Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 36 von 102
Modell der
gemeinsamen Schule für die Sechs- bis Zehnjährigen in Wien beizubehalten. Sie
fordern es immer großartig für die Zehn- bis Vierzehnjährigen und schaffen es
bei den Sechs- bis Zehnjährigen noch dazu ab. Es ist ja grotesk, was sich da
abspielt! - In formeller Hinsicht, und das ist mein Zugeständnis an die ÖVP,
beantrage ich die Zuweisung dieses Antrages und freue mich, wenn Sie dann auch
mitgehen können.
Jetzt noch ein
letzter Antrag zur Schulsozialarbeit, und dann ist meine Zeit auch schon um.
Dieser Beschlussantrag beinhaltet, dass, wenn Schulsozialarbeit kommt, die
Mittel dafür nicht bei den Lehrern abgezwackt werden sollen. Es muss
zusätzliche Mittel für die Schulsozialarbeit geben.
Meine Damen
und Herren! Ich mache Schluss, um meine Redezeit einzuhalten, danke Ihnen für
die Aufmerksamkeit und hoffe, dass Sie sich nach der Wahl wieder so weit
erfangen und erholt haben, dass man wieder eine Schule für alle Kinder andenken
kann. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Zum Wort
gemeldet ist Frau Mag Anger-Koch. Ich erteile es ihr.
GRin Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Ich weiß
nicht, es kommt mir vor, als wenn wir hier alle in einem Märchenland leben
würden, und ich muss da erzählen, wie gut es allen geht. Reden Sie mit Ihren
Leuten nicht? Reden Sie mit den Menschen auf der Straße nicht? Ignorieren Sie
diese? Ich weiß nicht ... (GR Godwin
Schuster: Mit wem reden wir nicht?)
Sie reden nur
alles schön in Ihrer Stadt. Ich weiß nicht, reden Sie nicht mit den Leuten, die
auf der Straße sind? Wissen Sie nicht, was es hier für Missstände gibt? - Sie
ignorieren das so was von beinhart, Sie machen eine vollkommene
Realitätsverweigerung! Das finde ich wirklich unglaublich traurig. Sie reden
von Dingen, was Sie nicht alles tun, es merkt aber der kleine Bürger leider
Gottes nichts davon. Sie verbrennen Geld, Sie subventionieren, Sie investieren
und Sie fördern, und keiner hat etwas davon. Ich glaube, Sie haben vergessen,
dass es eigentlich Geld der Steuerzahler und der Steuerzahlerinnen ist, und zu
denen ... (GR Godwin Schuster: Leben
Sie in der Stadt?) Ja, ich lebe in der Stadt. Keine Angst und ich rede auch
mit den Leuten. Die sind wahnsinnig verunsichert durch Ihre Politik, die Sie
hier betreiben! (Zwischenrufe bei der
SPÖ.) Das Geld, das Sie den Leuten hier abzocken, gehört wieder den Wienern
und Wienerinnen zurückgeführt, und das tun Sie nicht. Sie verschwenden das Geld
nach Strich und Faden! Hanappi ... (GR
Godwin Schuster: Wo?)
Wo? Bitte, was
haben Sie denn da gemacht? - Ich meine, die Fan-Zone, das war ja eine
Ausbeutung der Sonderart! (Neuerliche
Zwischenrufe bei der SPÖ.) Fast jede Zeitung hat darüber geschrieben. Wenn
Sie mit den Leuten dort sprechen - bis heute haben Sie keine Abrechnung
gezeigt, aber Sie reden es nett! (Beifall
bei der ÖVP. - GR Godwin Schuster: Ich habe gedacht, es fehlen Ihnen die
Unterlagen! - GR Kurt Wagner: Was heißt denn das?)
„Was heißt
denn das?" - Dass Sie Millionen der Steuerzahler und Steuerzahlerinnen von
Wien hier verschwenden! (GR Godwin
Schuster: Sie behaupten etwas, von dem Sie nichts wissen!) Was regen Sie
sich auf? Das ist eine Tatsache! (Zwischenrufe
bei der SPÖ.) Sie sitzen da und schreien mit mir herum, anstatt dass Sie
einmal eine ordentliche Kostenrechnung machen (GR Godwin Schuster: Wer hat geschrien?), mit den Leuten reden und,
sagen wir einmal, eine Abrechnung machen, so wie es in einer ordentlichen Firma
gemacht werden muss. Sie veruntreu…, Sie verschmeißen einfach das Geld und
legen keine Abrechnungen vor, obwohl wir das seit einem halben Jahr fordern. (GR Godwin Schuster: Also wenn hier jemand
schreit, Kollegin, dann sind es Sie, aber nicht wir!) Weiter geht’s. (GR Godwin Schuster: Sie sind die Einzige,
die geschrien hat! - Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Ja, ja.
Sie machen
absolut keine Präventionsprogramme, Sie schieben alles nur auf die lange Bank.
Sie ignorieren eigentlich auch das, was hier gesprochen wird, die Jugendlichen,
die Kinder in dieser Stadt. (GR Godwin
Schuster: Versuchen Sie, es ein bisschen konkreter zu machen! Nicht so
pauschal!) Gerne, ich werde schon konkret, keine Angst. (GR Godwin Schuster: Wäre spannend, was Sie
denken! Wäre wirklich spannend!)
Genau in der
Jugendwohlfahrt, wo wir gerade stehen geblieben sind, mache ich weiter.
Personalmangel, finanzielle Ressourcen, die fehlen, schlagen sich in der
Verschuldung der Jugendlichen nieder. Denn genau da fehlt das Personal. Die
Jugendlichen verschulden sich immer mehr, reden Sie mit den Leuten! Es sind
weitere Gefährdungsmeldungen, erhöhte Gewalttaten. Die Sozialeinrichtungen für
Kinder und Jugendliche, da steigt der Bedarf, und da wird nichts getan.
Aktuelles
Beispiel: 21. Bezirk, die Tagesklinik des Kinderdorfes wird geschlossen.
Sie bräuchte 700 000 EUR, um ein Jahr weiterzubestehen, genau so
viel, wie Sie für eine Veranstaltung des Rathauses an einem Tag verschwenden. (Beifall bei der ÖVP.)
Sie setzen
keine Schwerpunkte. 30 Dienstposten, die wir in der Jugendwohlfahrt von Ihnen
fordern, sind bis dato noch nicht eingelangt und noch nicht einmal budgetiert
worden. Sie merken ja, dass die Familien teilweise mit ihren Kindern
überfordert sind; in dem Bereich wäre also auch die Jugendwohlfahrt
dementsprechend gefordert. Es gibt genug Konzepte, was Finanz-Coaching angeht,
einen Finanz-Check zu machen - das alles könnte eigentlich in den Schulen
angeboten werden, aber auch in den Einrichtungen der Jugendwohlfahrt. Es wird
diesbezüglich nichts gemacht.
Auch
im Bereich des Sports. Wir haben ja heute schon einiges hier gehört. Hanappi
habe ich auch bereits erwähnt, die Abrechnung fehlt uns ebenfalls nach wie vor.
Herr Meidlinger hat vorhin tolle Events aufgezählt; ihr macht wirklich tolle
Events: Da wird etwas aus dem Hut gezogen, und dort wird etwas aus dem Hut
gezogen; das war ein tolles Fest, und da gibt es ein tolles Fest. Aber genau
die, die es wirklich brauchen,
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