Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 102
plötzlich
alles anders.
Ich möchte
hier nur kurz an einige Highlights oder eigentlich Pleiten der Frau Stadträtin
aus dem Berichtsjahr erinnern. Sie wurde ja leider nicht rechtzeitig abgesetzt,
dafür hat sie sich jetzt abgesetzt, ich weiß nicht, ob sie in Florida oder
sonst irgendwo ist und die Sonne genießt, aber Sie müssen sich der Kritik an
diesem Ablauf hier stellen. (GRin Barbara
Novak: Das geht Sie nichts an!) Was ist, Frau Kollegin? (GR Karlheinz Hora: Sie ist auf Urlaub!)
Abgesetzt hat sie sich in den Urlaub, sie sitzt dort in der Sonne vielleicht
oder sitzt sie woanders, ich weiß nicht. (GRin
Ingrid Schubert: Wozu sind Sie jetzt da!) Ich habe es auch mit einem Fragezeichen
versehen, weil ich nicht weiß, wo sie urlaubt oder ihre Pension verbringt. Und,
wie gesagt, es gibt hier einiges an ihr auszusetzen.
Beginnen wir
mit dem Lieblingsprojekt der Frau Laska, dem Prater Explore 5D, der ja dann
wirklich explodiert ist. Erinnern Sie sich bitte an die willkürliche
Auftragsvergabe und an einen Duz-Freund, der sie als seine beste Mitarbeiterin
bezeichnet hat. 32 Millionen EUR an Herrn Frank, der Mensch hat keine
Qualifikation, keine Erfahrung und keine Referenzen gehabt, die Pleite hätte
vorhersehbar sein können, trotzdem haben Sie ihr die Mauer gemacht; Sie in der
SPÖ, bis die Folgen unübersehbar wurden.
Damals kam es
dann zur besagten überraschenden und überstürzten Ablöse, die ja so
überraschend erfolgt ist, dass Sie – und das können Sie ja gar nicht leugnen –
nicht einmal in der Lage waren, sofort einen neuen Klubobmann zu präsentieren.
Das hat zehn Tage gedauert, bis Sie sich von Ihrem Schock erholt gehabt haben,
Frau Kollegin, und es geschafft haben, einen neuen Klubobmann zu finden als
Übergangslösung bis zur nächsten Wahl.
Das ganze
Projekt ist symptomatisch für das, was die SPÖ macht. Sie preisen irgendwelche
große Vorhaben an, in den von Ihnen angefütterten Massenmedien werden sie dann
großartig verkauft, und dann kommt das Chaos. Was ist zurückgeblieben?
Gewaltige Zusatzkosten, ein unfertiges Projekt und an die 40 Unternehmen
mit drohenden Pleiten oder zumindest mit schweren finanziellen Verlusten. Und
Sie haben aber daraus nichts, absolut nichts, gelernt, die Frau Laska schon gar
nicht.
Zweites
Prestigeprojekt, die Fußball-EM. Zum sportlichen Bereich, sportlich. „Der
Schein ist die EURO und das Sein sind die vielen desolaten Plätze." - Das
sagt nicht ein Freiheitlicher, das sagt Werner Raabe, Geschäftsführer des ASKÖ
Wien in der „Wiener Zeitung". „Der Schein ist die EURO und das Sein sind
die desolaten Plätze.", sagen Ihnen Ihre eigenen Leute. Und er sagt auch
weiter: „Die Europameisterschaft bringt dem organisierten Wiener Vereinssport
nur Nachteile.“ Aber die Frau Laska ist halt gerne bei Eröffnungen und bei
Prestigeprojekten gewesen. – Dem schließt sich übrigens der Geschäftsführer der
Sportunion Fiala voll an. Nur Nachteile für den Wiener Sport, aber nicht nur
für den Sport.
Kommen wir zum
nächsten Teil, zur Gastronomie. Dieser wurde für die Veranstaltung ein
großartiges Geschäft versprochen, für diesen Event, die SPÖ spricht ja nur noch
von Events und man bekommt schon den Eindruck, ein Event ist irgendwas, das von
der Stadt subventioniert werden muss, und zwar hoch subventioniert werden muss.
Die Gastronomie stürzte sich in der Vorbereitung, wie gesagt, in hohe Unkosten.
Und es gab wieder einen Liebling, Generalunternehmer nennt sich das bei der
SPÖ, der dabei war. „Ein Projektchen für das Freundchen.", hat der
„Standard" geschrieben. Man hat wieder ein Freundchen gefunden. Damit
wollte man im „Standard" Laskas Auswahlsystem charakterisieren. Diesmal
hieß der Auserwählte Chytil und seine Organisation Eventgastro GmbH Impact.
Impact. Ein Aufschlag, das war das, was er wirklich geliefert hat, eine Pleite
und eine verdammt harte Landung. Und wieder wurden kleine Unternehmer mit
hineingezogen. Das hat Tradition bei den SPÖ-Pleiten.
Nächster
Punkt, die Hanappi-Fan-Zone. Mit akutem Größenwahn aufgezogen, kamen letztlich
so wenige Zuschauer dorthin, dass es statt des Aus- und Rückbaus billiger
gewesen wäre, jedem der Besucher einen Flachbildschirm zu schenken und ihn
damit nach Hause zu schicken. Aber, es war ein Prestigeprojekt, man hat es groß
angekündigt und dann wollte man das Mäntelchen des Schweigens über alles
breiten.
Ich rate
Ihnen, meine Damen und Herren von der SPÖ, es ist wirklich amüsant, geben Sie
einmal Laska und Pleiten im Google ein, und Sie werden sich wundern, was Sie da
alles finden werden. Das ist eine beachtliche Erfolgsliste, die die Frau
Stadträtin da vorzuweisen hatte.
Aber,
Herr Stadtrat, lassen wir jetzt Ihre Vorgängerin, die war uns zwar weniger lieb
als teuer, aber auch Ihre Schonzeit, die Sie bisher auf leisen Sohlen
durchschlichen haben, ist einmal vorbei. Sie haben noch kein Großprojekt
verhaut, die Zeit dazu war auch zu kurz und es gibt dafür auch gegenwärtig kein
Geld. Aber wir warten vergeblich auf eine Richtungsänderung und auf neue
Markierungen, Herr Stadtrat. Und da bleiben wir gleich beim Prater. Bevor sich
Laska dem Prater-Vorplatz und dem Herrn Frank zugewandt hat, gab es ein anderes
Prestigeprojekt im Prater, Stichwort Admiral und Kleines Glücksspiel, nämlich
das Spielcasino. Admiral hat zum allgemeinen Erstaunen an sehr bevorzugtem
Platz im Prater eine, vom Geschäft her gesehen, gut gelegene Position bekommen
und auch den entsprechenden Umsatz gemacht. Als vor drei Jahren damals die
Novomatic-Geschichte wieder einmal bei uns hier auch im Gemeinderat
hochschwappte und viele Bundesländer ein Totalverbot gefordert haben, versprach
der Bürgermeister damals gemeinsam mit der Frau Stadträtin großzügig Abhilfe.
Es sollte eine Kommission eingesetzt werden; aber aus der Kommission wurde dann
nichts. Auf Anfrage von mir hat er später nur mehr von einer Arbeitsgruppe
gesprochen. Ob die jemals zusammengetreten ist, können Sie uns, Herr Stadtrat,
vielleicht sagen, aber gehört hat man auch nichts davon. Dann hat
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