Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 23 von 102
er uns für den
Herbst gesetzliche Regelungen versprochen, aber für den Herbst vor zwei Jahren.
Auch da ist seither nichts geschehen, womit man sieht, was ein Versprechen des
Bgm Häupl eigentlich gilt. Häupl, ein Mann, ein Wort.
Und jetzt wird
noch eines draufgesetzt im Prater: Es wurde die Konzession für weitere 600
einarmige Banditen erteilt. Einarmige Banditen, das ist ein sehr, sehr
treffendes Wort für diese Geschichte. 10 000 Spielsüchtige allein in Wien
ohne ihre Familien, und 600 weitere Konzessionen werden erteilt. Was ist die
Folge? Sie werden - in diese Spielautomatenhallen gehen ja nicht die reichsten
Leute - wiederum den Armen das Geld aus der Tasche ziehen. Die SPÖ hat sich
einmal als Arbeiter- und Arbeitnehmerpartei gefühlt. Den Ehrentitel haben Sie
einmal beansprucht, aber jetzt vertreten Sie die Glücksspielindustrie, Herr
Stadtrat!
Und jetzt
zuletzt noch die Schulen und die Kinderbetreuung. Da war auch immer alles in
Ordnung, zumindest wenn man den SPÖ-Vertretern zugehört hat, bis die Decken
heruntergefallen sind und die PISA-Studie über Sie hereingebrochen ist. Und
hier werden sich die Grünen natürlich
wieder aufregen, aber das ist ein wesentlicher, nicht der einzige, aber ein
wesentlicher Grund der ungehemmten, unvorbereiteten und schrankenlos
geförderten nicht vorbereiteten Zuwanderungspolitik.
Laska hat
unser Pflichtschulsystem in ein wirkliches Chaos gestürzt, unter dem die Kinder
der eingesessenen Österreicher genauso leiden wie die unüberlegt in unser Land
geholten Migranten. Wer seinen Lehrer nicht versteht, kann nichts lernen, habe
ich hier vor einiger Zeit einmal gesagt, vor einigen Jahren, und erst Deutsch,
dann Schule war unsere Forderung, über die Sie hergezogen sind. Sie haben
darüber gespottet, und jetzt bringen Sie das Pflichtvorschuljahr zum Deutsch
Lernen. Das wird nicht reichen, das sage ich Ihnen jetzt schon, und wenn der
Herr Bürgermeister großartig - wieder eines seiner Versprechen – gesagt hat, in
eineinhalb Jahren können dann alle Schulanfänger Deutsch, dann werden wir
darüber noch wirklich zu reden haben. Das ist wiederum nur eine hingesprochene,
hingeworfene Behauptung ohne Hintergrund, denn so schnell und so leicht wird es
leider nicht gehen. Aber der Herr Bürgermeister neigt in letzter Zeit zu
solchen Verzweiflungssprüchen sowie zu Beschimpfungen der Wähler - die sich
halt im zunehmenden Ausmaß von der SPÖ abwenden - als Vollkoffer und Deppen.
Ich will mich da jetzt gar nicht groß über sein Niveau, auf das er sich in
letzter Zeit begibt, auslassen. Es spricht für sich selbst.
Dafür wollen
Sie die Deutsch sprechenden Kinder in vielen Bezirken jetzt in diesem
Kindergartenjahr ja offenkundig schon in Integrationsgruppen hineinzwängen. Was
wird die Folge sein? Diese Kinder werden entweder in einem Eck sitzen und die
anderen werden wieder miteinander Türkisch, Serbisch oder sonst irgendwie, vorwiegend
Türkisch, reden oder die deutschen Kinder werden vielleicht einige Brocken im
Türkischen aufschnappen. Aber in dem System, wie Sie es jetzt vorhaben,
unüberlegt wiederum, wird die ... (GRin
Mag (FH) Tanja Wehsely: Das stimmt, aber die Deutschen stellen die größte
Einwanderungsgruppe nach Wien dar!) Bitte, was ist los? (GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Die Deutschen
sind die größte Einwanderungsgruppe in Wien!) Ja, aber die können Deutsch
und das ist das Problem nicht, Frau Kollegin. Das Problem ist - so schwierig
ist das Wienerisch nicht zu erlernen, das schaffen die schon, da mache ich mir
keine Sorge -, ich sehe eher Probleme, dass in einem Kindergarten in einer
Gruppe 2 Kinder Deutsch reden und 13 oder 14 Türkisch. Nun, was glauben Sie,
wie dort gesprochen wird, und was glauben Sie, was es dort für Fortschritte in
der deutschen Sprache gibt? Die Art und Weise ist wiederum ein unüberlegtes,
schnelles Handeln, ohne nachzudenken, wie man den Kindern wirklich die Sprache
vermitteln kann. Das wäre ein ganz anderer Zugang, aber der wäre natürlich
schwieriger, und den haben Sie sich nicht überlegt.
Es fehlen
Ihnen aber nicht nur die Ideen, es fehlen Ihnen die Räume, es fehlt Ihnen das
Personal und es wird wahrscheinlich auch das Geld dafür fehlen. Zahlen, die wir
mehrfach von der Frau StRin Laska, vom StR Oxonitsch und auch vom Herrn
Bürgermeister über Fehler und Mankos eingefordert haben, wurden bisher nicht
genannt. Entweder kommt da eine katastrophale Situation auf uns zu, dass man es
uns nicht vorher sagen will, oder aber man hat, wie ich den Eindruck habe,
überhaupt noch keinen Überblick, was uns erwartet.
Im Personalbereich ist die Situation eindeutig. Lehrer
und KindergärtnerInnen in Wien flüchten aufs Land. Sie flüchten nicht nur wegen
der besseren Bezahlung, sondern vor allem auch wegen des Arbeitsklimas, so wie
auch in Wien die Polizisten weg wollen, und man muss sie mit Verordnungen zum
Bleiben zwingen. Immer wieder, auch heute haben wir es gehört, zitieren Sie als
Beweis für die Lebensqualität in Wien eine Studie, die die Manager großer
ausländischer Firmen mit Wohnort Grinzing, zum Maßstab nimmt. Abgesehen davon,
dass es auch ganz andere Studien mit anderen Ergebnissen gibt, vor allem dann,
wenn Österreicher befragt werden, nämlich jene Personen, die aus dem Bereich
Kindergarten, Lehrer, Polizei, teilweise auch aus dem Bereich der
Gesundheitsversorgung stammen, die Wien verlassen, diejenigen, die Ihnen eine
klare Antwort darauf geben, wie es wirklich ausschaut mit der Qualität in Wien,
mit der Arbeitsqualität in Wien. Die werden zwar nicht in der Mercer-Studie
erwähnt, aber die stimmen mit den Füssen ab, und da haben wir ein sehr
deutliches Beispiel.
Die
Zuwanderung hat in den Wiener Schulen aber nicht nur Lernprobleme zur Folge,
sondern auch solche, die sich aus den kulturellen Unterschieden, wie Stellung
der Frau in der Gesellschaft, in den radikal religiösen Forderungen und vor
allem auch in der unterschiedlichen Gewaltkultur ausprägen. Ich habe dem Herrn
Stadtrat erst kürzlich ein Beispiel aus Liesing angeführt über einen massiv
gewalttätigen Schüler, den sie jetzt irgendwo dann nach vielem Hin und Her,
weil sich die Eltern einer Schule gewehrt haben, irgendwo anders
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