«  1  »

 

Gemeinderat, 49. Sitzung vom 24.06.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 89

 

Interesse und auf große Anerkennung bei der MAG ELF stößt. Wir sagen mit dem Pflegeeltern-Brunch im Wiener Rathaus all jenen, die ein Pflegekind betreuen, immer Danke. Denn es ist eine ganz wichtige soziale Maßnahme, die hier von Eltern gesetzt wird und die wir unterstützen, nicht nur finanziell, sondern vor allem auch pädagogisch.

 

Wir werden daher diese Werbemaßnahmen zweifelsohne weiterhin immer wieder fahren, weil wir wissen, wir müssen auch informieren, welche Aufgaben hier verlangt werden. Auf der anderen Seite wissen wir auch, und davon habe ich mich beim Pflegeeltern-Brunch sehr eindrucksvoll überzeugen können, dass es auf großes Interesse und vor allem auf große Zustimmung bei den Pflegeeltern selbst stößt, eine wichtige soziale Funktion in dieser Stadt auszuüben.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 1. Zusatzfrage wird von GR Mag Jung gestellt. - Bitte.

 

GR Mag Wolfgang Jung (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Stadtrat!

 

Pflegeeltern zu sein, ist eine sehr anspruchsvolle und nicht ganz leichte Aufgabe. Sie sind daher Mangelware. Die gegenwärtige wirtschaftliche Krise führt leider auch zu immer mehr zerrütteten Familien. Es ist daher ein Ansteigen des Bedarfs zu erwarten und teilweise in den Bundesländern schon zu beobachten. Da gibt es Berechnungen des Berufsverbands der Sozialarbeiter, der eine Aufstockung um mindestens hundert Mitarbeiter, allerdings Österreich-weit, in diesem Bereich als notwendig erachtet. Nun hat Oberösterreich eine Untersuchung hinsichtlich des erhöhten Bedarfs durchgeführt und hat festgestellt, dass man für Oberösterreich mindestens 30 Plätze mehr braucht und hat diese Stellen auch geschaffen.

 

Gibt es für Wien vergleichbare Erhebungen und Absichten?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Herr Gemeinderat!

 

Wenn es um den Bereich der Pflegeeltern geht, liegen die Zahlen, die ich vorher auch genannt habe, konkret auf dem Tisch. Natürlich ist es unser Ziel, mehr Pflegeeltern zu gewinnen, deshalb auch die entsprechenden Werbemöglichkeiten.

 

Wenn es um den gesamten Bereich der sozialarbeiterischen Tätigkeit im Bereich der MAG ELF und auch um den Bereich der Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen geht, verweise ich letztendlich auf die schon gestern erwähnte Aufstockung im Bereich der SozialpädagogInnen und auch auf das Ausbauprogramm. Wir werden heuer im Herbst zwei zusätzliche Wohngemeinschaften in Wien schaffen. Wir werden zusätzlich auch eine neue Krisenstelle im Bereich des 22. Bezirks schaffen, selbstverständlich mit der entsprechenden zusätzlichen sozialpädagogischen Personalressource. Wir haben daher zusätzlich 30 Personen freigegeben, die in diesem Bereich diese wertvolle Arbeit unterstützen. Denn solange es nicht gelingt und die Werbemaßnahmen so stark greifen, dass wir genügend Pflegeeltern gewinnen, brauchen wir natürlich auch andere Betreuungseinrichtungen. Wir schaffen dies auch in hervorragender Kooperation mit privaten Einrichtungen. Sowohl die MAG ELF als auch viele private Organisationen und Vereine betreuen hier Wohngemeinschaften. Da haben wir ein Ausbauprogramm, das läuft auch schon seit den letzten Jahren.

 

Was die Gesamtpersonalbedarfsplanung betrifft, haben wir uns schon darüber verständigt, dass derzeit mit dem KDZ unter Einbindung der Personalvertretung und auch der Leitung der MAG ELF die Personalsituation in Wien durchleuchtet wird, um eine bedarfsorientierte Struktur, aber auch eine Perspektive für die Personalplanung im Bereich der MAG ELF weiterzuentwickeln.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 2. Zusatzfrage wird von Frau GRin Smolik gestellt.

 

GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Herr Stadtrat!

 

Ich bin schon sehr gespannt auf die KDZ-Ergebnisse. Ich habe aber eine Frage zu den Pflegeeltern und zu den angestellten Pflegeeltern. Im Rechnungsabschluss ist zu lesen, dass 2008 28 Pflegemütter und 2 Pflegeväter neu angestellt wurden. 2007 waren es 19 Pflegemütter, aber gleich viele Pflegeväter, nämlich zwei.

 

Wie erklären Sie sich, dass offensichtlich mehr Frauen den Zug haben, sich als Pflegemutter anstellen zu lassen und weniger Männer das ergreifen? Gibt es Überlegungen, die Männer gezielter anzusprechen? Ich glaube, dass es für Kinder wichtig ist, auch bei Pflegevätern und nicht nur bei Pflegemüttern aufzuwachsen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Frau Gemeinderätin!

 

Ich kann das nur unterstreichen, dass es gut und wichtig ist, dass es letztendlich auch im Bereich der Männer ein verstärktes Engagement gibt. Wir berücksichtigen das auch konkret in der Werbekampagne immer wieder, wo wir durchaus versuchen, speziell Männer für diesen Bereich anzusprechen und dafür zu gewinnen, dass eine interessante und vor allem auch wertvolle Tätigkeit angeboten wird, die wir im Rahmen der MAG ELF entsprechend unterstützen.

 

Tatsache ist und auch das stimmt als Befund, wobei ich mich bei den entsprechenden Ursachen auf keine Spekulationen einlassen will, dass von neu besetzten Pflegeeltern diese Anstellung in verstärktem Maß in Anspruch genommen wird. Das ist eine wichtige Sache, dass wir diese Möglichkeit geschaffen haben, Pflegeeltern im Bereich der MAG ELF in ein Anstellungsverhältnis zu bringen. Dass wahrscheinlich auch die allgemeine wirtschaftliche Situation eine nicht unwesentliche Rolle spielt und für Frauen es eine zusätzliche soziale Absicherung ist, ist evident. Das war auch die Grundlage dafür, dass wir überhaupt diese entsprechende Möglichkeit geschaffen haben, um Frauen zusätzliche soziale Sicherheit zu geben.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 3. Zusatzfrage wird von Frau GRin Mag Anger-Koch gestellt. - Bitte.

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular