Gemeinderat,
47. Sitzung vom 25.05.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 86 von 88
Valentin oder der Al-Rawi.
Es wird natürlich in der
Dammstraße kein Minarett geben, das ist mir eh klar, das hat auch niemand
behauptet. Nur um in Zukunft auszuschließen, dass vielleicht in zwei, drei,
fünf Jahren irgendjemand auf die Idee käme, aus gestalterischen oder auch aus
anderen Gründen hier in Wien neben ein anderes Gebetshaus ein Minarett zu
bauen, stellen wir auch hier einen Beschlussantrag, das Maßnahmen gesetzt
werden, damit die Bauordnung alles ausschöpft, um die Errichtung von
Minaretten, die der Baustruktur Wiens nicht entsprechen, also hauptsächlich im
innerstädtischen Bereich, zu verhindern. Ich bitte auch hier um sofortige
Abstimmung. (Beifall bei der FPÖ)
Ich wollte mich noch mit dem
Verein ATIB beschäftigen, ich sehe jedoch ein, ich bin offensichtlich falsch
informiert worden von der Präsidiale. Aber wir werden sicher noch die
Möglichkeit und die Gelegenheit dazu haben.
Gestatten Sie mir noch, einen dritten Antrag
einzubringen, für den ich ebenfalls um sofortige Abstimmung ersuche. Und zwar
geht es auch hier wieder um Demonstrationen wie bei der Dammstraße und wie bei
vielen Flächenwidmungen, wie etwa auch am Hackenberg. Das hängt ja immer wieder
mit Demonstrationen zusammen.
Es hat sich ja eingebürgert bei uns in Wien – ein
Satz noch –, dass vor allem Geschäftsstraßen, insbesondere die Mariahilfer
Straße, immer wieder an Samstagnachmittagen zur Hauptverkehrszeit blockiert
werden von Demonstrationen. Jeder soll demonstrieren können in Wien für was er
will, gegen was er will, aber nicht unbedingt in wirklich großen
Geschäftsstraßen, die in wirtschaftliche Mitleidenschaft gezogen werden. Es
gäbe Parlament, Rathausplatz, Ballhausplatz und andere Plätze. Daher beantragen
wir:
„Der Gemeinderat spricht sich dafür aus, dass
Demonstrationen in Wien künftig nicht mehr in Geschäftsstraßen stattfinden und
dahin gehende Genehmigungen von den zuständigen Stellen des Innenministeriums
daher auch nicht mehr erteilt werden."
Wie gesagt, es gibt viele andere Möglichkeiten, aber
nicht unbedingt dort, wo die Käufer hingehen wollen. In Wirklichkeit gehen sie
dann in die SCS, und dann regen sich alle wieder auf, wieso die Kaufkraft nach
Niederösterreich abwandert. Das hat auch alles mit Flächenwidmung, mit
Demonstrationen zu tun, und ich ersuche um sofortige Abstimmung.
Dem Akt werden wir, wie gesagt, sicherlich nicht
zustimmen. Da bin ich informiert worden von unserem Kollegen Mahdalik, der sich
ja das alles auch vor Ort angesehen hat beziehungsweise dort auch wohnt und
alles bestens weiß, aber ich habe es übernommen, diese Anträge hier
einzubringen. Ich habe mir das ebenfalls kurz angeschaut. Es ist nicht möglich,
Kinderbetreuungseinrichtungen so mit einem Federstrich wegzubekommen. Daher
werden wir dem Akt und dieser Flächenwidmung nicht zustimmen.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit, obwohl es in der
Präsidiale offensichtlich nicht so vereinbart war, und hoffe jetzt trotzdem
auch auf Ihre Zustimmung. (Beifall bei
der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Herr Dr Aigner hat sich zu Wort gemeldet. Bitte schön.
GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Wir werden dem Akt, der Postnummer 50 die
Zustimmung erteilen.
Ein kurzer Satz zu den freiheitlichen Anträgen zum
Formellen. Es ist schon sehr befremdlich, wenn man während laufender Sitzung
ständig Anträge auf den Tisch gelegt bekommt. (Beifall bei der ÖVP.) Das ermöglicht nämlich nicht, sich intern eine Meinung zu bilden und auch darüber zu
diskutieren.
Ich würde Sie wirklich
ersuchen, anders vorzugehen, es sei denn, es ginge Ihnen nur darum, dass Sie
sagen können, Sie sind irgendwo die Einzigen. Dann haben Sie nämlich kein
sachliches Anliegen, sondern dann geht es nur darum, hier irgendwelche Anträge
einzubringen und sie abstimmen und sich niederstimmen zu lassen.
Uns hingegen geht es um
die Sache, und wir glauben auch, dass die Flächenwidmung ergänzungsbedürftig
ist, nicht im Sinne einer Lex Dammstraße, sondern überhaupt. Es geht um die
Frage, ob es sinnvolle Instrumentarien gibt, wie man so große Zentren, welcher
Provenienz auch immer sie sein mögen, flächenwidmungsmäßig berücksichtigen
kann, wo auch die Anrainer entsprechend eingebunden werden. Die Vorarlberger
haben hier ein Modell entwickelt, und wir werden uns das im Detail anschauen
und werden auch hier in den Gemeinderat oder in den Landtag entsprechende
Initiativen einbringen.
Das Gleiche gilt für die
Frage der Demonstrationen. Das Demonstrationsrecht ist irgendwie zu heikel, um
einfach hier einen Antrag hinzuwerfen. Das Anliegen ist berechtigt, aber die
Vorgangsweise ist so, dass man hier eigentlich so nicht diskutieren kann.
Insofern verstehen Sie
auch unsere Ablehnung. So kann man mit solch wichtigen Dingen nicht umgehen. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Karin Schrödl: Sehr
geehrte Damen und Herren!
Zum Akt. Es geht hier um das Gebiet des so
genannten „Kagraner Laberls" östlich vom alten Ortskern Kagran. Auf der
einen Seite Kleingartengebiet, auf der anderen Seite Reihenhäuser und sonst
teilweise brachliegendes Bauland, das hier eigens aufgeschlossen werden soll.
Es gibt einen Grünstreifen entlang der noch nicht ausgebauten Straßen. Dieser
soll als Fuß- und Radweg mit Zufahrtsmöglichkeiten für Einsatzfahrzeuge
ausgebaut werden. Die Erschließung der Bauplätze wird vom Villaweg aus
erfolgen. Derzeit ist keine größere Wohnbebauung in diesem Gebiet geplant.
Daher gibt es momentan noch keinen Bedarf an
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