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Gemeinderat, 49. Sitzung vom 24.06.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 8 von 89

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die letzte Zusatzfrage zu dieser Anfrage wird von GR Dr Tschirf gestellt.

 

GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Bürgermeister!

 

Ich hatte vorige Woche selbst Gelegenheit, mit Mitarbeitern von Siemens, 48, 49 Jahre alt, höchstqualifiziert, zu sprechen, die dargestellt haben, wenn auch dieses Produkt, das sie herstellen müssen, nicht erzeugt wird, es andere Verwendungen für andere Tätigkeiten gibt, die beispielsweise auch von der Stadt nachgefragt werden, wie etwa im EDV-Bereich.

 

Wie weit führen Sie Gespräche mit Siemens, dass Siemens als Auftragnehmer dieser Stadt sehr wohl auch Überlegungen anstellen sollte, innerbetrieblich entsprechende Umstrukturierungen vorzunehmen?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister.

 

Bgm Dr Michael Häupl: Herr Gemeinderat!

 

Natürlich weisen wir darauf hin, aber die Entscheidung liegt letztendlich bei der Konzernleitung. Natürlich weisen wir darauf hin, dass es relativ wenig Sinn macht, wenn man auf der einen Seite ein ausgelagertes EDV-Zentrum, das eigentlich weltweit alle Siemens-Teilunternehmungen betreuen soll, mit einem erheblichen Kostenaufwand für den Konzern selbst aufbaut, man dort zweifelsohne EDV-Techniker, Software-Entwickler in größerer Zahl entsprechend brauchen wird, also durchaus potenziell in einem Zeithorizont von eineinhalb Jahren zusätzliches Personal benötigt wird, man dieses Personal jetzt entsprechend abbaut. Es ist eine Sache, die sich Siemens auch selbst überlegen muss, denn hier hat man in der Tat hochqualifizierte Leute, die man für eineinhalb Jahre freisetzt und die man in eineinhalb Jahren wahrscheinlich wieder braucht. Das scheint mir keine besonders sinnvolle Sache zu sein, aber das muss sich letztendlich der Konzern selbst überlegen, was er hier tut. Entscheiden muss er.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für die Beantwortung der 2. Anfrage.

 

Die 3. Anfrage (FSP - 02082-2009/0001 - KSP/GM) wurde von Herrn GR Dipl-Ing Al-Rawi gestellt und ist an den Herrn amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport gerichtet. (Pflegeeltern leisten einen wertvollen Beitrag bei der Betreuung von Kindern außerhalb ihrer Familien. Wie ist die aktuelle Situation und wie greifen hier die Werbemaßnahmen der Stadt?)

 

Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!

 

Zu Ihrer Anfrage freut es mich, sagen zu können, die Werbemaßnahmen greifen. Wir sind mit einer Situation konfrontiert, dass es immer wieder familiäre Situationen gibt, in denen Eltern ihre Kinder nicht mehr in ausreichendem Maß versorgen können, sodass es notwendig ist, dass die Kinder außerhalb ihrer Familie, bei Verwandten, bei Pflegeeltern oder aber auch in sozialpädagogischen Einrichtungen betreut werden müssen. Die aktuelle Situation stellt sich so dar, dass sich per 31. Dezember 2 638 Kinder in voller Erziehung der Stadt Wien befanden. Davon wurden 1 450 Kinder in Pflegefamilien betreut. Insgesamt hat nicht zuletzt auf Grund der angesprochenen Werbemaßnahmen die MAG ELF ihr Ziel erreicht, mehr Kinder in Pflegefamilien zu versorgen, als in entsprechenden sozialpädagogischen Einrichtungen, die wir auch in einer breiten Vielfalt in dieser Stadt bieten. Da Kinder sehr wesentlich auch den Kontakt zu ihren leiblichen Eltern weiterhin aufrecht erhalten sollen, ist auch bei der letztendlichen Auswahl der Pflegeeltern eine Unterbringung in erreichbarer Nähe ein unbedingtes Ziel.

 

Nach wie vor zeichnet sich ab, dass die angestrebten Ziele in der Arbeit mit Pflegeeltern und Pflegekindern in Wien höchst erfolgreich umgesetzt und erreicht werden. Zwar werden zahlenmäßig, und das ist einer der Gründe, warum wir verstärkt immer wieder öffentliche Kampagnen machen, mehr Pflegekinder in den Bundesländern versorgt, aber 2008 ist es uns gelungen, tatsächlich mehr Pflegekinder in Wien als in den Bundesländern unterzubringen, sodass nachweisbar ist, dass die Werbemaßnahmen und die Öffentlichkeitsmaßnahmen das Ziel erreicht haben, nämlich mehr Kinder in Wien bei Pflegefamilien entsprechend unterzubringen. Es sind 2008 109 Kinder in Pflegefamilien untergebracht worden. Das sind um 22 Kinder mehr als im Vorjahr. Von den 109 Kindern wurden 62 in Wien und 47 in den Bundesländern, allen voran in Niederösterreich, mit 34 Kindern, untergebracht. Insgesamt werden zur Zeit 496 Kindern von 389 Wiener Pflegefamilien und 668 Kinder von 561 Pflegefamilien in den Bundesländern betreut.

 

Wir führen immer entsprechende Werbekampagnen durch. Es war auch gestern in der Diskussion bereits davon die Rede und ich halte es auch für wichtig, dass die MAG ELF mit dem fachlichen Know-how selbst entsprechende Werbeinitiativen setzt, um letztendlich neue Pflegefamilien zu gewinnen. Es gelingt zusehends, immer mehr Familien aus Wien für die Aufnahme eines Pflegekindes zu gewinnen. In den kommenden Wochen, derzeit läuft sie schon, wird es wieder diese Kampagne geben.

 

So konnten wir im letzten Jahr über 80 neue Pflegefamilien anwerben. Das ist eine enorme Steigerung gegenüber den Vorjahren. Wir hatten stets im Schnitt rund 40 Pflegefamilien, die wir für die Aufnahme von entsprechenden Kindern gewinnen konnten. Es ist also mehr als eine Verdoppelung dieser Zahl. Daher zeigt sich, glaube ich, sehr eindrucksvoll, dass sich diese entsprechenden Werbemaßnahmen auch auszahlen.

 

Auf Grund der gestiegenen Zahl an BewerberInnen haben wir auch doppelt so viele Schulungsseminare angeboten, ein ganz wichtiger Bereich für uns. Denn Ziel ist es natürlich, Pflegeeltern unter anderem die wichtige Bedeutung von Kontakten zur Herkunftsfamilie zu vermitteln und sie für die Aufgaben der Pflegeeltern entsprechend zu stärken. Ich habe mich vor wenigen Tagen beim Pflegeeltern-Brunch davon überzeugen können, dass gerade dieses Bildungsangebot auf sehr großes

 

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