Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 38 von 102
anderen
Einrichtungen gegeben war. Ich darf Sie aus gegebenem Anlass auch daran
erinnern, wer diesen Jugendgerichtshof aufgelöst hat: Das war nämlich -
Schwarz-Blau, richtig! (GR Mag Wolfgang
Jung: Haben Sie es noch immer nicht begriffen? Wenn Sie es anders gewollt
hätten, hätten Sie jetzt zwei Regierungsperioden lang Zeit gehabt, es anders zu
machen!)
Ja, das ist
ganz super! Die Methodik ist - weil wir ja gerade vom Geldverbrennen geredet
haben - überhaupt das Allergescheiteste: Wir schaffen Sachen ab, und der
Nächste soll es dann wieder aufbauen. Und dann werfen Sie uns vor, wir denken
in Legislaturperioden! Das ist besonders super, wirklich ganz, ganz toll. (Beifall bei der SPÖ.) Die Logik, wie
Sie sie verstehen - ist in Ordnung.
Zur Vernetzung
in der Geschäftsgruppe selbst ist zu sagen, dass es natürlich hervorragend
verläuft zwischen Jugend, Jugendbildung, Stadtschulrat, MA 13, auch mit
MAG ELF, Jugendwohlfahrt, genauso in Richtung des Sports, in Richtung der Bäder
et cetera. Wir bemühen uns da sehr, den Auftrag zu vollziehen - Vernetzung
findet statt - und uns gemeinsam abzustimmen, Sachen gemeinsam zu tragen; sei
das jetzt von der MA 13, Jugend/Bildung gemeinsam, aber auch über die Ressortgrenzen
hinaus, mit der MA 17, mit dem Integrationsbereich sowieso, die
Sommerprogramme, Kooperation 17er, 13er, Stadtschulrat, ganz tolle Sachen
passieren da; sei es aber auch mit der Umwelt - wir haben es heute schon von
Kollegen Wutzlhofer und StRin Sima gehört -, alles im Bereich Umweltbildung et
cetera, zum Beispiel auch die tollen Projekte Jugendzentren, gemeinsam mit dem
Ökobüro und der Umweltschiene.
Genauso aber
auch in Richtung Kultur: ganz toll unser „Cash for Culture“, das sehr, sehr gut
angenommen wird, da es die Jugendlichen wirklich schätzen, relativ rasch und
unbürokratisch bis zu 1 000 EUR bekommen zu können, um eigene Wünsche
und Projekte im kulturellen, im jugendkulturellen Bereich umzusetzen.
Genauso aber
auch in Richtung Wohnen: Wir haben nach langer Zeit des gemeinsamen
Diskutierens eine Novellierung der Wiener Bauordnung geschafft, in der auch
erstmals Jugend als Anspruchsgruppe vorkommt. Daran werden wir intensiv
weiterarbeiten, nicht zuletzt - dazu komme ich noch, wenn auch kurz, aber doch
etwas ausführlicher - mit Wirtschaft und Finanzen, nämlich Arbeitsmarkt, Jugend
und Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds, Jugendarbeit im Bereich der
Perspektiven, der Ausbildung und der Lehre.
Vom
Kindergarten ist ebenfalls schon viel geredet worden. Ganz wichtig ist uns auch
in diesem Zusammenhang, dass in Wien alle Kinder und alle Jugendlichen gleich
viel wert, gleich lieb, gleich schätzenswert, gleich unterstützenswert sind.
Alle! Egal, ob sie neu zugewandert sind vor einem, zwei oder drei Jahren, vor
zehn, vor fünfzehn oder vor zwanzig Generationen: Es sind Kinder, es sind
Jugendliche, und wir haben sie mit Respekt zu behandeln, sie zu unterstützen
und sie ernst zu nehmen. Alle! (Beifall
bei der SPÖ.)
Es ist
gelungen - in einem wahren Kraftakt, der sicherlich auch noch Grete Laska zu
verdanken ist und den jetzt Christian Oxonitsch in bewundernswerter Weise
durchsetzt, der sich tausendfach für die Kinder Wiens lohnen wird -, es ist
gelungen, mit September 2009 für mehr als 58 000 Kinder den Wiener
Gratiskindergarten umzusetzen und zu starten! Für uns ist der Kindergarten -
das ist auch schon mehrfach erwähnt worden - eine wichtige altersadäquate
Bildungseinrichtung, wo Kinder gefordert und gefördert werden, wo sie Spiel und
Spaß miteinander verbinden können, das Aufwachsen, das Forschen, das Lernen und
vieles, vieles mehr. Das alles muss Hand in Hand gehen. Das ist unser großes
Anliegen, und so ist es auch in einem Bildungsplan festgelegt.
Besonders
wichtig sind uns bei diesem durchaus bahnbrechenden Vorhaben des
Gratiskindergartens natürlich auch die vielen Pädagoginnen und Pädagogen.
Kollege Meidlinger ist schon auf die Ausbildungsschienen eingegangen, die nur
in Wien angeboten werden. Mit den neuen Herausforderungen müssen natürlich auch
laufend die Bedingungen für die Pädagoginnen und Pädagogen überprüft und auch
optimiert werden, das ist gar keine Frage.
Zur Schule:
Ein außerordentliches Projekt mit Aussicht auf Regelbetrieb - und das ist das
ganz, ganz Wichtige - stellt die gemeinsame Schule der Sechs- bis
Vierzehnjährigen dar, die sie einmal werden wird. Wir starten mit der Neuen
Mittelschule im Herbst. Wir haben es auch als einziges Bundesland geschafft,
ein paar Gymnasien mehr dazu zu bewegen, sich gemeinsam mit den Kooperativen
Mittelschulen und Hauptschulen in dieses Projekt Neue Mittelschule zu begeben.
Hier sprechen wir genau von den geforderten und sozusagen verstärkten
pädagogischen und auch reformpädagogischen Inhalten, die mit den Jugendlichen,
mit den Kindern und am Kind verwirklicht werden sollen.
Wir werden mit
20 Standorten starten. Es sind sicherlich jene Bezirke, wo wir die Neuen
Mittelschulen haben, sehr, sehr froh darüber. Ich glaube ganz sicher, dass die
Neue Mittelschule ein Erfolgsmodell werden wird, das sich dann sozusagen auch
noch in einer Erweiterung, nämlich im Campus, sukzessive in eine Schule der
Sechs- bis Vierzehnjährigen ausweiten wird, wo es darum geht, eine gemeinsame
Schule zu haben, qualitätsvoll, ganztägig, durchaus individuell gestaltet und abgestimmt
an den Wünschen und Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen selbst, mit einem
starken Zug zur Kreativität, zur Neugier, zu Spaß am Lernen, zu Sport, und das
integriert in einer ganztätigen, verschränkten Form, gemischt aus Bildung und
Freizeit, die sich auch da wiederum die Hand geben.
Es
ist eine wirklich tolle Sache, ein umfassender Bildungsbegriff, der hier gelebt
werden wird und gelebt werden soll. Campus, Neue Mittelschule, ich denke mir,
das wird sukzessive zu einem werden, so wie es auch sicherlich unser
Bildungsstadtrat noch ausführen wird, der aber schon gesagt hat, dass auch in
Zeiten der Krise einmal mehr dieser umfassende Bildungsbegriff gefragt ist, mit
dem wir das angehen. Ganz zu schweigen vom Schulsanierungspaket, das ja schon länger
läuft und wo
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