvorschlag des Grünen
Klubs im Rathaus lautet auf Frau GRin Mag Eva Lachkovics und Herrn GR Mag Rüdiger
Maresch.
Ich bitte jene Kolleginnen
und Kollegen, die diesem Vorschlag ihre Zustimmung geben können, um ein Zeichen
mit der Hand. – Ich stelle auch hier die Einstimmigkeit fest und gratuliere zu
der neuen Aufgabe.
Es gelangt nunmehr die
Postnummer 20 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Übernahme
des Essensbeitrags von Kindern in Kinderbetreuungseinrichtungen. Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau GRin Mag Straubinger, die Verhandlungen
einzuleiten. Alle wissen, dass die Erstredner 40 Minuten haben, die sie
nicht ausnützen müssen. Bitte, Frau Kollegin!
Berichterstatterin GRin
Mag Sybille Straubinger: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist
Herr GR Mag Gudenus.
GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Hoher
Gemeinderat!
Ich darf am Anfang ganz kurz auf die vorhergehende
Debatte eingehen und die Frau Kollegin Yilmaz mit den Worten eines Vorsitzenden
der SPÖ, Bruno Kreisky, mahnen: Lernen Sie Geschichte, Frau Kollegin Yilmaz! Es
waren viele Ihrer Gründerväter, viele der Gründerväter der SPÖ bei schlagenden
Verbindungen, bei Landsmannschaften, wie zum Beispiel der Herr Viktor Adler.
Sie haben jetzt am 1. Mai 120 Jahre SPÖ gefeiert, solche Abzeichen
getragen und verteilt. (Der Redner zeigt ein Abzeichen.) Der Viktor
Adler war bei der Burschenschaft „Braune Arminier“ zum Beispiel oder ein
gewisser Theodor Herzl, auch ein geistiger Gründungsvater von Israel, war bei
einer schlagenden Verbindung in Wien. Also bitte, Frau Kollegin, lernen Sie
Geschichte, so schlimm kann das wohl nicht sein! (GRin Nurten Yilmaz: Nein,
nein!) Es waren noch viele, viele Gründerväter der SPÖ mehr auch bei
schlagenden Verbindungen.
Und jetzt (Beifall
bei der FPÖ.) zum eigentlichen Thema Kindergarten. Ich möchte ja gar nicht
länger auf den grünen, auf den linksgrünen Kindergarten, der uns in den letzten
Tagen vor allem bei Gegendemonstrationen geboten wurde, eingehen. Beim Thema
Grün und Kindergarten kriege ich sowieso ein etwas mulmiges Gefühl. Sie haben
den Herrn Cohn-Bendit vor einigen Wochen nach Wien eingeladen, jemanden, der
sich offen zur Pädophilie bekannt hat und der in eigenen Schriftwerken offen
zugegeben hat, dass er ein erotisches Verhältnis zu Kindern hatte. Also auf
diesen Kindergarten bei den GRÜNEN will ich heute nicht eingehen und eigentlich
sollte man um Sie, werte KollegInnen von den GRÜNEN, einen Cordon sanitaire
ziehen. (Beifall bei der FPÖ.)
Jetzt zum eigentlichen Thema. Es soll am 1.9. des
heurigen Jahres der Besuch eines städtischen Kindergartens beitragsfrei für das
Alter von null bis sechs Jahren sein und das Ziel ist die Bildungsförderung
aller Kinder in Wien und natürlich auch eine wirtschaftliche Förderung der
Familien hier in dieser Stadt und es sollen Kinder von berufstätigen Eltern
bevorzugt werden. Die Regelungen sollen auch für den Hort gelten. Wir können im
Großen und Ganzen dem zustimmen, das ist im Großen und Ganzen zu befürworten.
Aber weiter heißt es: „Eine Voraussetzung für den beitragsfreien Besuch ist der
Hauptwohnsitz der Eltern und des Kindes in Wien.“ Da haben wir einige
Vorbehalte und wir werden auch dann einen Beschlussantrag einbringen.
Der kostenlose Kindergarten, der
Grundgedanke, der ihm ja zu Grunde liegt, ist natürlich ein Meilenstein in der
Kinderbetreuung und ist auch im Kern eine alte FPÖ-Forderung, die von der SPÖ
nach langem, langem, langem Zaudern und Zögern kopiert wurde. Wir predigen ja
schon seit Jahren den kostenlosen Kindergarten für die Kinder von drei bis
sechs Jahren und haben noch im Februar, also Ende Februar bei der
Gemeinderatssitzung hier im Haus einen Antrag dazu eingebracht, der von Ihnen
aber abgeschmettert wurde, so wie viele Anträge
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