Gemeinderat,
49. Sitzung vom 24.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 46 von 89
sofort, und das ist alles bestens! – Wir haben
aber jetzt gerade die Rechnungsabschlussdebatte hinter uns, und ich meine, auch
das, was wir anlässlich der EURO 2008 getan haben, hat gezeigt, dass wir mit
Verkehrskonzepten und Zukunftskonzepten sehr gut umgehen können. Wir haben die
Zeit schon genutzt, und wir werden die Zeit weiterhin nutzen, um in dieser
Stadt alle Möglichkeiten auszuschöpfen, dass Meidling, das nun einige Jahre die
Funktion eines Hauptbahnhofes übernehmen wird, verkehrstechnisch so gut
aufgestellt ist, dass es dort so wenig Probleme und so wenig Konfliktstoff wie
möglich gibt. Es wird eine Aufgabe der nächsten Zeit sein, dort direkt
einzusteigen und einen Weg zu finden. Ich glaube, mit der neuen Ausgestaltung
von Meidling ist bereits der erste Schritt gesetzt worden.
Eine Randbemerkung kann ich mir auch nicht
verkneifen. Die Mercer-Studie besteht nicht nur aus einer Kategorie, sondern
aus vielen Kategorien. Kollegin Puller hat nur eine herangezogen. Ein Thema,
das auch Kollegin Puller ganz besonders treibt, ist das Thema APM, Cable-Liner
et cetera. Je öfter ich sie hier reden höre, desto mehr bin ich überzeugt, dass
es eine richtige Entscheidung war, diese Planungsstudien zu machen.
Kollege Madejski hat heute gesagt, dass man auch als
Politiker Visionen haben muss. Dazu sage ich: Gäbe es solche Visionen nicht,
dann hätten wir auch nicht die Vision, dass das ein Verkehrsmittel ist, das in
die Zukunft weist! Jetzt geht es einmal um die generelle Planung. Diese wird
zeigen, ob das das zukünftige Verkehrsmittel ist. Und Vergleiche mit Singapur
oder mit anderen Städten möchte ich wirklich zurückweisen.
Kollegin Puller! Sie haben gesagt, dass Sie ganz
offen sind. Passen Sie jetzt auf! Es gab eine Zeit, als es die Grünen in diesem Haus noch nicht gab.
Damals gab es die Entscheidung, eine Donauinsel zu bauen. Diese Entscheidung
wurde damals auch nur von der Mehrheitsfraktion getragen. (GR
Dr Herbert Madejski: Das ist falsch!) Okay, Kollege Madejski. Gut.
Wenn es damals diese Entscheidung nicht gegeben
hätte, dann würden wir heute darüber diskutieren, welche Teile Wiens im Augenblick
überschwemmt wären. Daher meine ich, dass es ganz wichtig ist, dass wir einmal
lernen, dass es auch Visionen geben muss und geben kann. Betrachten wir einmal
diese Studie und die entsprechenden Möglichkeiten! Favoriten bekommt einen
modernen Stadtteil, der so groß ist wie St Pölten, und dieser kann mit
einem alternativen Verkehrsmittel erschlossen werden.
Du warst selbst dabei, als diese Pläne vorgestellt
wurden, als die Verlängerung der Linie D, des 69A und des 13A beschlossen
wurden. Das ist kein Entweder-Oder, sondern das ist ein Miteinander! Daher
meine ich, das sage ich jetzt ganz offen, dass man dieser Planung nicht im Wege
stehen, sondern diese Planung dementsprechend durchführen sollte!
Wir haben in dieser Stadt schon gelernt. Heute wurde
bei einer Wortmeldung von den negativen Prognosen sämtlicher Verkehrsexperten
gesprochen. – Ich habe jetzt im Internet noch einmal nachgeschaut:
Sämtliche Verkehrsexperten haben erzählt, dass die EURO 2008 in Wien nicht
funktionieren kann. Komischerweise hat sie aber funktioniert! Man muss also
auch darauf achten, wie manche Experten zu ihrer Meinung kommen!
Meine Damen und Herren! Ich glaube, dass wir
sicherlich noch öfters Gelegenheit haben werden, hier über das Thema
Hauptbahnhof zu diskutieren. Ich glaube, dass dieser Gemeinderat mit einigen
Beschlüssen den Startschuss in ein ganz neues, modernes Zeitalter, in ein
Zeitalter der modernen Bahntechnik gegeben hat. Wir hatten hier schon den
Flächenwidmungsplan, wir haben hier schon die Umsetzung anderer Teile des
Hauptbahnhofes beschlossen, und wir haben in der Stadtentwicklungskommission
entsprechend gearbeitet.
Ich kann größtenteils an die Worte von Kollegen
Madejski anschließen, der, wie ich glaube, einer der wenigen
Oppositionspolitiker ist, der erkannt hat, welch wichtigen Punkt der
Hauptbahnhof in dieser Stadt darstellt. (Zwischenruf von GR Dr Herbert
Madejski.) Gerne! Ich nehme die Freiheitliche Fraktion noch dazu!
Ganz spannend finde ich allerdings einen Antrag von
der Freiheitlichen Fraktion, die heute an den Herrn Bürgermeister einen Auftrag
betreffend die Firma Siemens geben will. Mein Zeitbudget ist zwar etwas knapp,
aber ich möchte doch noch ein bisschen darauf eingehen.
Kollegin Puller hat gestern erzählt, dass die ULFs so
schlecht sind, dass sie lange Wartungszeiten haben und sehr teuer sind. Frau
Kollegin Puller! Es gab damals eine Ausschreibung! Wenn wir den Auftrag
irgendwo hingeben, dann gehen auch die Arbeitsplätze irgendwo hin! Kollegin
Puller! Beim ULF sind auch EDV-Techniker beschäftigt, weil uns Elektronik heute
schon fast in jeder Lebenslage begegnet. (Zwischenruf von GRin Ingrid
Puller.) Daher ist das ganz wichtig.
Ich komme nun zu Kollegen Jung. Inhaltlich, Kollege
Jung, sind natürlich einige Fehler darin enthalten. Ich möchte zum Beispiel
erwähnen, dass zwischen Betriebsrat und Personalabteilung im April 2009 schon
Gespräche geführt wurden. Sie behaupten, dass dort nichts gemacht wird. (GR
Mag Wolfgang Jung: Zeigen Sie mir das! Haben Sie Leseprobleme?) Ich
zeige es Ihnen gleich!
Kurzarbeit in diesem Bereich sei auch nicht möglich,
weil IT und die Kommunikationssparte Verkauf dort sind. Es gehe nicht erst
jetzt um 632 Arbeitsplätze und so weiter und so weiter. – Auch Kurzarbeit
haben die Betriebsräte als eine Möglichkeit gesehen! Ich glaube, dass wir
zuerst einmal diese Gespräche abwarten sollten. Ich glaube, dass wir
gerade ... (GR Mag Wolfgang Jung: Bis es vorbei ist!) Nicht
bis es vorbei ist, Kollege Jung! Sie machen nämlich immer den Fehler zu
glauben, dass es keinen Graubereich gibt. Gerade in diesen Bereichen gibt es
Graubereiche! Dort wurde lange gesprochen. (GR Mag Wolfgang Jung:
Stürzenbecher hat gesagt, dass Druck auf allen Ebenen gemacht werden soll!)
Ich erwähne jetzt, dass gerade in letzter Zeit auch
von Frau VBgmin Brauner viele Gespräche zur Betriebsansiedelung und zum
Verbleib von Unternehmen geführt wurden. Denken Sie etwa an Bombadier et
cetera!
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