Gemeinderat,
49. Sitzung vom 24.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 89
Ich sage Ihnen ganz offen: Der Auftrag kann in dieser
Form nicht gegeben werden! (GR Mag Wolfgang Jung: Warum das nicht
möglich ist, können Sie aber nicht sagen!) Ich kann diesem Antrag
sicherlich nicht beitreten. Es gibt entsprechende Gespräche, und ich glaube,
unser Herr Bürgermeister und unsere Frau Vizebürgermeisterin wissen genau, was
sie tun. (Beifall bei der SPÖ. – GR Mag Wolfgang Jung: Die SPÖ
lässt Siemens im Stich!)
Ich komme jetzt zu einem globaleren Thema. Erlauben
Sie mir, gemeinsam mit meinem Kollegen Franz Ekkamp einen Antrag einzubringen.
Der Beschluss- und Resolutionsantrag hat folgenden Wortlaut:
„Da die Politik keinen Einfluss auf die Entwicklungen
und Entscheidungen auf Ebene der einzelnen Unternehmen nehmen kann, spricht
sich der Wiener Gemeinderat für die Fortsetzung einer attraktiven Gestaltung
von wirtschafts- und arbeitspolitischen Rahmenbedingungen aus, auch damit auf
betrieblicher Ebene in einem Zusammenwirken von Unternehmensleitung und
Betriebsrat mehr und flexible Möglichkeiten zur Sicherung von Arbeitsplätzen
zur Verfügung stehen.
Zusammen mit den Sozialpartnern und dem Bund sollen
deshalb die bestehenden Maßnahmen wie etwa Kurzarbeitsregelungen und das Modell
Bildungskarenz Plus zur Stabilisierung der Beschäftigung bei Auftragseinbrüchen
weiter entwickelt werden.
Zusätzlich sollen für den Fall unumgänglicher
Personalabbaumaßnahmen bewährte und erfolgreiche Instrumente wie auch die verschiedenen
Formen von Arbeitsstiftungen eingesetzt werden. Daneben sollen weitere
arbeitsmarktpolitische Maßnahmen gesetzt werden, die eine Möglichkeit rascher
Wiedererlangung einer Beschäftigung erleichtern und das Entstehen von
Langzeitarbeitslosigkeit verhindern. (GR Mag Wolfgang Jung: Können Sie
das langsamer lesen? Wir haben den Antrag nicht!)
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
verlangt.“
Meine Damen und Herren! Kollege Jung ist leider elektronisch
noch nicht vernetzt, sonst hätte er auf seinem Bildschirm schon längst den
Antrag!
Ich bitte um Zustimmung zu diesem Geschäftsstück und
auch um Zustimmung zu diesem Antrag. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Eine
weitere Wortmeldung liegt mir nicht vor. Die Frau Berichterstatterin verzichtet
auf ihr Schlusswort.
Wir kommen daher sofort zur Abstimmung.
Wer für den Antrag der Berichterstatterin und damit
für dieses Geschäftsstück ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich
stelle die Zustimmung bei SPÖ und FPÖ fest. - Damit ist das Geschäftsstück
mehrstimmig angenommen.
Ich komme nun zu vier Beschluss- und
Resolutionsanträgen. – Es gibt von jeder Fraktion einen.
Ich lasse zunächst über jenen der GRÜNEN abstimmen,
wobei hier die Zuweisung des Antrags beantragt ist. Wer für diesen Antrag ist,
gebe bitte ein Zeichen mit der Hand. – Hier gibt es die Zustimmung von ÖVP und
den GRÜNEN. Der Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit.
Ich komme zum Antrag der ÖVP. Wer für diesen Antrag
ist, gebe bitte ein Zeichen mit der Hand. – Hier stelle ich die Zustimmung der
ÖVP fest. Der Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit.
Ich komme zum Antrag der FPÖ. Ich bitte jene, die für
diesen Antrag sind, um ein Zeichen mit der Hand. – Hier erfolgt die Zustimmung
von ÖVP und FPÖ. Der Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit. (Zwischenruf
bei den GRÜNEN.) Zustimmung erfolgt auch von den GRÜNEN. Ich bitte um
Entschuldigung! Es war dies der einzige Antrag der FPÖ zum Thema Siemens.
Jetzt komme ich zum letzten der vier Anträge, nämlich
zum Antrag der SPÖ zum Thema Maßnahmen gegen die globale Wirtschaftskrise. Wer
für diesen Antrag ist, gebe bitte ein Zeichen mit der Hand. – Hier stelle ich
die Zustimmung bei der SPÖ fest. - Der Antrag ist angenommen. (Zwischenrufe
bei ÖVP, FPÖ und GRÜNEN.) Ich entnehme den Zwischenrufen, dass der Antrag
bei den Fraktionen nicht zeitgerecht eingelangt ist. Dieser Antrag ist den
Klubs nicht zugegangen. Ich bitte, das in Zukunft anders zu handhaben!
Wir
kommen nun zur Postnummer 46: Plandokument 7871 im 23. Bezirk, KatG
Liesing und Rodaun. Berichterstatter ist Herr GR Dipl-Ing Al-Rawi. Ich bitte
ihn, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Dipl-Ing Omar Al-Rawi:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bitte um
Zustimmung zum vorliegenden Akt.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Danke.
Die Debatte ist eröffnet. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Dipl-Ing
Stiftner. – Bitte sehr.
GR Dipl-Ing Roman Stiftner (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Werte Damen
und Herren!
Dieser vorliegende Flächenwidmungsplan ist leider
wieder einmal ein Lehrstück der Flächenwidmungspraxis, wie es in dieser Stadt
öfters vorkommt und wie wir leider auch im Bezirk Liesing in letzter Zeit
öfters feststellen mussten: Es handelt sich hier um eine Anlasswidmung, und ich
habe mir deshalb vorgenommen, hier eine entsprechende Wortmeldung abzugeben,
weil ich glaube, dass eine solche Anlasswidmung nicht unwidersprochen bleiben
sollte und kann.
Es handelt sich nämlich hier um ein Grundstück der
Gemeinde Wien, genauer gesagt, von Wiener Wohnen, und dieses soll nun kraft der
Mehrheit der SPÖ offenbar aufgewertet werden, und zwar, damit sich Wiener
Wohnen und auch die Stadt selbst ein Körberlgeld machen können. Bei der Widmung
handelt es sich um ein ehemaliges Gemeindebaugrundstück an der Ecke Rodauner
Straße/Breitenfurter Straße, das jetzt zu einer Baurruine verkommen ist, und es
soll nun ein entsprechendes größeres Objekt mit einer größeren bebaubaren
Fläche gewidmet werden.
Dass ich diesbezüglich so sensibel
bin, hat auch einen entsprechenden Anlass in der Vergangenheit. Auch
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