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Gemeinderat, 48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 5 von 102

 

sonnen kann, was auch immer den Leuten Spaß und Freude macht. Allerdings und ich weiß, das kommt schon wieder, aber es wird gebetsmühlenartig so lange kommen, als es für uns ein Störfaktor ist. Es gibt eine Einschränkung in unserem Grünraum seit offiziell genehmigt wurde, dass in manchen Bereichen des Wald- und Wiesengürtels Grillplätze entstanden sind. Nach wie vor ist es so, dass das die Griller freut, das ist keine Frage. Nach wie vor werden die Anrainer, aber auch die Benützer dieses Gebietes, die dort ihre Ausflüge machen wollen, Sport betreiben wollen, massiv gestört. Glauben Sie nicht, dass das wirklich allgemein so beliebt ist! In Wirklichkeit ist es eine kleine Klientel. Es gibt sehr viele Menschen in Wien, die diese Grillplätze wirklich als einen Einschnitt in den Naturschutz sehen. Es war immer verboten, Feuer zu machen und selbst durch Grillmeister ist es nicht hintan zu halten. Und wir konnten uns selber des Öfteren überzeugen, dass da im Umfeld außerhalb der Plätze gegrillt wird, wenn der Sonntag oder der Samstag sehr schön ist und der Grillplatz massiv benützt ist. Es werden die aufgestellten Toiletten nicht benützt, sondern selbstverständlich auch der Wald rundherum. Die Wiesen sind nur mehr Erdglatzen, die Büsche in den Wald hinein sind kaputt und es ist so ein Grillplatz für seine Umgebung auf jeden Fall beeinträchtigend. Der Grünraum in dieser Umgebung ist nicht mehr das, was er einmal war. Am Tag danach wird in stundenlanger, mühevoller Arbeit, die dann von der Steuerleistung aller zu zahlen ist, die Umgebung gereinigt und die Tonnen von Müll entsorgt, die dort entstehen, weit mehr als die vorhandenen Gefäße aufnehmen können. Die Grillplatzbesucher fahren ja mit dem PKW an. Etwas, was ja immer sehr kritisch gesehen wird, vor allem von Seiten der GRÜNEN.

 

Wie gesagt, die negativen Auswirkungen dieser Grillplätze sind größer als das, was sie bringen. Deswegen werden wir wiederholt unsere Forderung einbringen, dass diese Grillplätze in Wien wieder rückgewidmet werden zu Grünraum, der zu benützen, aber zu schonen und zu pflegen ist wie seine Umgebung auch.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir lieben unseren Wienerwald, wir lieben unsere Grüngebiete in Wien. Wir wollen sie pflegen, wir wollen sie schonen und Grillen ist mit diesem Gedanken nicht vereinbar, auch nicht Grillplätze in der Ausprägung, wie sie sind. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass sich das vielleicht doch noch ändern wird. Summa summarum sage ich, vieles ist gut, bemüht, engagiert, was Umweltpolitik in dieser Stadt betrifft. Das beweisen ja auch die vielen gemeinsam beschlossenen Projekte. Manches muss noch besser werden.

 

Wir werden den Rechnungsabschluss ablehnen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Maresch. Ich erteile ihm das Wort.

 

GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Ich habe gewusst, dass ich bei den Grillplätzen gewinne. (Heiterkeit bei der ÖVP.) Das war sonnenklar. Okay.

 

Sehr verehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!

 

Ja, kurz zur FPÖ. Ich meine, ich habe gewusst, ich gewinne heute mit den Grillplätzen. Das war sonnenklar. Es kommt wieder die unsägliche Leier mit den Grillplätzen, immer wieder die Grillplätze und der schöne Wienerwald und wir lieben die ganze Gegend, aber die Grillplätze. Aber diesmal sind die Ausländer vorher bei einem anderen Thema gekommen, die kommen sonst immer bei den Grillplätzen. Diesmal war wieder klar, die Ausländer sind eigentlich im Grunde genommen an allem schuld und das wird vermischt. Da denke ich mir wirklich, Musik ist verpönt, selbst wenn es bei der MVA ist, ernste Delikte, die darf man nicht spaßig machen. Da denke ich mir, das erscheint mir im Grunde genommen ja fast zwanghaft, weil was soll das? Man darf nicht lachen, man darf nicht grillen, man darf in Wirklichkeit auf der Straße einfach nicht lustig sein. Ich muss sagen, ich habe die Plakate von der 48er endlich einmal witzig gefunden, das muss man ehrlich sagen. Die sind witzig und sie sind gut. Und wenn Sie ernst sind, dann gehen Sie zum Aschermittwoch nach, glaube ich, Ried im Innkreis. Da gibt es Bier massenhaft und wahrscheinlich auch den Urin an der Seite, weil die Klos überfüllt sind. Da bin ich mir ganz sicher.

 

Ich bin auch dagegen, dass man einfach Wald und Flur ruiniert. Ich finde es richtig, wenn man Klos aufstellt. Aber das, was Sie da betreiben, ist nichts anderes als eine verdeckte Ausländerhetze, auch wenn es von Ihnen kommt, Frau Matiasek, die ich sonst durchaus nicht so arg finde. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Das äußert sich zum Beispiel in der Geschichte wie: In den Kirschenbaum hinein, da klettert ein Kind hinein und reißt einen Ast hinunter! (Aufregung bei der FPÖ.) Na böse, böse, böse. Also dann schauen Sie sich einmal an, wie in Wirklichkeit in Wien die Bäume fallen, nur weil ein Bauherr dort unbedingt was bauen will und sich in Wirklichkeit mit irgend jemand gut gestellt hat und sagt, fertig. Das ist natürlich dann besser. Da höre ich von Ihnen genau gar nichts.

 

Also noch einmal: Was die Öffentlichkeitsarbeit der 48er betrifft, da denke ich mir, da hat es wirklich essentielle Verbesserungen gegenüber früher gegeben. Das ist witzig und gescheit, und wenn die Leute damit erzogen werden, dann finde ich das richtig, erstens einmal.

 

Zweitens, diese ewige Ausländerhetze, die geht mir einfach schlicht auf die Nerven. Das stimmt einfach nicht. Es sind auch Österreicher, die da draußen, unter anderem deutschsprachige, na, wie nennt man das, muttersprachige Österreicher und Österreicherinnen, die dort so die Gegend versauen. (GRin Nurten Yilmaz: Unsrige! Unsrige!) Unsrige heißt es, genau, unsrige, wobei das mit den Unsrigen bei Ihnen gar nicht mehr so sicher ist, seit zum Beispiel der Kollege Strache kurz vor seinem Auftritt am Viktor-Adler-Markt mit einem blauen Bandl aufgetreten ist. Ich habe am Anfang echt nicht gewusst, was das blaue Bandl soll. Serbisches Freundschaftsband! Also die Serben sind auch Ihrige oder

 

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