Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 102
Erhöhung der
Strompreise, auf Grund der Tariferhöhungen der Wiener Linien. Also jährlich
1 200 EUR mehr für einen durchschnittlichen Haushalt, monatlich
100 EUR mehr; da stellt sich schon die Frage: Was bedeutet das eigentlich
für Jungfamilien? Wo kommt hier Ihre Politik den Jungfamilien zugute? - Gar
nicht!
Das ist auch
nicht verwunderlich, weil Sie ja immer die Mercer-Studie bemühen,
wahrscheinlich die einzige Studie, die Sie hier auch erwähnen können, weil sie
Sie positiv darstellt. Es gibt aber auch andere Studien, wie zum Beispiel jene
des Beratungsunternehmens ECA International, in der Wien nur auf Platz 14
rangiert. Da werden Kriterien wie persönliche Sicherheit,
Integrationsmöglichkeiten, Infrastruktur, Wohnungsmarkt und Freizeitangebot
gemessen, und da verliert eben Wien, vor allem bei diesen weichen
Standortfaktoren, an Konkurrenzfähigkeit. Es ist vor allem eine sehr, sehr
schlechte Ausgangslage bei der Kriminalität und bei der misslungenen
Integration in Wien gegeben.
Oder eine andere
Studie, Cushman & Wakefield: Da ist Wien von Platz 24 auf
Platz 26 zurückgefallen. Und leider auch im Bundesländervergleich: In der
Studie StandortRADAR ist Wien auf dem letzten Platz. Die Quelle ist der
Management Club.
Da sind wir
schon konkret bei Verfehlungen, bei langfristigen und nachhaltigen
Verfehlungen. Wenn Herr Kollege Meidlinger angesprochen hat, dass in Wien
Bildung nicht vom Geld abhängt, so kann ich ihm nur widersprechen. Wir haben,
bitte, im Pflichtschulbereich eine Zwei-Klassen-Schule, eine
Zwei-Klassen-Bildung, und man merkt es in Wien leider schon, dass Bildung vom
Geldbörsel abhängt - im Gegensatz zu dem, was Herr Kollege Meidlinger gesagt
hat.
Es findet hier
eine Flucht aus den öffentlichen Schulen in die Privatschulen statt, und das
aus gutem Grund. Deswegen hängt eben Bildung im Schulbereich leider schon vom
Geldbörsel ab. Wir haben hier ein Zwei-Klassen-Bildungssystem, wenn wir in die
öffentliche Schule schauen, zum Beispiel in Hernals mit 93 Prozent an
Schülern mit Migrationshintergrund, oder in Margareten mit 85 Prozent an
Schülern mit Migrationshintergrund, wo schlechte Deutschkenntnisse vorhanden
sind, wo die Schüler nicht integriert sind, wo Muslime mehr als doppelt so
viele Religionsstunden wie Christen haben, wo eben der Islam im Vormarsch ist,
wo die Schüler dem Unterricht nicht folgen können und wo Lehrer und vor allem
Lehrerinnen von Schülern teilweise flegelhaft behandelt werden.
Daher kann man
nicht davon reden, dass das Bildungssystem hier in Wien in Ordnung ist und dass
das Bildungssystem hier in Wien nicht vom Geldbörsel abhängt. Denn genau auf
Grund dieser Tatsachen flüchten immer mehr Schüler in die Privatschulen, weil
es eben kaum mehr möglich ist, den Stoff in den Schulen zu vermitteln.
Wenn Herr
Kollege Meidlinger vom Kindergarten gesprochen hat, und davon, dass ein
umfassender Bildungsbegriff zu begrüßen wäre: überhaupt keine Frage! Wir lehnen
aber trotzdem hier in Wien das verpflichtende Kindergartenjahr für alle ab. Es
ist überhaupt nicht einzusehen, warum plötzlich alle Eltern in Wien dazu
gezwungen werden sollen, ihre Kinder mit fünf Jahren in den Kindergarten zu
schicken, wenn überhaupt keine Notwendigkeit gegeben ist. Die Notwendigkeit ist
schon gegeben bei Kindern, die schlechte Deutschkenntnisse haben, die eben in
einer Vorschule noch eine gewisse Schulung brauchen, eine spielerische
Schulung, um bei Schuleintritt ausreichend Deutsch zu beherrschen, und vor
allem bei Kindern, die auch gewisse soziale Kompetenzen noch nicht aufweisen.
Da sollte weiterhin
der Grundsatz bestehen - der besteht für uns Freiheitliche -, dass die Eltern
eine Wahlfreiheit haben, ob man die Kinder in den Kindergarten gibt oder nicht.
Das ist uns sehr wichtig. Es sollte wichtig sein, dass Kinder, die die deutsche
Sprache nicht ausreichend beherrschen, immer in den Kindergarten gehen sollten,
eben nur jene Kinder mit Sprachdefiziten, aber nicht alle Kinder. Denn es gibt
Studien, dass 77 Prozent der Migrantenkinder im Alter von vier bis fünf
Jahren unzureichende Deutschkenntnisse haben. Daher ist diese Maßnahme, diese
freiheitliche Maßnahme „Zuerst Deutsch, dann Schule", notwendiger denn je.
Es wurden auch
von Bgm Häupl zahlreiche Versprechen bezüglich Gratis-Kindergarten gebrochen.
Es wurde der Gratiskindergarten ganz, ganz vollmundig angekündigt, es wurden
Briefe an alle Haushalte verschickt, das hat allein einmal enorm viel gekostet.
Es wurden mehrere Punkte gebrochen, einige seien hier angeführt. Wir werden das
ja auch noch in den nächsten Tagen diskutieren.
Er hat zum Beispiel
angekündigt, dass jeder Kindergartenplatz in Wien gratis zur Verfügung stehen
sollte. Trotzdem sind unglaubliche 11 000 Plätze weiterhin zu bezahlen!
Tatsächlich haben mindestens 15 Prozent der Kinder zwischen drei und sechs
Jahren und derzeit auch 77 Prozent der Kinder bis drei Jahre keinen Platz,
obwohl hier Plätze für alle garantiert worden sind. Das sind eben die
Verfehlungen und die nicht umgesetzten Ankündigungen des Bgm Häupl, die wir
auch aufdecken werden, wo wir dem Bürger sagen werden, dass hier schlicht und
einfach gelogen wurde.
Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Ganz kurz noch zur Förderung von Jugendvereinen,
weil die GRÜNEN wieder aufgeschrien haben, als Herr Kollege Jung das
Amerlinghaus erwähnt hat: Das Amerlinghaus ist eben auch ein Musterbeispiel für
diese linke Förderungspolitik. Da werden, bitte, jährlich 250 000 EUR
oder mittlerweile mehr an einen Verein ausgeschüttet - unsere Steuergelder! -,
obwohl in diesem Haus nachweisbar ein Sado-Maso-Verein drinsitzt. (GR Dipl-Ing Martin Margulies: Ah, heute
kommt's! - Weitere Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)
Ja, natürlich
wiederhole ich mich, weil das stimmt. Man kann die Wahrheit nicht oft genug
wiederholen, vor allem deswegen, weil Sie sie anscheinend nicht verstehen
wollen.
Ein
Haus, in dem nicht nur ein Sado-Maso-Verein drinsitzt, sondern auch mehrere
Linksparteien drinsitzen,
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