Gemeinderat,
49. Sitzung vom 24.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 64 von 89
Generalsanierung in der nächsten Zeit nicht mehr
anfällt. Und das kommt natürlich auch den Bezirken zugute.
Ich habe auch noch nachgefragt, ob es Beschwerden von
den Bezirken gibt. Ich höre keine, und so gehe ich davon aus, dass zum Beispiel
auch der 7. und der 8. Bezirk mit dieser Regelung einverstanden sind. (Zwischenruf
von GR Dipl-Ing Martin Margulies.) Entschuldigung! Vielleicht gibt es eine.
Ich habe heute noch einmal nachgeschaut. (Neuerlicher Zwischenruf von GR
Dipl-Ing Martin Margulies.) Okay. Man kann aber auch etwas einbringen und
kann sich zur Wehr setzen. Auch die GRÜNEN verstehen es immer, sich
einzubringen, wenn etwas ist, und ich gehe davon aus, dass grüne
Bezirksvorsteher das auch können. Aber bis dato habe ich es nicht gehört und
auch beim Magistrat ist es nicht eingelangt.
Daher, meine sehr verehrten Damen und Herren, ersuche
ich um Zustimmung zu diesem Geschäftsstück. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wir
kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates, die
dem Antrag des Berichterstatters die Zustimmung geben, die Hand zu heben. – Das
wird von ÖVP, FPÖ und SPÖ so unterstützt und ist mit großer Mehrheit
ausgestattet.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 78 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine zusätzliche Kapitalzufuhr an
die Wiener Linien. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR
Dr Stürzenbecher, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Dr Kurt Stürzenbecher:
Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich
eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Puller. Ich erteile es ihr.
GRin Ingrid Puller (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Ich versuche, es kurz zu machen, denn wir wollen ja
alle zur Weinverkostung. (Widerspruch
seitens einiger Gemeinderäte.)
Kurz zu der Post generell. Wir werden den rund
42 Millionen EUR Kapitalzufuhr an die Wiener Linien zustimmen. Ich
möchte aber noch einmal darauf hinweisen – mein Kollege Margulies hat das ja
schon in der Geschäftsgruppe Finanzen getan –, es ist wirklich nicht richtig,
dass diese 42 Millionen EUR von der SPÖ als Konjunkturbelebung
verkauft werden, denn es handelt sich wirklich um normale Sanierungs- und
Erhaltungsmaßnahmen. Es wäre besser, sich überhaupt zu überlegen, die
Ausgleichszahlungen, die die Stadt Wien jährlich an die Wiener Linien zahlt,
massiv zu erhöhen, um vielleicht den Wiener Linien zu helfen, damit sie aus den
Negativschlagzeilen kommen.
Ein Wort oder einen Satz auch an Herrn Maurer, der
mir in seiner Rede vorgeworfen hat, ich schimpfe immer mit den Wiener Linien,
ich schimpfe auf den Betrieb, in dem ich noch arbeite. Herr Maurer! Ich möchte
Sie darauf aufmerksam machen, dass ich als gewählte Gemeinderätin auf
Missstände hinweise, die Fakt sind. Das ist meine Aufgabe als Gemeinderätin.
Schimpfen kann die Frau StRin Brauner mit den Wiener Linien, denn sie ist die
Mutter der Wiener Linien im Moment.
Ich möchte heute zu dieser Post einen Antrag
einbringen betreffend Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs, vor
allem Verbesserungen, die den öffentlichen Oberflächenverkehr betreffen. Das
wäre zum Beispiel eine wirkliche konjunkturbelebende Maßnahme, meine Damen und
Herren. Diese Maßnahmen würden generell den gesamten öffentlichen Verkehr und
eben vor allem den Oberflächenverkehr weitaus attraktiver machen (Zwischenruf
von GR Karlheinz Hora.) und dadurch mehr Menschen beziehungsweise mehr
Fahrgäste dazu animieren, auf die Öffis umzusteigen oder diese zu benützen,
Herr Hora. Ein ganz einfaches Mittel. Dazu wären ganz einfache
Verbesserungsmaßnahmen notwendig, die auch nicht kostspielig wären. (GR Karlheinz Hora: Sie fordern den Verkehr
in einer Gegend, wo keine Menschen wohnen!)
Dazu sind eben im Gesamtnetz eine Menge von größeren
und kleineren Maßnahmen im öffentlichen Oberflächenverkehr nötig. Wir haben die
50 wichtigsten herausgenommen, die wir teilweise schon beantragt haben und die
teilweise von den Bezirken gekommen sind. Ich möchte jetzt nicht alle
50 aufzählen, sondern nur ein paar herausnehmen.
Da hätten wir eine größere Maßnahme, das wäre die
Linie 13A. Es ist höchste Zeit, diese Linie in eine Straßenbahn
umzuwandeln. Wieso? Weil der Bus schon längst die Fahrgastkapazitätsgrenze
überschritten hat. Das wissen die Wiener Linien auch, aber die Stadtregierung
hat Angst um die Autolobby, dass sie vielleicht von ihr nicht mehr gewählt
wird. Das ist der einzige Grund, warum sie 13R statt 13A aufhalten.
Dann hätten wir den Wolkersdorfer Express. Das wäre
die Beschleunigung der Linie 31 als Schnellstraßenbahn bis 2011. Das würde
auch eine weitere hochrangige Verbindung zum zukünftigen Krankenhaus Nord
darstellen.
Dann hätten wir den Schwechater Express, die
Weiterführung einer Straßenbahnlinie beziehungsweise Lokalbahn von Simmering
bis nach Schwechat. Die ist ja bereits im Masterplan Verkehr 2003 vorgesehen.
Man kann da viel hineinschreiben, weil Sie gesagt haben, es ist ja der D-Wagen
und der 69A auch im Masterplan. Also Sie sehen, es ist völlig wurscht, ob das
drinnen steht im Masterplan. Wenn es nicht umgesetzt wird, nützt es auch
nichts, wenn es im Masterplan steht. (GR
Karlheinz Hora: Das ist ein Zusammenhang! Da kann ich alles fordern!)
Dann haben wir die Linie 21, Herr Hora. Da
fordern wir die Wiederinbetriebnahme des restlichen Astes des 21ers zwischen
Praterstern und Schwedenplatz.
Dann hätten wir die Linie 0.
Da wäre die Verlängerung durch das Nordbahnhofviertel und die Engerthstraße bis
zum Friedrich-Engels-Platz notwendig. Das ist auch im Masterplan 2003
vorgesehen und geschrieben
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