Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 28 von 102
Im Weiteren
ist es in dem Zusammenhang wichtig, dass hier auch die Bezirke nicht über
Gebühr belastet werden, denn das war das Manko aller zusätzlichen Pakete, dass
sich hier die Bezirke sehr übernehmen mussten und auf viele Jahre im Vorhinein
ihre Budgets blockiert haben. Und ich glaube, gerade jetzt diese Krise mit der
Notwendigkeit, die Infrastruktur zu verbessern, sollte auch dazu führen, den
Bezirken mehr Spielraum zu geben und das, was möglich ist von den
Ausschreibungen, von den Projekten, die da liegen, entsprechend vorzuziehen. Da
würden Sie wirklich auch die Wiener Klein- und Mittelunternehmen unterstützen
und gleichzeitig einen guten Beitrag für unsere Kinder leisten, weil die
Volksschule dauert nur vier Jahre und die Kinder, die in fünf Jahren in die
Schule gehen, haben nichts davon, wenn die Schule erst in 10 Jahren saniert
wird. (Beifall bei der ÖVP.)
Wenn wir bei
der Schule bleiben - auch das ist eine Hausaufgabe für die Stadt Wien, die aus
ideologischer Verbohrtheit eigentlich immer wieder negiert worden ist -, die
Lehrer sind nicht in erster Linie zum Erziehen und für die Sozialarbeit da,
dafür braucht es speziell ausgebildete Schulsozialarbeiter, Mediatoren, hier
braucht es Freizeitpädagogen, hier braucht es Hortpädagogen, hier ist einfach
die Gemeinde Wien säumig gewesen. Man hat sich immer dagegen verwehrt,
dasjenige, was man selber bezahlen muss – die Landeslehrer werden ja ohnehin
aus dem Bundesbudget bedeckt -, in die Hand zu nehmen. Wir können die Probleme
in den Schulen, auch die Integrationsprobleme, nicht lösen, wenn es hier nicht
auch spezielles Personal gibt. Und hier kann man nicht nur auf den
Dienstpostenplan der Lehrer rekurrieren, hier ist die Stadt gefordert. Wir
sind, was das anlangt, ein Hotspot, freilich nicht alle Bezirke, aber viele
Bezirke, und hier ist es einfach erforderlich, die Schulsozialarbeit, die
Mediation, aber auch die Freizeitpädagogik massiv aufzustocken, meine Damen und
Herren.
Herr Stadtrat,
wenn Sie das neue Budget vorbereiten, dann erwarten und erhoffen wir, dass Sie
hier entsprechende Schwerpunkte setzen.
Im Weiteren, das
Kindergartenjahr wird auch noch diskutiert werden. Wir freuen uns natürlich,
dass der Gratiskindergarten kommt. Nur, es ist schon sehr verwunderlich, gerade
die Frau StRin Laska hat in zig Anfragebeantwortungen und Antragsbeantwortungen
uns immer wieder gesagt, warum das alles keine gute Idee ist, und dann geht das
alles schlagartig doch, wenn vielleicht auch handwerklich nicht alles so glatt
gelaufen ist. Irgendwann wäre es aber auch einmal schön von Seiten der
Mehrheit, die die Verantwortung trägt, zu sehen und zu hören, dass vielleicht
doch die Opposition einmal einen guten Einfall gehabt hat und dass die
Erkenntnis spät aber doch gekommen ist. Deshalb unterstützen wird das, aber
hier hat man uns eigentlich jahrelang anrennen lassen, und dann ist das kurzfristig
doch gegangen, ohne dass man bereit gewesen ist, auch hier den Anteil, den ja
nicht nur wir allein, sondern viele Oppositionsparteien geleistet haben,
entsprechend zu würdigen.
Sportstättenkonzept:
Auch da hier wieder Breiten- und Spitzensport. Wir brauchen ordentliche
Sportanlagen, und auch hier hat sich die Frau Vizebürgermeisterin immer
geweigert, einen Plan vorzulegen, und es ist eigentlich bereits passiert, was
man in vielen Bereichen feststellen kann, dass man nämlich immer so punktuelle
Einzelmaßnahmen setzt, da einmal eine Förderung für eine Nachwuchsakademie,
dort einmal ein Stadionausbau, die Albert-Schultz-Halle, aber es fehlt das
große Gesamtkonzept, und das muss doch möglich sein in einer Weltstadt wie
Wien. Und dass wir im Spitzensport nicht Spitze sind, dass da viele kleinere
Städte Österreich-weit in vielen Sportarten bessere Leistungen erzielen, hat
nicht nur, aber auch mit den Sportstätten zu tun, und gleichzeitig gibt es ja
genügend Beispiele, wie man Sportstätten für den Spitzensport auch
breitensportmäßig nützen kann. Und dieses Sportstättenkonzept ist nach wie vor
ausständig und ich appelliere an Sie und fordere Sie auf, sich dafür
einzusetzen, dass Wien, auch was die Sportstätten insgesamt anlangt, einen
Spitzenplatz einnimmt. Ohne eine Mehrzwecksporthalle wird es aber in Wien
unserer Ansicht nach nicht gehen.
Zum Presse-
und Informationsdienst der Stadt Wien: Hier hat sich die fast alljährlich
wiederkehrende Budgetexplosion zwar etwas eingedämmt, aber es ist nach wie vor so,
dass das Budget in den letzten Jahren unverhältnismäßig angehoben wurde. Eine
Unsitte, bei der wir Sie auch immer wieder ertappen, ist, dass besondere
Werbemaßnahmen, die ohnehin Jahr für Jahr stattfinden, dann erst recht nicht
aus dem großen PID-Budget genommen werden, sondern aus den Einzelbudgets. Die
Pflegeelternwerbung und sonstige Informationen über den Kindergarten kommen da
nicht sozusagen aus dem Budget, das dafür zweckgewidmet ist, sondern aus den
einzelnen Sachbudgets, und dort fehlt dann natürlich das Geld. Also, auch hier
eine größere Transparenz, und das Anliegen ist, weniger in Inserate, sondern
mehr in die konkreten Sachbereiche hineinzustecken.
Ein
letzter Bereich, der auch den Bereich der Jugend anbelangt: Die Jugendwohlfahrt
ist ein bisschen ein altmodischer Begriff. Vielleicht findet man da auch einmal
eine modernere Bezeichnung, weil das hört sich wie Fürsorge und so an, ist aber
eine ganz wesentliche Einrichtung. Je mehr es in den Familien nicht mehr
gelingt, die Erziehungsaufgaben zu leisten, desto mehr ist die Jugendwohlfahrt
gefordert. Hier geht es um die Einhaltung der Schulpflicht, das chronische
Schulschwänzen schon im Pflichtschulbereich, das man natürlich nicht nur mit
behördlichen Maßnahmen unterbinden kann, aber hier hat die Behörde eine ganz
wesentliche Aufgabe zu sagen, was passiert da eigentlich. Das setzt natürlich
voraus, dass die Jugendwohlfahrt zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen
wird, das auch personell entsprechend aufgestockt wird. Also, auch da haben wir
eine wichtige Aufgabe, dass man einmal überhaupt weiß, was machen die
Jugendlichen, wenn sie nicht in die Schule gehen, was passiert da, wie kann man
sie auffangen. Auch hier ist die Schule überfordert, beziehungsweise sehr viele
Meldungen der Schulen
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