Gemeinderat,
49. Sitzung vom 24.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 89
Es geht darum, dass das Gebäude nicht nur umgebaut
wird, sondern dass das Gebäude auch vergrößert wird und zwar nicht
unwesentlich. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Es
gibt zig Beispiele dafür, was in den
Augen der SPÖ in diesem Zusammenhang das Wort geringfügig bedeutet! Soviel ich
weiß, haben manche derartigen Gebäude Turmhöhe!
Daher fordere ich Sie auf: Gehen wir zurück an den
Start! Suchen wir einen Standort für ein Behindertensportzentrum, das auch für
Behinderte wirklich erreichbar und tatsächlich barrierefrei ist. Schauen wir
uns an, wo das vernünftigerweise gebaut werden kann, aber nicht mitten in der
verstellten Pampa! Das hat keinen Sinn für Behinderte! Da bauen Sie am Bedarf
vorbei! Machen wir die Sportflächen öffentlich zugänglich. Bauen wir das
Erholungsgebiet, anstatt es zu vernichten, für die Menschen im 15. Bezirk
aus und schauen wir, dass es erhalten bleibt! Machen Sie Schluss mit dieser
blöden Freunderlwirtschaft und mit dem Ausverkauf des öffentlichen Raumes!
Nichts anders tun Sie nämlich hier. (Beifall bei den Grünen. – Zwischenrufe bei der SPÖ. )
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Das
Wort hat Frau GRin Mag Ekici. – Bitte schön.
GRin Mag Sirvan Ekici (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Ich kann mich in vielen
Punkten meiner Vorrednerin anschließen. Auch wir kritisieren diese Punkte.
Meine sehr geehrten Damen
und Herren! Wir haben es wieder einmal mit einer Flächenwidmung zu tun, die
typisch zeigt, wie wenig Rücksicht in dieser Stadt auf die Wünsche der Bürger
und Bürgerinnen genommen wird. Es zeigt sich genau an diesem Beispiel wieder
einmal, dass weniger der Wille des Bürgers zählt, sondern Flächenwidmung in
dieser Stadt anlassbezogen und nicht nach den viel zitierten Leitlinien, dem
Stadtentwicklungsplan oder den Erläuterungen zu den Flächenwidmungen, in denen
immer wieder die Rede von der Sicherung der Naherholungsfunktion, des
Grünraumbestandes und der Lebensqualität in dieser Stadt die Rede ist,
vorgenommen wird.
Das folgende Dokument regelt, wie schon meine
Vorgängerin ausgeführt hat, die Bebauung eines Teils der Schmelz, eines auf
Kleingärten hin strukturierten Grüngebietes, das mitten im stark bebauten
Stadtgebiet liegt und darüber hinaus noch eine wichtige Brückenfunktion zu den
Grüngebieten dieser Stadt darstellt. Dieses Gebiet mit seinen zahlreichen
Kleingärten ist ein wichtiger Erholungsraum. Eigentlich handelt es sich nur um
einen gewissen Teil, nämlich um den Sportplatz.
Nicht, dass wir etwas gegen Sportplätze hätten, meine
sehr geehrten Damen und Herren! Ganz im Gegenteil! Wir meinen, dass es viel zu
wenige gibt! Wir kritisieren aber, dass ein Sportplatz nicht in eine
Kleingartenanlage eingebettet werden soll und auch noch die Möglichkeit besteht
zu erweitern. Das kritisieren wir auf jeden Fall!
Der ASKÖ hat hier sehr geschickt gehandelt, meine
sehr geehrten Damen und Herren. Er hat sich sozusagen mit dem Hinweis, ein
Angebot für Behindertensport zu schaffen, eine Widmung gewünscht, und er hat
das – siehe da! – auch bekommen! Die Interessen der Bürger wurden
jedoch nicht berücksichtigt. Die Anrainerinnen und Anrainer sehen das nämlich
nicht so, wie Sie das sehen, meine sehr geehrten Damen und Herren von der
Mehrheitsfraktion! Sie sehen nicht ein, warum mitten in ihrem Kleingartengebiet
einfach drauflos gebaut werden soll, während sie selbst sich an die
restriktiven Bebauungsbestimmungen halten müssen!
Man könnte sagen: Die Anrainer reagieren etwas
vehement und sind übersensibel. Wir sehen das nicht so! Wir glauben nicht, dass
es sich so verhält. Wir meinen, dass Sie sehr wohl die Wünsche und Forderungen
dieser Bürgerinnen und Bürger annehmen müssen und dass Sie diese nicht als
übersensibel bewerten dürfen!
Die Stadtverwaltung, die von der SPÖ-Mehrheit regiert
wird, gibt den Bürgern in ihren eigenen Ausführungen recht. In dem
Vorlagebericht zum Flächenwidmungsplan 7829 ist eindeutig unter dem Kapitel
„Übergeordnete Konzepte“ zu lesen – ich zitiere –: „Es wird dringend
empfohlen, Charakter und Ausmaß des Grünraums auf der Schmelz unbedingt zu
erhalten.“ – Ende des wörtlichen Zitates.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Hinblick
darauf ist es schwer, den Anrainerinnen und Anrainern anzudichten, dass sie aus
Überempfindlichkeit gegen den vorliegenden Flächenwidmungsplan auftreten. Es
ist schwer nachvollziehbar, dass Sie in dem beiliegenden Plan das Gegenteil
davon beschließen lassen wollen!
Es gibt zwei Erklärungen für Ihr Verhalten: Entweder
Ihre Präambel ist falsch oder der beiliegende Plan ist ein Irrtum. – Wir
würden sagen, die Präambel ist richtig, Sie sollten aber Ihren Plan ändern,
denn dieser ist einfach nicht richtig.
Alles andere würden die Bürgerinnen und Bürger zu
Recht nicht verstehen, meine sehr geehrten Damen und Herren. – Danke für
Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Nun gelangt Herr GR Valentin zu Wort. – Bitte.
GR Erich Valentin (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter!
Ich hätte gar nicht geglaubt, dass ich einem Redner
der Freiheitlichen heute danken werde! – Es ist wohltuend zu sehen, dass
sich Herr Kollege Kowarik an die Fakten gehalten und sachlich argumentiert hat.
Er war offensichtlich der Einzige, der sich den Akt ernsthaft angeschaut hat.
Das muss man vorweg einmal sagen. Ich hätte nicht geglaubt, dass ich das heute
noch sagen werde, aber ich danke herzlich für die ehrliche Auseinandersetzung,
wie ich jetzt in Richtung FPÖ sagen darf.
Kollegin Antonov! Manchmal
geschieht es schon, dass das, was in den Zeitungen steht, Auswirkungen hat,
wenn das Geschriebene nämlich tatsächlich eine Basis hat. Heute habe ich in den
Zeitungen gelesen:
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