Gemeinderat,
47. Sitzung vom 25.05.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 42 von 88
zeigen ja die Maßnahmen, dass wir uns nicht auf die
Bakip verlassen haben, sondern dass wir entsprechend 450 BewerberInnen haben,
dass wir 180 AbgängerInnen haben, dass wir ein viersemestriges College haben,
und alles das schon natürlich deutlich mehr bringt als die Zahl derer, die sich
für den Beruf entscheiden, ist bekannt.
Und wir haben eben auch das Modell „Change“, das mit
85 TeilnehmerInnen ein zweistufiges Modell vorsieht, wo wir drei Semester
ganztags haben mit einer Berufsreifeprüfung, mit einer
Studienberechtigungsprüfung, und die restlichen drei Semester, wo man als
pädagogische Assistentin schon qualifiziert ist, und das berufsbegleitend
macht. Bei diesem Modell sind 42 Prozent derer, die es machen,
Migrantinnen aus, glaube ich, 10 oder 12 Staaten, und dementsprechend wird auch
ihre muttersprachliche Kompetenz gefördert. Bei denen, die bereits bei der
Stadt Wien beschäftigt waren, zahlt das auch die Stadt, in 30 Klassen sind 90
Interessierte, davon sind 60 Assistentinnen, die schon bei der Stadt Wien in
den Wiener Kindergärten arbeiten. Und wir haben jetzt Green Stars laufen, um so
eine Antwort zu geben, wo wir noch zusätzlich versuchen, diesen Bedarf zu
decken, wo wir Kindergartenpädagoginnen dazu bringen, wieder in den Beruf
einzusteigen, weil es sicher eine Herausforderung, eine tolle Arbeit ist, und
dieses kurze Segment, weil die können es ja an sich, die haben ja schon die
Ausbildung gemacht, aber das soll eben gerade auf den Bildungsplan, auf diese
zusätzlichen pädagogischen Dinge hinweisen, um im September dann, sozusagen auf
den neuesten Stand gebracht, auch in diesem Beruf starten zu können.
Dementsprechend wird es hoffentlich ja auch gelingen,
diese 40 bis 50 Stunden beitragsfrei durchzusetzen, die Gespräche werden
geführt. Was die Privaten betrifft, was die Gemeinde selbst betrifft, sozusagen
die Hausaufgaben, das werden wir heute erledigen und mit der entsprechend
breiteren Zustimmung, glaube ich, wie angekündigt, auch beschließen können,
denn Wien baut aus, was die Räume betrifft, Wien bildet aus, was die
KindergartenpädagogInnen betrifft, Wien nimmt die Bildung im Kindergarten
ernst. Heute ist ein erster, aber wichtiger und richtiger Schritt in Richtung
Gratiskindergarten gesetzt worden, und Wien wird heute diesen damit auch im
eigenen Bereich ermöglichen. Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Es
folgt die zweite Wortmeldung von Frau GRin Jerusalem. Sie hat noch neun Minuten
Redezeit.
GRin Susanne Jerusalem (Grüner Klub
im Rathaus): Neun Minuten sind mehr als genug.
Ich habe mir das Vergnügen geleistet, in den letzten
Wochen eine ganze Anzahl von Eltern, die Kinder in einem städtischen
Kindergarten haben, zu fragen, ob sie den Bildungsplan kennen, beziehungsweise
ob ihnen überhaupt bekannt ist, dass es einen solchen gibt. Von diesen Eltern
hat niemand den Bildungsplan gekannt. Das heißt, Eltern, die den Bildungsplan
nicht kennen, können ihn auch nicht downloaden. Das liegt in der Natur der
Sache. Das heißt, sie haben einfach keine Ahnung, dass es das gibt. (GRin
Mag (FH) Tanja Wehsely: Er liegt aber auf!) Ja, das kann durchaus sein, ich
sage jetzt nicht, dass ich weiß, was in jedem einzelnen Kindergarten los ist,
vielleicht liegt er auch wo im Vorraum, und so weiter, zur Ansicht auf. Ich
sage ja nur, das sollte wirklich in jedem Kindergarten der Fall sein.
Wenn – zweiter Punkt, den ich sagen will – dieser
Bildungsplan gilt, dann ist er gleichwertig zu behandeln wie ein Vertrag
zwischen dem Kindergarten und den Eltern, denn das ist ein Versprechen. Dann
können sich meiner Meinung nach, ja müssen sich die Eltern darauf verlassen
können, dass diese Form von Pädagogik auch tatsächlich umgesetzt wird. Das ist
auch nicht an allen Standorten der Fall. Vielleicht gibt es wieder Plätze, wo
das so ist, aber es ist auch nicht an allen Standorten der Fall.
Und das Einzige, warum ich mich jetzt noch einmal zum
Wort gemeldet habe ist, ich möchte eindringlich darauf hinweisen, dass das an
jedem Standort der Fall sein sollte, dass die Eltern den Plan kennen, dass er
als Vertrag behandelt wird, und dass man sich darauf verlassen können muss. Und
davon, meine sehr verehrten Damen und Herren in der SPÖ, sind wir weit
entfernt, und dort müssen wir hin. Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort ist jetzt niemand mehr gemeldet.
Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das
Schlusswort und wir können somit die Postnummer 20 abstimmen.
Wer von den Damen und Herren für die
Postnummer 20 ist, bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Dieses
Poststück ist einstimmig so beschlossen.
Es kommen jetzt die drei von den Freiheitlichen
beantragten Beschlussanträge zur Abstimmung. Ich habe Post 20 korrigiert:
Den Antrag 1 und 2.
Antrag Nummer 1
betreffend kostenloser Kindergarten. Es ist die sofortige Abstimmung beantragt.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Ist nur von den
Freiheitlichen und der ÖVP unterstützt und hat somit nicht die notwendige
Mehrheit.
Der zweite Antrag, bei dem
ebenfalls die sofortige Abstimmung beantragt ist, betrifft den kostenlosen
Kindergarten. Wer dafür ist, den bitte ich ebenfalls um ein Zeichen. – Zweiter
Antrag von den Freiheitlichen und der ÖVP unterstützt, hat nicht die notwendige
Mehrheit.
Und der dritte Antrag, zu welchem ebenfalls die
sofortige Abstimmung beantragt ist, betrifft den Speiseplan in Kindergärten,
Schulen und Kindertagesheimen. Wer bitte ist dafür? – Gleiches
Abstimmungsergebnis. ÖVP und Freiheitliche unterstützen den Antrag. Dieser hat
nicht die notwendige Mehrheit gefunden.
Es gelangt die Postnummer 24 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft die Anpassung von tarifmäßigen Entgelten in Wiener
Kindergärten. Hier ist keine Wortmeldung vorgesehen. Wir können gleich
abstimmen. Wer ist bitte für diese Post – Ist einstimmig so beschlossen.
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