Gemeinderat,
47. Sitzung vom 25.05.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 80 von 88
können
Sie sich ruhig ein Leiberl umhängen, auf dem draufsteht: „Ihre Schande heißt
Wolfgang Jung.“ Sie haben es offenbar ohnehin nur gebraucht vom
Nationalratsklub übernommen, weil Sie sich keine neuen Leiberl leisten konnten.
(Aufregung bei den GRÜNEN.)
Es
geht hier darum, dass Sie versuchen wollen - und das ist der ganze Zweck Ihrer
heutigen Aufregung -, von Ihren internen Problemen abzulenken und sich
profilieren wollen, an der Spitze der Kollege Ellensohn, der mit hochroten
Bäckchen überall herumgelaufen ist und versucht hat, irgendwelche
Widerstandsgeschichten zu organisieren. Es hat ja nicht funktioniert, was Sie
da hinbringen wollten! Sie haben weder genügend Leute gehabt noch haben
Sie ... (StR David Ellensohn: Gegendemonstration!) Ja, Ihnen ging
es darum, Herr Kollege Ellensohn ... (StR David Ellensohn:
Gegendemonstration!) Ja, Gegendemonstranten, Herr Kollege Ellensohn. Sie
haben eine Demonstration angemeldet. Die Polizei hat sie offenbar für
gefährlich gehalten und hat sie abgesagt. (StR David Ellensohn: Sie hat Sie
für gefährlich gehalten!) Nein, das hat sie nicht, die Polizei. Sie hat uns
nur den Weg freigemacht gegen Ihre Menschenkettlein, die Sie zu organisieren
versucht haben, Herr Kollege. Ihre Menschenkettlein, die überhaupt nichts
bewirkt haben (StR David Ellensohn: Die Polizei hat Sie für gefährlich gehalten!), die Ihnen vielleicht bei den eigenen Linken
ein bissel was im Kampf um Ihr Leiberl nützen. Da rennen Sie nämlich um ein
anderes Leiberl und das werden wir sehen, ob Sie das das nächste Mal noch
bekommen werden, weil bei den Wählern haben Sie eh kein Leiberl mehr. Das
einmal zur Leiberldiskussion klar gesagt, Herr Kollege Ellensohn.
Und
dann gehen Sie mit solchen Leuten in einer Reihe - Sie waren bei uns bei der
Demonstration dort. Ich kann mich erinnern. Ich war vor nicht allzu langer Zeit
bei der Eröffnungsveranstaltung Ihrer Grünen für den Wahlkampf. Ich habe es
heute schon einmal angesprochen. Da bin ich am Kaffeehaustisch gesessen und
dann, weil ich aufgestanden bin und mir das von einer Säule aus angeschaut habe,
hat mich ein Mitarbeiter Ihres Klubs angeflogen, ich störe die Veranstaltung.
Ich habe nicht ein Wort gesagt! Sie waren bei uns und niemand hat Sie deswegen
schief angeredet. Ich habe Sie begrüßt und habe gesagt: „Aha, Ihre
Demonstration ist abgesagt und ich freue mich, vielleicht wollen Sie bei uns
mitdemonstrieren.“ Das haben Sie dann nicht gemacht. Sie sind immer
vorausgelaufen und haben versucht, das zu verhindern. Und das, bitte, muss man
auch dazusagen: Wir haben eine ordentlich angemeldete Demonstration gemacht.
Sie haben sich polizeiwidrig und gesetzeswidrig dagegen gestellt unter anderem
in der Hoffnung auf Ihren Schutz als Mandatar und das halte ich auch nicht für
in Ordnung. Das ist einfach die Situation. Und was läuft denn da? Sie leben dauernd
und Sie wärmen dauernd ewiggestrige Sachen auf, statt sich mit der Gegenwart zu
beschäftigen und das gibt Ihnen der Wähler auch zurück. Die Probleme der
Gegenwart sind nicht die Vergangenheitsbewältigung. (Aufregung bei StRin Dr
Monika Vana und StR David Ellensohn.) Die Probleme sind heute die soziale
Gerechtigkeit, die Managergehälter, die Kassenproblematik, die Arbeitslosen,
die Kriminalität durch Gewalt im öffentlichen Raum und die explodierende
Integrationsproblematik. (StR David Ellensohn: Sie schützen ja die
Superreichen!) Na also bitte, da habe ich schon bessere Witze gehört, Herr
Kollege!
Der
Herr Bürgermeister hat heute gesagt, in Wien - wie hat er gesagt? - gibt es
keine brennenden Tempel. Wir warnen vor Entwicklungen immer schon im Voraus, weil
wir vieles vorhersehen können. Sie nehmen es nicht ernst und wenn man warnt -
und das ist die große Gefahr dabei -, kommen Sie immer mit dem
Totschlagargument des Faschismus.
In
Wien gibt es keine brennenden Tempel, hat Häupl gesagt, aber gestern wurde in
einem Tempel geschossen. Gestern wurden in einem Tempel Leute umgebracht und
Leute in einem Ausmaß schwer verletzt, wie wir es in Österreich noch nicht
erlebt haben. Und ich sage Ihnen, es wird nicht das letzte Mal sein. Das hat
auch damit zu tun, dass man alle Warner unkritisch einfach mit dem
Faschismusargument niederfahren will.
Da
kommt auch heute Ihre Geschichte mit den Oberösterreichern. Werden wir einmal
sehen, was bei der ganzen Geschichte rauskommt. Wir haben es bei Ebensee
gesehen. Ich sage nicht, dass die Roten Falken was dafür können oder die
Kinderfreunde, bei denen einige von diesen Leuten waren. Das kann in dem Sinne
niemand beeinflussen. Aber das Erste war natürlich: Es sind Rechtsradikale, sie
haben ein Netzwerk, und so weiter, die 14-jährigen Lausbuben. Die Tat kann man
- soweit man so was als Tat bezeichnen kann, es ist wahrscheinlich aus dem
Ganzen heraus einfach entstanden - nicht dulden und nicht für richtig halten.
Die Verhältnismäßigkeit, dass die jetzt noch eingesperrt sind - darüber haben
wir heute schon von jemand anderem aus berufenem Mund etwas gehört. Aber sofort
war es natürlich die FPÖ, die dahinter steht, und jetzt ist genau die gleiche
Geschichte. Das haben wir doch in der Vergangenheit laufend gehabt.
Dann waren es diese Vorfälle mit der
Auschwitz-Fahrt einer Wiener Schule. Na ja, das ist sofort, auch von der Frau
Rudas übrigens, gesagt worden und in die Nähe der FPÖ gerückt worden. Sie hat
gesagt, die haben alle Strache-Bilder zu Hause hängen und so ähnlich. Es waren
ein Russe, ein Perser und ein Pole. So schaut’s dann immer wieder aus, wenn man
näher hinschaut. Ich bin sicher, die Ebensee-Geschichte wird auch nicht ganz so
sein, wie Sie sie uns heute gebracht haben. Das ist ein Faktum. (StR David
Ellensohn: Was wählen die?) Bitte? (StR David Ellensohn: Was wählen
die?) Wer? Das weiß ich ja nicht. Im Gegensatz zu Ihnen weiß ich nicht, was
die Leute gewählt haben. Sie haben allerdings bei Ihren Mitarbeitern selber
festgestellt, wer es war. Ich frage mich, wie Sie da draufgekommen sind und was
das mit dem Wahlgeheimnis zu tun gehabt hat. Dann wird losgegangen (Aufregung bei den GRÜNEN.)
und hier wird ganz
gezielt mit den Medien gearbeitet. Ich muss sagen, es gibt schon Vorfälle, die
einen nachdenklich machen, wie unterschiedlich Bewertungen angelegt
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