Gemeinderat,
48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 89 von 102
ausgezeichnete
Arbeit. Sie ist damals unter Integrationsstadträtin Brauner eröffnet worden.
Jetzt haben wir doch schon elf Jahre, wo diese Stelle, mit durchaus
bescheidener personeller Ausstattung, würde ich sagen, die perspektivisch noch
eine Spur mehr sein könnte, nicht mehr aus unserem Stadtleben wegzudenken ist.
Was diese Personen leisten, ist ganz toll. Ich möchte überhaupt allen
Bediensteten des Ressorts herzlich danken, aber ganz speziell auch der
Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen. Herzlichen
Dank! (Beifall bei der SPÖ und von GRin
Mag Waltraut Antonov und GR Marco Schreuder.)
Aus
Zeitgründen kann ich jetzt nicht anführen, was sie alles gemacht haben, an
Broschüren, an Beratung in den Diskriminierungsstellen, an Schulungs- und
Sensibilisierungstätigkeiten, in Krankenpflegeschulen, auch in der
Lehrlingsausbildung, bei der Vorbereitung der Regenbogenparade, bei anderen
Großveranstaltungen in, für Schulen, dann die „Queeren Stadtgespräche" und
viele andere Veranstaltungen, wo diese Stelle tätig ist. - Wirklich herzlichen
Dank dafür!
Dann noch zu
einem anderen Thema. Die Kollegin Ekici hat fälschlich behauptet, Wien hätte eine
höhere Pro-Kopf-Verschuldung als Oberösterreich. Das ist natürlich falsch! Eine
staatsbürgerschaftskundliche Information für die Frau Ekici: Wenn man nur Land
Wien und Land Oberösterreich vergleicht, kann das vielleicht stimmen, wenn man
aber bedenkt, dass Wien auch Gemeinde ist, und wenn man bei Oberösterreich alle
Gemeinden dazuzählt, dann hat Oberösterreich eine deutlich höhere
Pro-Kopf-Verschuldung als Wien. Das muss auch einmal klargestellt werden.
Zur Debatte
Siemens, was von den GRÜNEN, von StRin Vana gekommen ist, kann ich aus
Zeitgründen nichts sagen. Nur eines kann ich schon sagen, dass man nicht
hundertprozentig weiß, wie man mit der Weltwirtschaftskrise umgeht, aber man
versucht, das bestmöglich mit einem Bündel von Maßnahmen abzufedern. Das
versucht die Stadt Wien über den WAFF und über alle Instrumente, die es gibt.
Nur eines weiß ich sicher, euer Weg ist sicher falsch, nämlich der Vorschlag,
überhaupt keine Aufträge an Siemens zu vergeben. Wenn man das machen würde,
dann wäre der Standort gefährdet und das ist wirklich ein ganz schlechter
Standpunkt. (StRin Dr Monika Vana: Wir
fordern das nicht!) - Wenn Sie das nicht fordern, ist das okay. Mir ist es
nur so berichtet worden. (GR Dipl-Ing
Martin Margulies: Das ist ein Blödsinn! Es wäre gescheiter, ihr hört zu, wenn
wir reden!)
Aber trotzdem
ist natürlich schon klar, das ist eine Konzernentscheidung, die nicht in
Österreich gefällt wurde und wir versuchen, mit allen uns zur Verfügung
stehenden Mitteln, über das Finanzressort, über das Wohnbauressort, über alle
Ressorts, die Weltwirtschaftskrise abzufedern. Das ist bis jetzt halbwegs
gelungen und wir werden uns weiter nach menschlichem Ermessen bestmöglich darum
bemühen.
Zur
Integration komme ich jetzt noch als letztes Thema. Die Kollegin Matiasek hat
fälschlich behauptet, die Bezeichnung für unser Modul sei: „Wie tickt der
Wiener." Das ist falsch. Das Modul heißt: „Zusammenleben in Wien". (GRin Veronika Matiasek: Das ist der
Untertitel!) Das ist die korrekte Darstellung.
Insgesamt darf
ich Sie darauf aufmerksam machen, dass wir immer schon, und ich kann das mit
Protokollen seit 1998 nachweisen, gesagt haben, dass natürlich die
Hausordnungen und das Einhalten der Hausordnungen für Zuwanderer wie für
Österreicher eine ganz wichtige Sache ist und man das ordentlich einhalten
muss. (StR Johann Herzog: Seit sechs
Wochen!) - Ich kann es Ihnen in einer Rede vom Jahr 1998 und in vielen
anderen auch zeigen. Das ist also nichts Neues. (StR Johann Herzog: Von uns, aber nicht von euch!) Aber wir streichen
das verstärkt hervor, um es wirklich an alle heranzutragen. Das
Fünf-Punkte-Programm zur Integration ist Ihnen bekannt, dass man sein Bild über
die Zuwanderinnen und Zuwanderer revidiert, das dahin gehend ist, sie sind alle
ungebildet oder, wie die Kollegin Matiasek es ein bisschen optimistisch sagt,
bildungsfern. Es sind nicht alle Zuwanderer bildungsfern. (GRin Veronika Matiasek: Ich habe nicht gesagt, alle sind das! Das ist
falsch!) Zwei Drittel der Neuzuwanderer sind gut ausgebildet. Es gibt
deshalb auch differenzierte Angebote, je nach Bildungsgruppe und
Sprachkenntnissen. Wir sagen auch immer ganz deutlich, wer Ja zur Zuwanderung
sagt, erwartet im Gegenzug ein Ja zu Wien und dass alle Rechte und Pflichten
von beiden Gruppen eingehalten werden. Damit das aber erleichtert möglich ist,
haben wir eine Unterstützung vom ersten Augenblick der Zuwanderung an über alle
Stationen, damit es sozusagen eben ein möglichst gutes Zusammenleben gibt. Wir
wollen eben mit den Communitys als aktive PartnerInnen zusammenarbeiten und
nicht nur Neuzuwanderinnen und Neuzuwanderer in unsere Maßnahmen einbeziehen,
sondern auch solche, die schon länger da sind. Das sind ganz wichtige Punkte.
Ich glaube
auch, dass wir durchaus einiges vorzuweisen haben, dass auch die Zuwandererkommission
eine sehr gute Sache ist, die die Frau StRin Frauenberger gemeinsam mit zwei
Oppositionsparteien ins Leben gerufen hat. Die Frau Stadträtin hat gesagt, dass
Zuwanderung klare, transparente und für alle nachvollziehbare Regeln braucht.
Der Kollege Tschirf hat bei dieser Gelegenheit, was auch stimmt, weg von
Zufallsmigration hin zu geregelter Qualifikationsmigration eingebracht, und die
Frau Klubobfrau Vassilakou, dass Migration eine Wiener Tradition ist. Diese
drei Parteien werden zusammen sicherlich über diese Zuwanderungskommission, die
vom ausgezeichneten Dr Thomas Oliva geleitet wird, weitere Fortschritte für ein
gedeihliches Zusammenleben von Zuwanderern und alteingesessenen Österreichern
leisten.
Dass
das in Wien schon relativ weit fortgeschritten ist, bringe ich noch ein
Beispiel aus der Tageszeitung „Der Standard“, und zwar von Barbara
Coudenhove-Kalergi, die durchaus nicht der Sozialdemokratie nahesteht. Ich kann
mich daran erinnern, vor einigen Jahren hat sie bei einer Nationalratswahl
gesagt, dass sie
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