«  1  »

 

Gemeinderat, 49. Sitzung vom 24.06.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 39 von 89

 

man sie braucht oder nicht. Auf jeden Fall, in der Planung, wenn ich mich nicht täusche, endet die U2 in dieser Geschichte, die wir da gesehen haben, beim Stadtentwicklungskonzept, da ist so ein schwarzer Strich, der ist dann irgendwo aus. Es könnte die Gudrunstraße gewesen sein, es könnte aber auch die Quellenstraße gewesen sein, so genau wissen wir das nicht, auf jeden Fall, Faktum ist, es kostet viel Geld, und 50 Prozent zahlt die Republik.

 

Es hätte eigentlich eine ganz eine andere Lösung gegeben beim Hauptbahnhof, und wir waren ursprünglich durchaus, sagen wir so, zerknirscht für diese Leitbildgeschichte, weil wenn man sich das genau ansieht, ist der Hauptbahnhof ja deswegen so problematisch, was den U-Bahn-Anschluss betrifft, weil er zwar nach Westen gerückt ist, aber am halben Weg stecken geblieben ist. Wenn man noch 300 m weiter hinüber gerückt hätte, und das wäre einfach gegangen, das wäre gar kein Problem gewesen, man hätte es nur ganz leicht planen müssen, dann hätten wir das Problem gar nicht gehabt.

 

Das Problem liegt in Wirklichkeit darin, dass die ÖBB zerschlagen worden sind, danke, schwarz-blaue Bundesregierung, und unter anderem auch eine Immobilienfirma herausgekommen ist. Und in der Immobilienfirma war übrigens der Leitstern, glaube ich, damals die Frau Huber. Das war zufällig die Frau vom Herrn Huber, der gleichzeitig bei der ÖBB nicht unwichtig war, und das spielt schon eine Rolle und es hat eine Zeit lang in den Medien immer geheißen, die ÖBB Immobilien halten sich einen Bahnhof, damit sie halt auch irgendwo hinkommen. Dann ist es immer hin und her gegangen, Bahnhof einmal kleiner, einmal größer, Faktum ist, dass in Wirklichkeit die Immobilienentwicklung uns den Hauptbahnhof dort beschert hat, wo er jetzt ist, und der ist ein Stückerl weit weg von der U1, das stimmt.

 

Also, und da denk' ich mir, muss ich kurz einflechten: Es gibt ja diese Einladung zu dieser Gruppe, ein Tag später, früher, ich war ein bisschen überrascht, dass der Kollege Gerstl jetzt vielleicht doch nicht in dieser Gruppe sein sollte. Wir glauben, es ist sinnvoll, zu diskutieren. Die Frage ist nur, was ist das Pouvoir der Gruppe. Das muss man sich nämlich fragen. Wir werden gerne teilnehmen, Kollegin Gretner und ich werde dabei sein, aber wir fragen uns natürlich, was soll dort passieren. Und darum ist es ganz wichtig, und da bin ich bei dir, Wolfgang, darum ist es ganz wichtig, dass wir das am Anfang, und das werden wir auch einfordern - diskutieren, was ist das Pouvoir, wie soll es da weitergehen, was können wir machen, weil wir glauben ja, sinnvoller wäre es gewesen, wir hätten diskutiert, bevor die 300 m zu sehr weit im Osten waren. Es wäre vernünftig gewesen, denn dann hätten wir uns die U-Bahn-Phase erspart.

 

So, aber der Hauptbahnhof hat uns ja auch ein anderes Problem beschert und da muss ich sagen, die ÖBB, also das muss ich schon loben, die ÖBB hat uns ja, (Im Saal läutet ein Mobiltelefon.) da muss einer abheben, glaube ich, die ÖBB hat uns ja sehr viele Papiere für die Umweltverträglichkeitsprüfung zur Verfügung gestellt, es waren ja drei Umweltverträglichkeitsprüfungen, und es kommt noch eine nach, weil man einen großen Brocken noch einbeziehen muss. Die Franz-Grill-Straße war nicht dabei, weil man sie vergessen hatte, oder man musste sie dann später adaptieren, keine Ahnung, auf jeden Fall kommt noch eine vierte. Und in diesen UVP-Papieren war eine Studie vom Österreichischen Institut für Raumplanung, ich glaube es war ÖIR, ja es war das ÖIR, das gesagt hat, im Fall des Falles, wenn zum Beispiel ein vollbesetzter Pendlerzug in der Früh und ein vollbesetzter Zug aus Italien gleichzeitig am Bahnhof ankommen, dann wird es aber ganz eng, dann wird es so eng, dass die Rolltreppen es nicht mehr bewältigen. Das kann man nachlesen, aber der Kollege Hartig von den ÖBB hat immer gesagt, das ist ja nur gedacht, es kommt kaum vor, kaum.

 

Jetzt, wenn wir aber grundsätzlich wollen, dass mehr Leute mit dem öffentlichen Verkehr fahren, da sind wir, zumindest, was Lippbekenntnisse betrifft, alle einer Meinung, außer vielleicht die FPÖ, aber grundsätzlich sind wir der Meinung, da sollte mehr passieren, komfortablere Züge alles, aber dann haben wir es ein bisschen eng und zwar sowohl bei den Rolltreppen, die hinunterführen auf den Level of Service als auch dort, wo dann der berühmte Cable-Liner zum Tragen kommt. Das heißt, in Wirklichkeit gibt es zu enge Bahnsteige. Wir haben es ausgemessen. Ein auch ganz wichtiger Bahnhof, und zwar für Pendler, aber auch für die Stadt selber, ist der Bahnhof Wien-Nord, Praterstern, und da sind die Bahnsteige um ein Drittel breiter. Das hat uns schon gewundert, weil dort, weil am Hauptbahnhof, das weiß man ja sowieso, wenn man sich jetzt den Meidlinger Bahnhof ansieht, den Westbahnhof nicht, aber in Meidling zum Beispiel, bei Durchgangsbahnhöfen schon, das kennt man aus Köln oder sonst woher, da ist es immer, oder in Stuttgart auch bei Kopfbahnhöfen, da ist es immer so, dass dort am Perron alle möglichen Standeln sind. Alle möglichen Leute warten auf den Anschluss und es kann sehr eng werden und die Studie schreibt: Für den Fall, dass gleichzeitig in der Morgenspitze mehrere Züge, einer mit Verspätung, der andere sozusagen in time, und dann ein Fernverkehrszug kommt, dann wird es ganz eng. Die Antwort der ÖBB war: „Bei uns kommen die Züge nie zu spät.“ Das ist in Wirklichkeit eine Chuzpe gewesen, und das glaubt niemand. Natürlich kommen die zu spät, und nicht nur, weil das Stellwerk Süßenbrunn abgebrannt ist, sondern die kommen auch so zu spät, und zwar gerade die Vorortezüge mit einer gewissen Garantie. Man muss sich immer mehr Zeit nehmen. Schade, ein gutes Verkehrsmittel, aber verbesserungsfähig sind wir.

 

Aber es geht noch weiter: Und um diese 300 m zu kaschieren, die die ÖBB mit ihrer eigenartigen Planung verursacht haben, da haben wir ja noch mitkönnen, der Hauptbahnhof ist eine wichtige Geschichte, tritt plötzlich der Herr Friedreich, glaube ich, von der Firma, dem Planungsbüro, ich bin mir jetzt nicht mal sicher, AXIS ist es nicht, aber eines dieser Planungsbüros, die die Stadt gerne beschäftigt, gemeinsam mit dem Chef von Doppelmayr auf den Plan und machen in Wien einen Kongress über Cable-Liner oder APM, je nach dem, wie es

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular