Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 24 von 102
untergebracht
haben. Gelöst war das Problem damit aber nicht. Ihre Vorgängerin war der
Meinung, man müsse auf die Zuwanderer zugehen und ihren Bitten Rechnung tragen,
um die Integration zu erleichtern. Die Folgen waren Burka-Schwimmtage in den
städtischen Bädern, Hammel statt Schweinsbraten auf den Speiseplänen und
Abschaffung des Nikolaus in den Kindergärten. Sie wollen ihn ja angeblich
wieder zulassen. Das gibt Hoffnung. Andererseits, aber vielleicht hat hier auch
die Frau Brandsteidl, das ist die Dame, die für 2009 ja die Gemeinschaftsschule
zugesagt hat, Gott sei Dank ist es nicht soweit gekommen, also die Frau
Brandsteidl könnte da vielleicht die Hand im Spiel haben hinter dem, was ich
hier jetzt vorbringe, denn es ist ein Beispiel, wieder einmal aus dem Bereich
Liesing, wo ich aus Volksschulen von Eltern angesprochen wurde, die sich
darüber beschwert haben, dass den Lehrern verboten wurde, im Rahmen des
Sachkundeunterrichtes in der 3. Klasse über die Türkenkriege zu sprechen,
aus Rücksichtnahme auf die Mitschüler. Wir sind schon ziemlich weit gekommen. (GRin Nurten Yilmaz: Ha, ha, ha!) Das ist nicht nur eine Idee der Freiheitlichen, Frau
Kollegin, die „Kronen Zeitung“ schreibt darüber; (GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Warum sagen Sie das nicht gleich!) „Türkenkriege
werden gestrichen.“ Da steht dann auch ganz deutlich drinnen, zuerst schmeißt
man den Kindern den Nikolo aus den Kindergärten, dann wird das Schweinefleisch
von den Speisezetteln der Sprösslinge gestrichen, und jetzt sollen die
Türkenstürme aus den Lehrplänen eliminiert werden. Das ist nicht von mir, es
steht in der „Kronen Zeitung“, Frau Kollegin! Ja, das steht da. Ja, nun, ich
weiß, Sie haben jetzt ein gestörtes Verhältnis zur „Kronen Zeitung“ seit der
Herr Faymann nicht mehr auf dem Schoß vom Herrn Dichand sitzt. Man merkt das ja
auch da schon herinnen, meine Damen und Herren, aber das macht nichts. (Beifall bei der FPÖ.) Ich kann es Ihnen
nur sagen, die Vertreterin und der Vertreter der „Kronen Zeitung“, die darüber
geschrieben haben, haben mit den Eltern Verbindung aufgenommen, haben sich mit
ihnen in Verbindung gesetzt und haben das offenkundig auch für wahr gefunden, wie
auch mittlerweile der stellvertretende Bezirksvorsteher der ÖVP in Liesing, der
sich auch darüber aufregt, was hier läuft, und der schreibt: „Wollen wir unsere
Geschichte wirklich umschreiben? Sollen wir unseren Kindern oder TouristInnen
beispielsweise den Türkenschanzpark damit erklären, dass das früher eine
Übungsschanze für türkische Zuwanderer war?“, und so weiter.
Also,
mittlerweile reift die Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann, es kann
doch nicht wahr sein, dass wir unseren Kindern, neben den Bräuchen, nun noch
die Geschichte und die Identität wegnehmen wollen.
Ich habe Sie
im Ausschuss, Herr Stadtrat, dazu befragt. Sie haben die Weisung an Direktoren
abgestritten und ich glaube es Ihnen auch, dass Sie zu diesem Zeitpunkt noch nichts
davon gewusst haben. Es wäre aber jetzt eine Klarstellung notwendig und Sie
sollten ein Zeichen in dieser Hinsicht setzen. Sie sollten Zeichen setzen wie
in anderen Bereichen auch. Streichen Sie doch, Herr Stadtrat, die
Perversenförderung für Sadomaso-Vereine im Amerlinghaus. Das Geld wäre im
Weissen Ring besser aufgehoben. Ja, Sie verziehen die Nase, aber bitte erklären
Sie mir doch wirklich den Sinn für solche obskuren Sachen. Ja, ich sage es
Ihnen auch, bitte, diese Leute brauchen keine Förderung, die brauchen
psychologische Beratung, die brauchen einen Arzt und einen Psychiater, aber
nicht Förderung ihrer obskuren Tätigkeiten. Das wäre eines von vielen
Beispielen, wo man obskure Förderungen, und die gibt es in diesem Ressort
leider zuhauf, ansprechen könnte, diese streichen und eine neue Richtung
einschlagen könnte. Der Weisse Ring, wie gesagt, wäre, so glaube ich, ein
lobenswerter Vorschlag.
Herr Stadtrat,
Ihr Ressort ist das eigentliche Zukunftsressort dieser Stadt. Hier werden
Bürger von morgen ausgebildet und gebildet, sie sollten es zumindest werden.
Die Politik Ihrer Vorgängerin war von Pleiten, Versagen und falscher
Ausrichtung geprägt, und das Schlamassel war vorhersehbar. Sie haben es aber
zugedeckt, bis es nicht mehr ging. Es liegt aber an Ihnen, einen Kurswechsel
hin zu mehr Realismus und zum Erkennen der Probleme vorzunehmen, nur ich
fürchte halt, die Linken in Ihrer Partei werden das nicht erlauben. Der
Kurswechsel wird dann erst erfolgen, wenn die SPÖ ihre absolute Mehrheit
verloren hat. Und da wir spätestens nächstes Jahr Wahlen haben, gibt es
Hoffnung. Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende
GRin Inge Zankl: Als nächste
Rednerin am Wort ist Frau GRin Smolik.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Herr
Stadtrat! Meine Damen und Herren!
Es ist immer
wieder ein Vergnügen, nach Kollegen Jung zu sprechen. Ich werde aber auf seine
Wortmeldungen nicht eingehen.
Ich möchte zu
vier Themenbereichen sprechen, wo ich schon auch dazusagen muss, dass Sie, Herr
Stadtrat, wahrscheinlich durch die Übernahme des Ressorts für das, was 2008 in
diesem Bereich geschehen ist, nicht wirklich zur Verantwortung zu ziehen sind,
aber trotzdem haben Sie es auch politisch zu verantworten.
Ich
möchte auf ein Thema zu sprechen kommen, was rund um Weihnachten 2008 im
23. Bezirk sehr hochgekocht ist, unter Anführungszeichen, nämlich die
Umwandlung von Volksschulen im 23. Bezirk in Offene Schulen. Sie wissen
darüber Bescheid, auch die Diskussionen und die Homepage der Eltern, die sich
dort organisiert haben, war ja auch schon in den Medien und es ist ja immer
wieder im Gespräch gewesen, was dort los ist und warum die Vorgangsweise, die
gewählt wurde, so gewählt wurde. Und das war leider schon ein Kennzeichen von
Frau VBgmin Laska, dass die Kommunikation mit den Betroffenen oft nicht eine
wirklich gute war, und an den Hortschließungen im 23. Bezirk hat sich das
auch sehr gut gezeigt, denn die Eltern wurden damals mit einem Brief vor
Weihnachten informiert, dass ihr Hort geschlossen wird Ich habe hier von dieser
Stelle schon
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