Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 102
gegenüber dem
Voranschlag mit 785,6 Millionen EUR überwiegt, also um
14 Prozent zugenommen hat, dann entspricht genau das einer modernen
Wirtschaftsinitiative Umwelt, Kollege Parzer, wo sich die Stadt
konjunkturbelebend, infrastrukturfördernd, nachfragesteigernd im Bereich Umwelt
engagiert hat und auch in schwierigen Zeiten gleichbleibend hohe Qualität und
höchste Technik sicherstellt, und das nicht nur in der Wasserversorgung, in der
Müllbeseitigung, sondern ebenso in anderen Themen.
Frau Kollegin
Matiasek, Ausgliederungen wurden nicht deshalb gemacht, damit sie der
Opposition entzogen werden, sondern dass eine Institution nach modernsten
betriebswirtschaftlichen Grundsätzen geführt werden kann. Das ist das Ziel.
Vielleicht
auch noch eine Bemerkung zu unserem Kollegen Maresch, heute mit dem Autolärm,
flächendeckend Tempo 30 in der Nacht. (GR
Dr Herbert Madejski: Das fordern sie in Meidling jetzt in der Altmannsdorfer
Straße!) Wir unterscheiden schon Rollgeräusche und Motorgeräusche. Der Lärm
hängt davon ab, welchen Gang man fährt. Ich habe auch keine Kenntnis, Kollege
Maresch, wann du deinen Führerschein gemacht hast. Du weißt schon, dass das
Fahren mit kleinen Gängen aber faktisch lauter ist. (GR Dr Herbert Madejski: Vor allem in der Altmannsdorfer Straße!)
Zum Fluglärm,
meine Damen und Herren der grünen Fraktion: Es ist schon bewundernswert, wie
Sie das Mediationsverfahren geschwänzt haben, wo viele Städte zu uns gekommen
sind und dass Sie dann auch das Ergebnis nicht anerkennen. Da frage ich mich:
Welche Formen der Demokratie suchen Sie in solchen Fragen? Ich habe es bis
heute noch nicht erkunden können.
Aber lassen
Sie mich nun die Umweltpolitik anhand einiger kleiner Beispiele festmachen,
meine Damen und Herren:
MA 30:
Das öffentliche, 2 003 km lange Kanalnetz wird mit 200 Millionen
Kubikmeter Abwasser durchflutet. Für die ökologische und wirtschaftliche
Optimierung wurden 2008 auch eine große Zahl von Projekten bewerkstelligt, etwa
Kanalisationsbauten, der Lückenschluss im 21. Bezirk,
Prager-Straße-Sammelkanal, 10 Millionen EUR Gesamtinvestitionskosten,
auch eine etwas finanziell kleinere Ausgabe, aber Hightech pur, das
hydrodynamische Abflussmodel. Mit dieser EDV lassen sich verschiedenste
Simulationen am Kanalnetz durchführen, sodass bessere Lösungen bei
Problemstellungen wie Starkregenereignisse - gestern haben wir so etwas gehabt
- möglich werden. Das sind, meine Damen und Herren, Investitionen für die
Zukunft. Ich rede jetzt gar nicht vom Kanalmanagement, wo eine Fülle von
Maßnahmen, Kanalverstopfungen, Abwasserproben, Senkgruben, Betreuung,
Ablagerungen, Entfernungen im öffentlichen Kanalnetz, bis hin zu modernen
Untersuchungsmethoden mit TV-Kameras in den Kanälen durchgeführt werden.
Ich komme zu
der Äußerung von Herrn Dipl-Ing Stiftner, die zentrale Frage des
Kostendeckungsgrads und ich sage es am Beispiel der MA 30. Wenn man bei
Einnahmen von 218 566 000 EUR und Ausgaben von
192 038 000 EUR, Herr Stiftner, diese Kosten gegenüberstellt, um
eine Kostendeckung zu errechnen, dann ist das schlichtweg falsch. Nicht
genügend, setzen! (GR Dipl-Ing Roman
Stiftner: Herr Professor!) Real ist, dass Sie einerseits
Wertabschreibungen, Verwaltungskosten und Verzinsungen sowie andererseits Investitionen,
Rücklagen, Zuführungen und Darlehenstilgungen berücksichtigen müssen. Das kann
man alles im Gebührenspiegel einsehen. Tue das, lieber Kollege Stiftner! Für
den Rechnungsabschluss gibt es, wenn man so vorgeht, eine Kostendeckung von
101,7 Prozent. Das schaut anders aus als die Argumentation, die von Ihnen
aufgebaut wird. (Beifall bei der SPÖ. -
GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Ich verstehe schon die Pflichtverteidigung, aber
ganz so ist es ja nicht!)
Bitte nicht
immer, Kollege Stiftner, versuchen, mit Kanalgebühren und Wassergebühren
politisches Kleingeld einzulösen! Es stimmt fachlich nicht und es ist auch
nicht fair!
Sprechen wir
vielleicht über das Wasser: MA 31 - Wasserwerke, natürlich gleichbleibend
hohe Qualität, beste Versorgungsstrategie, Schwerpunkte Generalsanierung
Aquädukt Mauer, sogar gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt, Instandsetzung
beziehungsweise Neubau Wasserbehälter Wienerberg, Neubau der Behälterkammern
und Einlaufbauwerke beziehungsweise auch Instandsetzung des historischen Einlaufbauwerkes.
Interessant ist das Kraftwerk Reithof im Nasswald, wo eine neue Anlage immerhin
eine Energie von 1,6 Millionen Kilowattstunden pro Jahr erzeugt. Das
ist Innovation und eine umweltgerechte Politik, mit Trinkwasser sogar Energie
zu produzieren. Ich rede jetzt gar nicht von den Instandsetzungen
Wetterinstollen und Lärchsteinstollen.
Ich möchte zum
Thema Rohrnetz kommen, weil es angesprochen wurde, Versorgung von 160 000
Gebäuden und über 102 000 Anschlussleitungen, insgesamt
3 289 km. Lieber Kollege Stiftner, da gibt es natürlich einen
Zusammenhang zwischen der Verkehrsbelastung und der Gebrechenshäufigkeit, das
ist gar keine Frage. Wir wissen heute bereits, dass es 50 Prozent mehr
Gebrechen gibt, weil LKW oben drüberdonnern. Das heißt, meine Damen und Herren,
Wien saniert die Beschädigungen, die LKW verursachen, denn eine Zehntonnenachse
entspricht 10 000 Eintonnenachsen. Das wird uns in den nächsten Monaten
sicherlich noch deutlich mehr beschäftigen. So leicht kann man es sich nicht
machen, dass man sagt, die Wiener sanieren ihre Rohrleitungen nicht. Wir haben
Schäden zu reparieren, die LKWs verursachen. (GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Wir könnten noch mehr tun!)
Zwei
Worte noch, meine Damen und Herren, zur MA 45, gerade jetzt, aus aktueller
Regensicht: Unsere Stadtväter haben mit der Wiener Donauinsel vorausschauend
geplant, denn das entspricht einer Wassermenge von mehr als 14 000 m³
Hochwasser, womit Wien eindeutig gesichert ist. Die Maßnahmen, die jetzt
passieren, sind im unteren Feld, mit geplanten
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