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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 25.05.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 64 von 88

 

Autorenversammlung. - Wer hier der Postnummer 37 die Zustimmung geben kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das sind ebenso die ÖVP, SPÖ und GRÜNE gegen die Stimmen der Freiheitlichen Partei.

 

Die Postnummer 38 betrifft eine Subvention an die Forschungs- und Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur. Wer dem zustimmen kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Gleiches Stimmverhalten ÖVP, SPÖ und GRÜNE, mehrstimmig so beschlossen.

 

Es gelangt nunmehr die Postnummer 41 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Orchester Wien Akademie GmbH. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Dr Troch, die Verhandlungen einzuleiten.

 

Berichterstatter GR Dr Harald Troch: Zur vorliegenden Post ersuche ich um Zustimmung!

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet hat sich Herr GR Dr Wolf, bitte.

 

GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Wir werden dem vorliegenden Poststück zustimmen und die Orchestersubvention mitbeschließen. Lassen Sie mich aber bei dieser Gelegenheit kurz auf unseren Vorschlag der Neuorganisation der Wiener Orchesterszene zurückkommen und die Worte von Ernst Woller aufgreifen, der den Plan, den wir vorgelegt haben, hartnäckig nicht zur Kenntnis nimmt, um nicht zu sagen, nicht versteht.

 

Es haben sehr wohl wesentliche Kulturmanager der betroffenen Institutionen diesem Plan zugestimmt, unter anderem Ö1 Chef Alfred Treiber. Es ist also unrichtig, dass das abgelehnt wurde und dieser Plan nur gemacht wurde, damit ich in der Zeitung stehe. Das Bissel, das ich in der Zeitung stehe, kann ich mir im Bedarfsfall auch selbst schreiben.

 

Im Übrigen geht es darum, dass die Strukturprobleme der Wiener Symphoniker gelöst werden müssen. Das ist ein nachhaltiges Problem der Kultur- und Subventionspolitik dieser Stadt und gleichzeitig unser Vorschlag, der zumindest geprüft werden sollte, wonach eine ausgelagerte Betriebsgesellschaft unter anderem auch das Management des Radio-Symphonieorchesters übernehmen könnte und nicht, wie fälschlich dargestellt, dass hier die Orchester fusioniert werden, sondern es soll darum gehen, hier eine gemeinsame Betriebsgesellschaft zu gründen, die beide Orchester professionell vermarktet. Dass das nicht ganz so abwegig sein kann, liegt vielleicht auch darin begründet, dass entsprechende Überlegungen auch im Präsidium der Symphoniker, wie ich höre, angestellt wurden. Ich bringe daher einen Beschlussantrag ein:

 

„Der amtsführende Stadtrat für Kultur und Wissenschaft möge ein umfassendes Strukturkonzept für die Wiener Symphoniker entwickeln, das eine nachhaltige Sicherung dieses Orchesters gewährleistet, um auch in Zukunft den notwendigen Subventionsbedarf durch die Stadt Wien gewährleisten zu können in Verbindung mit der vorgeschlagenen Ausgliederung dieser gemeinsamen Betriebsgesellschaft.

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses Antrags an den Ausschuss der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft verlangt.“ - Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.

 

Berichterstatter GR Dr Harald Troch: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

In der Tat, die Wiener Symphoniker sind ein Orchester von ausgezeichnetem internationalen Rang. Sie sind auch zweifelsohne ein Herzstück der Wiener Kulturpolitik und der Stadt Wien. Gerade aus diesem Grund halte ich die hier in dem Antrag der ÖVP geäußerten Vorschläge nicht nur für seicht, sondern diese Vorschläge sind unausgegoren und unausgereift. In diesem Sinn kann ich einfach nicht vorschlagen oder nicht unterstützen, dass man diesen Antrag hier annimmt.

 

Wenn eine eigene Betriebsgesellschaft zwischen dem Radio-Symphonieorchester, dem RSO, und den Wiener Symphonikern in den Raum gestellt wird, dann ist zu sagen, dass es sich hier auch um zwei Orchester mit sehr testiertem eigenen Charakter, eigener Entwicklung, Geschichte und Programm handelt, das mit einer Fusionierungstendenz einfach nicht gelöst werden kann. Auch nicht mit einer gemeinsamen Betriebsgesellschaft, die ein erster Schritt zu einer Fusionierung wäre. Das verdienen beide Orchester zweifelsohne nicht.

 

Aber gerade wir als Wiener Politiker sollten uns Sorgen machen, dass der ORF aus seinem dezidierten Kulturauftrag nicht einfach entlassen und freigespielt wird. Das kann nicht Aufgabe der Wiener Politiker und Politikerinnen sein. Das heißt auch, der ORF wird sich, wenn man das RSO hier schon einbringt, Gedanken über seinen Kulturauftrag machen müssen, den er mit den Gebühren der Zuseher zu erfüllen hat. Daher wollen wir es dem ORF auch nicht zu einfach machen, sondern der ORF muss, was die Zukunft des RSO betrifft, entsprechende Schritte setzen.

 

Ein Hereinnehmen in eine eigene Betriebsgesellschaft mit den Symphonikern halte ich weder für das eine Orchester noch für das andere schon gar nicht für ausreichend, aber auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht für gut. Daher bitte ich um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück, aber nicht zum Antrag. - Danke.

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Wir kommen zur Abstimmung.

 

Wer der Postnummer 41 die Zustimmung geben kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist einstimmig.

 

Hier liegt ein Antrag der ÖVP zu diesem Akt vor: Lösung struktureller Probleme der Wiener Symphoniker. Wer dem Antrag der ÖVP zustimmen kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist die Zustimmung der ÖVP, FPÖ und GRÜNEN und hat nicht die erforderliche Mehrheit.

 

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