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Gemeinderat, 49. Sitzung vom 24.06.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 34 von 89

 

werden können. Sonst schaffen Sie weder Vertrauen der Opposition noch Vertrauen für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, die Angst haben müssen, dass der Hauptbahnhof ihnen in Hinkunft nicht mehr hilft, sondern noch schadet, weil sie mehr Steuermittel dafür aufwenden müssen. Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Herr Dkfm Dr Maurer. Ich erteile es ihm.

 

GR Dkfm Dr Ernst Maurer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Hoher Gemeinderat!

 

Von Anfang an, als die Bahnhofsdiskussion begonnen hat, haben sowohl ÖVP als auch Grüne das Projekt schlecht gemacht. Von Anfang an, ohne das geringste Verständnis. Ich sage nur eines: Es ist wahrscheinlich das größte Investitionsvorhaben der Zweiten Republik, das wir da vor uns haben und das durchgeführt werden soll. Es ist die Seestadt Aspern natürlich auch ein riesengroßes Projekt, aber wenn man die Qualifikation hernimmt, dass also hier auch ein Verkehrsmittel wie die Eisenbahn besonders im Vordergrund steht, glaube ich, ist sogar diese Hauptbahnhof-Geschichte das Wichtigste, das uns in den nächsten Jahren bevorsteht.

 

Das ist Tatsache, und jetzt einige Grundsatzfeststellungen: Der Hauptbahnhof ist ein Fernreisebahnhof, also als solcher ist er ja geplant, und der ist selbstverständlich an die U-Bahn angebunden, und zwar an die U1, die stärkste Linie, die wir in Wien haben, (GR Ing Mag Bernhard Dworak: Wo denn!) die wird verbunden durch einen Tunnel, der von der Station Südtiroler Platz direkt bis zu den Bahnsteigen des Bahnhofes führen wird, sehr bequem, barrierefrei und auch nicht länger als das, was am Westbahnhof zwischen den Bahnsteigen und der U-Bahn an Entfernung zurückzulegen ist. Also selbstverständlich ist dieser Bahnhof an die U-Bahn angebunden. Es ist kein Pendlerbahnhof, die Pendlerbahnhöfe werden sein: Westbahnhof selbstverständlich, Meidling, wie schon gesagt wurde, natürlich Wien-Mitte, Heiligenstadt, Hütteldorf. Diese sind alle an die U-Bahnen bestens angebunden. Und das ist das Entscheidende, dass dort, wo die Pendler jeden Tag ankommen, auch die entsprechende Anbindung vorhanden ist. Nach Rom, Paris, nach Bukarest fährt man nicht jeden Tag, also da kann man sich durchaus zumuten, dass es hier etwas längere Wege gibt, der Pendler, der jeden Tag darauf angewiesen ist, der ist natürlich selbstverständlich bestens an die U-Bahnen angebunden. Und darüber hinaus muss man ja natürlich auch sagen, dass der Bahnhof an die Schnellbahnen bestens angebunden ist. Dort fahren eine Menge von Linien, die werden auch weiterhin dort sein, hier werden auch weiterhin die Menschen fahren können. Ganz im Gegenteil, es wird sogar noch viel besser, weil viele Züge durchgebunden werden, das heißt, sie bleiben dann gar nicht dort stehen, so wie jetzt, sondern sie fahren weiter und die Menschen müssen nicht umsteigen, sondern können direkt zu ihren Zielen hinkommen. Also, eine ganz sinnvolle Maßnahme.

 

Weiters gibt es drei Straßenbahnen, zwei Buslinien der Wiener Linien, mehrere Regionalbusse, die selbstverständlich auch dorthin fahren, und jetzt ist auch noch eine Art von Seilbahn angedacht. Wie immer die dann heißen mag, ist mir völlig gleichgültig, eine Seilbahn, die halt den Südtiroler Platz verbinden soll mit den Büros, die dann Richtung Arsenalstraße liegen werden, und diese Verbindung wird ebenfalls eine sehr vernünftige und sinnvolle sein. Allerdings ist das ja jetzt noch nicht etwas, was fertiggestellt ist, sondern es ist ja derzeit nur in dem Stadium, dass es in die Detailplanung kommt, nicht mehr, nicht weniger, es kommt in die Detailplanung. Und wer, bitte schön, mit Planung zu tun hat, weiß, dass eine Detailplanung noch kein Projekt ist und dass ein Projekt eben auch nur ein Projekt ist, und auch noch nichts Fertiggestelltes, sodass es also hier noch die Überlegungen geben wird mit der Option, die ich für vernünftig halte, dass dann diese Seilbahn, oder wie immer sie heißen mag, auch weiter zu einer Verlängerung der U2 verbunden wird, die möglicherweise Richtung Gudrunstraße geht. Also, auch das ist ja noch nicht am Ende der Planung angelangt.

 

Es wird weiterhin natürlich im Bereich des Bahnhofs, auch für die, die Radfahren wollen, Radabstellplätze geben. Da gibt es auch schon die ersten Überlegungen und vielleicht wird es uns gelingen, und ich bin zuversichtlich, dass es dort auch wettergeschützte Radabstellplätze geben wird, vielleicht sogar mit der Möglichkeit, dort Fahrräder zu reparieren und zu warten. Also, auch das wird es geben, und wer zu Fuß gehen will, der hat diese Möglichkeit natürlich dann auch. Es wurde über die Information etwas gesagt, also ich weiß nicht, wer sich über zu wenig Information beklagen kann. Ich weiß nur als Mandatar des 10. Bezirkes, dass alle betroffenen Bezirke in Abständen von 3 bis 6 Monaten immer informiert wurden und werden, und daran hat sich nichts geändert.

 

Also, wenn jemand die Einladungen nicht liest oder wegwirft, ist er wohl selber schuld. Man muss also nur hingehen, dort bekommt man alle Informationen sowohl von der ÖBB als auch von der Stadt Wien, da war der Koordinator der Ing Groll und es gibt von den ÖBB den Dr Hartig, der da jedes Mal die Möglichkeiten aufzeigt, und alle Anfragen beantwortet die Frau Dipl-Ing Engel.

 

Also, wenn da irgendjemand nicht hingeht und, wie ich höre, ist eine Bezirksvorsteherin der ÖVP noch nie bei so einer Veranstaltung gewesen, gut, dann ist das wohl deren Schuld, da muss man sich halt selbst dort hinbegeben, und dort bekommt man alle Informationen, die man haben will.

 

Kollege Madejski hat also hier das Lob der Bahn ausgesprochen und seine positive Haltung zum gesamten Projekt ausgedrückt, das freut mich sehr. Die FPÖ ist die einzige Oppositionspartei, die sich hier mit dem Bahnhof positiv auseinandersetzt. Was ich zu ihm noch sagen will, ist, dass man in Meidling für die Frage von Lärm und Beleuchtung, das muss ich schon sagen, die Stadt da verantwortlich macht, nun, schön und gut, aber im Prinzip ist das schon Sache der ÖBB, wenn Lärmbelästigungen entstehen beziehungsweise die Menschen

 

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