Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 64 von 102
Interessenvertretung
der Menschen mit Behinderungen die Anzahl der barrierefrei zugänglichen
Wahllokale weiter ausgebaut und die Information darüber bei den zukünftigen
Wahlgängen verstärkt wird.
Ich beantrage
die sofortige Abstimmung dieses Antrags." (Beifall bei den GRÜNEN.)
Ich möchte
noch erklären, warum dieser Antrag auch dem Bereich Gesundheit und Soziales
zugewiesen wird. Ich weiß schon, die MA 62 ist die Geschäftsgruppe Integration,
Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal. Ich glaube, dass ich versuchen
könnte, über das Verständnis, das eine Gesundheits- und Sozialstadträtin für
den Bereich Menschen mit Behinderungen hat und haben sollte, vielleicht auf die
Beamten der MA 62 einzuwirken, um die Diskriminierung von Menschen mit
Behinderung hintan zu halten. Umsetzen muss es die MA 62, das ist klar.
Ich erwarte mir aber ein kooperatives Vorgehen aller betroffenen Stadträtinnen,
um der Diskriminierung gegenüber Menschen mit Behinderungen in dieser Stadt,
die es nach wie vor gibt, endlich einmal ein Ende zu bereiten.
Ich hoffe,
dass dieser Antrag von Ihnen positiv zur Kenntnis genommen wird. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende
GRin Inge Zankl: Als Nächster
am Wort ist Herr GR Dr Mayer.
GR Dr Alois Mayer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates):
Frau Stadträtin! Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wir sagen
immer, Wien sei eine gut verwaltete Stadt und lebenswerte Stadt. Wir tun viel.
Vieles ist verbesserungswürdig und verbesserungsfähig, aber einige Damen und
Herren von der Opposition haben offensichtlich darauf vergessen oder werden es
dann wieder benutzen, wenn es opportun ist, und haben meiner Meinung nach etwas
unbotmäßig nicht nur Forderungen, sondern Behauptungen aufgestellt. (GR Mag Wolfgang Jung: „Unbotmäßig“ ist
ein schönes Wort!) Es freut mich, Herr General, dass Ihnen das gefällt!
Das wird ja
dann noch lustig werden! (GRin
Dr Sigrid Pilz: Das lässt tief blicken!) Das lässt tief blicken. Okay.
(Weiterer Zwischenruf von GR
Mag Wolfgang Jung.) Wenn es unter der Gürtellinie ist und absolut
nicht entspricht, dann war das der Sache eigentlich nicht dienlich! Aber das
ist eben Ihre Überlegung und Aussage!
Ich möchte
aber kurz auf den Beitrag des Kollegen Lasar eingehen, der sich um
Geriatriebetten in Floridsdorf Sorgen macht. Ich weiß nicht, wie viele dort
wirklich frei sind oder nicht. Wenn du sagst, es sind vier Betten frei, dann
meine ich, es gibt sicherlich noch andere Möglichkeiten als das Kuratorium der
Pensionistenwohnhäuser!
Was mich
allerdings sehr gestört hat, war dein Beitrag über die Drogensüchtigen. Wir
bemühen uns da wirklich sehr und haben große Sorge. Deshalb gibt es einen
Drogenbeirat, der übrigens am vergangenen Freitag getagt hat. Es war dort außer
den Sozialdemokraten eine Stunde nach Beginn die Bezirksvorsteherin des
4. Bezirks anwesend, aber sonst niemand, von keiner einzigen Fraktion! Man
hätte dort natürlich neue Ideen oder Ansatzpunkte, wie wir dem Problem
entgegenwirken können, einbringen können.
Ohne jetzt auf
jede einzelne Wortmeldung einzugehen, möchte ich sagen, dass mir aufgefallen
ist, dass es unterschiedliche Zugänge zu dem gleichen Problem gibt. Für mich
bestand ein Widerspruch zwischen der Auffassung der Kollegin Korosec und dem
Zugang des Herrn StR Ellensohn, wie man nicht nur Armut bekämpft, sondern wie
man Soziales lebt.
Ich kann mit
dem Antrag der Frau Korosec nichts anfangen. Ich kann nicht einsehen, dass
Leute wie Sie oder wie ich in geraumer Zeit, nur weil wir dann ein gewisses
Alter erreicht haben, kostenlos mit den Verkehrsbetrieben unterwegs sein
sollen, aber ein Arbeiter, der 1 000 EUR im Monat verdient, einen
Fahrschein kaufen muss. Ich glaube, da ist ein Haken in der Sache, das ist ein
falscher Ansatz! (GRin Mag Waltraut
Antonov: Ein Euro für alle!) Das ist ein dritter Ansatz! Trotzdem sehe ich
nicht ein, dass Leute, nur weil sie in Pension sind, kostenlos die
Verkehrsbetriebe benutzen können, ganz egal, wie viel Geld sie haben.
Ich
erlaube mir, einen Satz von der Rede der Kollegin Pilz auszuleihen. Das möchte
ich zu Beginn tun, das Beste hebe ich mir für den Schuss auf. Ich wollte an und
für sich über die Dinge reden, die wir in Wien vorhaben, die wir begonnen haben,
die wir erledigen werden und die wir vielleicht teilweise gemeinsam eröffnen
werden.
Sie haben von
riesengroßen „Baustellen“ gesprochen. Ich weiß, Sie haben es anders gemeint, aber
ich bleibe bei den Baustellen. Wir haben viele Baustellen. Ich glaube, viele
Wiener sind stolz, dass wir viele Baustellen haben, denn diese vielen
Baustellen bedeuten eigentlich Arbeit und Einkommen. Ich glaube, das ist gerade
in einer Zeit wie dieser besonders notwendig. Ich glaube auch, dass im Sektor
der Frau Stadträtin, nämlich bei Pensionistenwohnhäusern, bei Geriatriezentren
und bei Spitälern vorgezogene Investitionen jetzt ganz wesentlich sind.
Ich möchte Sie
daran erinnern, dass eine ganze Menge geschehen ist. So wurde zum Beispiel in
Großgeräte in Wien investiert. Da gab es allerdings auch einen kleinen
Widerspruch: Für Frau Korosec waren es zu viele, und für Herrn Lasar waren es
zu wenige. Da sieht man wieder, wie kompliziert das ist! Der Großgeräteplan
umfasst ja nicht nur Wien allein. Es ist so, dass die Burgenländer an
Niederösterreich zahlen, und die Niederösterreicher dafür die Leute nach Wien
schicken. Es soll ein gewisser Ausgleich stattfinden, wir meinen aber, dass er
nicht so stattfindet, wie wir es gerne hätten.
Dennoch:
Wenn wir sagen können, wir haben im Krankenhaus Hietzing in der
Strahlenabteilung einen Magnetresonanz-Tomographen um
2,4 Millionen EUR bekommen, der um 2 500 Untersuchungen mehr im
Jahr als bis jetzt zulässt, und dadurch können Menschenleben gerettet werden,
dann war das eine ganz hervorragende Investition! Wir haben im AKH den
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular