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Gemeinderat, 49. Sitzung vom 24.06.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 45 von 89

 

neues Konzept. Wir errichten einen Durchgangsbahnhof, einen Bahnhof, bei dem die Himmelsrichtungen nicht in Wien enden, sondern bei dem es in alle vier Richtungen durchgebundene Züge gibt. – Ich hätte gerne über dieses Jahrhundertprojekt sehr ausführlich mit Ihnen gesprochen, aber ich möchte doch zuerst auf die Äußerungen der Vorredner eingehen.

 

Kollege Mahdalik hat wieder einmal das Thema verfehlt: Er hat über die Wiener Linien, den Personalnotstand, die Straßenbahnlinien im 22. Bezirk, die angeblich überflüssig sind, gesprochen, obwohl wir hier jetzt über den Hauptbahnhof reden. Ich kann ihm das schon aus dem Grund verzeihen, weil er es immer falsch macht.

 

Ich darf mich daher kurz fassen, lieber Toni! Wenn eine Fläche wie jene in der Tokiostraße seit sehr langer Zeit für die Straßenbahn gewidmet ist, dann darf man nicht Trittbrettfahrer spielen und versuchen, ein öffentliches Verkehrsmittel, das dort vorgesehen ist, wegzubringen, nur weil man auf Stimmenfang ist! Das ist keine Zukunftsperspektive für eine Politik der Zukunft! Aber die Wähler im 21. und 22. Bezirk werden ja die Möglichkeit haben, ihre Meinung in der Wahlzelle zu zeigen! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ich will auch auf das Thema des Kollegen Maresch eingehen. Betreffend 300 m nach Westen, Rüdiger, hast du recht und hast du nicht recht! Bei einem Bahnhof braucht man eine Infrastruktur und das Vorfeld. Das ist aber nicht jenes Vorfeld, das wir landläufig kennen, also ein Ausbau der Straßen. Das wäre der heutige Akt, dass wir Straßen in diesem neuen Gebiet und auch Straßenbahnverlängerungen bauen, Kollegin Puller! Der D-Wagen ist drin, auch wenn Sie es nicht glauben wollen! Das steht in allen Plänen! Auch dafür gibt es entsprechende Pläne.

 

Ich meine jetzt aber das Vorfeld, wo die Garnituren abgestellt und einem Service unterzogen werden et cetera. Und dafür gibt es im Westbereich nur eine begrenzte Fläche. Zwischen Meidling, Matzleinsdorfer Platz und dem neuen Hauptbahnhof ist die Fläche nur eingeschränkt, um Züge mit einer Länge von 400 oder 500 m bereit zu stellen und zu servicieren. Die neue Servicehalle ist ja schon in Betrieb. Ich glaube, das ist der erste Baustein der Zukunft des Knotenpunktes Wien. Auf Grund der begrenzten Fläche war es nicht immer möglich, ganz genau anzurücken, abgesehen davon, dass dann über die Laxenburger Straße und Favoritenstraße ein wesentlich breiteres Brückentragwerk notwendig gewesen wäre. Ich glaube, dass der Standort von allen Technikern, die sich damit beschäftigt haben, sehr gut gewählt wurde.

 

Du hast in deinen Bemerkungen auch über die Güterzüge, die durch den Hauptbahnhof fahren, gesprochen. Ja, das ist ein Problem, das man in den Griff bekommen muss! Ich kann dir aber nachher entsprechende Unterlagen geben. Ich sage jetzt nur: Lainzer Tunnel. Da gibt es eine Anbindung an die Donauländebahn. Die Donauländebahn ist nicht jene, die am Donauufer fährt!  Danke für das Nicken, dadurch weiß ich, dass sich doch ein paar Leute damit beschäftigt haben! Diese Bahn führt direkt nach Kledering, und dort müssen auch noch Möglichkeiten geschaffen werden, damit ein Stürzen der Züge nicht notwendig ist. – Das sind ein paar Punkte der Hausaufgaben, die man noch bewältigen muss.

 

Andererseits gibt es, wie wir alle wissen, im Bereich Handelskai eine direkte Anbindung von der Nordseite des Zentralverschiebebahnhofs Kledering, und dadurch besteht auch die Möglichkeit, aus dem Westen dort anzufahren, damit das Stürzen der Züge nicht notwendig ist. Das sind genau jene Vorbereitungsarbeiten, die notwendig sind.

 

Herr Kollege Gerstl! Ich habe ein gewisses Problem mit der Tatsache, dass Sie das Thema, worüber wir einen Runden Tisch haben, hier austragen wollen. Ich hätte schon auf Ihre Wortmeldung oder auf die Wortmeldung des Kollegen Tschirf gewartet, wenn der Herr Stadtrat die Klubobleute nicht eingeladen hätte, jemanden für diesen Runden Tisch zu nominieren. Hätten die Gemeinderäte die Vorinformation gehabt, dann hätte die Anklage gegen den Herrn Stadtrat sicherlich gelautet, dass er zuerst mit dem Klub und nicht mit den Gemeinderäten reden müssen hätte! Macht euch das also intern aus!

 

Ich habe auch den Worten der Frau Bezirksvorsteherin entnommen, dass sie den Runden Tisch für grundsätzlich positiv hält. Die Einladung steht ja nach wie vor, damit eben breit gestreute Informationen, die für dieses Jahrhundertprojekt sehr notwendig sind, gegeben werden können.

 

Kollege Gerstl! Zur zweiten Anbindung der U-Bahn: Kollege Hoch hat diese hier immer wieder gefordert und hat immer wieder entsprechende Anträge eingebracht. Ich habe gesehen, dass der heutige Antrag nur von Ihnen ist. Vielleicht ist es mir gelungen, meine Erklärungen bei Kollegen Hoch doch durchzubringen!

 

Der neue Hauptbahnhof hat andere Eigenschaften und unterscheidet sich auch in seinen Endpunkten vom Ostbahnhof und vom derzeit noch vorhandenen Südbahnhof. Der Fernverkehr wird dort stehen bleiben, und es wird Zulaufstrecken aus verschiedenen Richtungen geben, wo auch Umsteigemöglichkeiten bestehen. In Meidling ist das schon lange möglich, und auch in Stadlau im Osten wird es diese Möglichkeit geben.

 

Kollege Gerstl! Betreffend Nahverkehr, darüber waren wir uns einig, muss es die jetzige Hausaufgabe sein, den Nahverkehr der Schnellbahn für das nächste Jahrzehnt zu planen. Damit muss jetzt begonnen werden. Diesbezüglich müssen die ÖBB entsprechende Konzepte erarbeiten. Ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt, den wir auch beim Runden Tisch sehr oft diskutieren werden.

 

Was bedeutet nämlich die Wichtigkeit dieses neuen Schnellbahnnetzes? – Es ist sehr wichtig, dass wir die Möglichkeit schaffen, dass die Personen, die als Pendler zu uns kommen, nicht nur eine Möglichkeit haben auszusteigen, sondern mehrere Möglichkeiten haben, in Wien ein hochrangiges Verkehrsmittel in Form der Schnellbahn benutzen zu können.

 

Jetzt komme ich zum Thema Knotenpunkt Meidling: Ich wäre falsch beraten, wenn ich sagte: Das funktioniert

 

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