Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 79 von 102
Passend zum
heutigen Service Day, der von den Vereinten Nationen 2003 ausgerufen wurde, das
passt heute hier wirklich doppelt, möchte ich einen Dank aussprechen, nämlich
ein großes Dankeschön an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine
tagtäglich wertvolle und qualitätsvolle Arbeit für die Wienerinnen und Wiener
verrichten. Sie stellen eine hochqualitative Versorgung der Bevölkerung dar und
sie sind es, die tagtäglich daran arbeiten, dass Wien die Stadt der
Lebensqualität ist, die lebenswerteste Stadt ist und bleibt. (Beifall bei der SPÖ.)
Abschließend
möchte ich noch kurz zu einem nicht minder wichtigen Bereich dieser
Geschäftsgruppe kommen, nämlich zum Tierschutz. Es gibt nämlich nur wenige
Städte, die sich so intensiv um das Wohl der Tiere kümmern und gezielt alle
Generationen beim Tierschutz einbinden. Kollegin Matiasek, ich kann Ihnen noch
einmal versichern, so wie es im letzten Gemeinderatsausschuss von Frau StRin
Frauenberger persönlich gekommen ist, wir kümmern uns um das Wiener
Tierschutzhaus, natürlich in Abstimmung mit dem Verein, und wir kümmern uns
auch um die Fiakerpferde. Die Studie gibt es und derzeit werden daraus
Handlungsmaßnahmen abgeleitet. (Beifall
bei der SPÖ.)
Der
Schwerpunkt des Tierschutzes in Wien liegt in der Verbesserung des präventiven
Tierschutzes und vor allem auch in der Stärkung des Tierschutzgedankens bei
Kindern, denn sie sind die TierfreundInnen von morgen.
Aktionen wie
„Tiere sind kein Spielzeug“, die Kooperation mit zahlreichen Wiener Schulen
oder der Tierschutzaktionstag mit dem Kidscorner schlagen genau in diese Kerbe.
Die 2005 gegründete Tierombudsstelle Wien ist dabei Ansprechpartnerin
Nummer 1. Wir haben mehr als 2 000 Fälle von hilfesuchenden Personen,
die sich persönlich oder telefonisch an die Tierombudsstelle Wien gewandt
haben. Die MA 60, das Veterinäramt, setzt sich ebenfalls sehr für den
Tierschutz ein und setzt wichtige Schwerpunkte in Sachen Tierschutz. Die haben
Kontrollen im Heimtierbereich, das Fundwesen bei Tieren, eine
Tierschutz-Helpline, der amtsärztliche Permanenzdienst. Das sind einfach nur
wenige Punkte dieser wertvollen Arbeit des Veterinäramtes, die ich heute hier
anführen kann.
Besonders
möchte ich noch einen Punkt hervorheben, nämlich den Wiener Tierschutzpreis.
Das ist eine Förderung von wissenschaftlicher Forschung im angewandten
Tierschutz. Die Stadt Wien setzt hier bewusst eine Initiative, um die
Vernetzung mit der Wissenschaft zu forcieren und dass diese Forschungsergebnisse
einfach in die praktische Arbeit des Tierschutzes einfließen können. Es ist
hier wichtig, um einfach die Qualität des Tierschutzes noch weiter
voranzutreiben und die Innovationsfähigkeit in Wien sicherzustellen.
Was mich als
Frauensprecherin meiner Fraktion besonders freut, sind die drei prämierten
Arbeiten letztes Mal von Wissenschaftlerinnen, und dass Frauen in Wissenschaft
und Forschung gefördert werden sollen, ist eines der wichtigsten politischen
Anliegen und Initiativen unserer Stadt. Der Tierschutzpreis ist halt hier ein
wichtiger Beitrag, um hochqualifizierte und engagierte Frauen in Forschung und
Wissenschaft vor den Vorhang zu holen.
So schließe
ich und bin wieder bei meinem Anfangsthema, den Frauen, angelangt. Es ist jetzt
vieles passiert. Viele Maßnahmen wurden gesetzt, aber wir sind noch lange nicht
dort, wo wir hinwollen. Das heißt, wir werden nicht müde weiterzukämpfen. Wir
werden weiter für die Frauen in dieser Stadt arbeiten und ich bitte Sie um
Zustimmung zum Rechnungsabschluss 2008. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Godwin Schuster: Danke.
Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Vassilakou. Ich erteile es ihr.
GRin Mag Maria
Vassilakou (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter
Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Es gibt
Debatten, welche wir seit vielen Jahren im Haus führen und es gibt welche, die
außerhalb des Hauses geführt werden. Dazu gehört im Wesentlichen die
Integrationspolitik, die in den letzten Monaten außerhalb der Räumlichkeiten
dieses Hauses so intensiv diskutiert wird - und ich vermute, dass das auch im
kommenden Jahr so bleiben wird -, dass ich es fast für, wie soll ich sagen,
verlorene Liebesmüh empfinde, hier eine Debatte zu führen. Das Ganze hat sich
ja auch schon so hochgeschaukelt, dass es auch gar nicht mehr vernünftig
möglich ist, Positionen auszutauschen. Nichtsdestotrotz, ein paar Worte werde
ich in aller Eile zum Thema verlieren und dann hätte ich ein paar Anträge noch
einzubringen.
Zunächst:
Eines ist klar, wie bei jedem Rechnungsabschluss und bei jeder Budgetdebatte
muss ich einmal mehr feststellen: Die Stadt Wien finanziert viele Vereine, die
gute Arbeit leisten und auch eine Vielzahl von sinnvollen Maßnahmen. Es ist gut
so, dass Sie das tun. Natürlich könnte es immer ein bisschen mehr sein, gerade
im Bereich Soziales, Jugendförderung, Frauenförderung, Integrationsmaßnahmen.
Das sind alles Bereiche, in denen unseres Erachtens viel, viel, viel mehr
Mittel investiert werden müssten, denn wie wir alle erleben, ist jeder Cent,
den wir in diesem Bereich investieren, einer, der hundertfach zurückkommt und
eine kluge Investition in die Zukunft der Stadt. Nichtsdestotrotz, das, worum
es geht meines Erachtens nach zu diskutieren, ist gar nicht so sehr das
Flickwerk aus diesen sinnvollen Maßnahmen, sondern vielmehr die Frage: Gibt es
eine zusammenhängende Vision? Gibt es tatsächlich messbare Ziele? Gibt es
etwas, worauf wir uns alle gemeinsam verständigt haben, dass wir das mit dieser
Maßnahmenpolitik erreichen möchten und wo sind jene Zeitpunkte, wo wir einfach
Kassasturz machen können, wie es so schön heißt, und schauen können, haben wir
das erreicht, ja oder nein, wie schauen wir aus und wie sollten wir in den
nächsten Jahren verfahren? Und genau hier, das ist der Kern meiner Kritik seit
vielen, vielen Jahren, wo ich in diesem Haus für Integrationspolitik zuständig
war und jetzt auch wieder im Rahmen meiner Fraktion bin, dass genau dieses
schlüssige
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