Gemeinderat,
49. Sitzung vom 24.06.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 66 von 89
etwas nicht bekommen können, weil sie in keinem Haus
leben, wo das möglich ist. Da würde ich mir schon wünschen, dass es da nicht
zwei Klassen von Heizkostenzuschussbeziehern gibt, sondern dass man denen dann
andere Maßnahmen zugute kommen lässt, wie zum Beispiel im Aktionsplan der Armutskonferenz
vorgesehen, dass man die alten Ölheizungen austauschen lässt, Zuschüsse gibt
oder die Wärmedämmungsmaßnahmen verbessert.
Ein anderes Argument, das man mir gesagt hat, wäre,
dass die Fernwärme Wien sowieso Aktionen macht, auch mit der Stadt Wien, dass
für einen Normalbürger das auch nichts kostet. Das wäre zu hinterfragen –
vielleicht kann die Berichterstatterin darauf antworten –, denn sonst wäre das
Ganze ja eine Schmähmaßnahme. Davon gehe ich nicht aus. Ich gehe davon aus,
dass es eine positive Maßnahme ist. Deswegen haben wir dem zugestimmt.
Ich möchte diesen Tagesordnungspunkt aber auch dazu
benützen, um einen Antrag einzubringen. Die Frau StRin Wehsely hat gestern
gebranntmarkt, dass von den anderen Fraktionen beim Drogenbeirat niemand anwesend
war. Es war von unserer Fraktion auch bei der
Krankenfürsorgeanstaltsvorstandssitzung am Donnerstag niemand anwesend, weil
unglücklicherweise der Kollege Lasar und ich, die beiden Mitglieder, auf
Stadtaußenpolitik in Moskau unterwegs waren und nicht kommen konnten. Es gibt
keine Ersatzmitglieder, und deswegen stellen wir den Antrag:
„Der Gemeinderat der Stadt Wien spricht sich für die
Einführung der Möglichkeit aus, im Vorstand der KFA und auch im Wiener
Drogenbeirat Ersatzmitglieder für die Vertreter aus dem Gemeinderat und dem
Stadtsenat einzuführen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den
Gemeinderatsauschuss für Gesundheit und Soziales und Integration, Frauenfragen,
Konsumentenschutz und Personal verlangt.“ – Danke schön.
Dem Aktenstück, wie gesagt, stimmen wir zu. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
Nächster zu Wort gemeldet ist Herr StR Ellensohn. Ich erteile es ihm.
StR David Ellensohn: Herr Vorsitzender!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir stimmen diesem Aktenstück auch zu. Ich möchte nur
ganz kurz die Diskussion im Ausschuss hier wiederholen, weil sie dem Akt selber
nicht zu entnehmen ist und wichtige Fragen beantwortet wurden, nämlich unter
anderem: Was passiert, wenn die 3 Millionen, die jetzt beschlossen werden
sollen, tatsächlich nachgefragt werden, wenn die Aktion ein größerer Erfolg ist
– sie läuft bis 31. August – und mehr Nachfrage besteht. Da haben wir
gefragt, ob das bedeutet, dass die Leute ganz schnell den Antrag stellen
müssen, denn nach dem 31. August gibt es nichts mehr.
Das ist dem Akt nicht zu entnehmen, aber im Ausschuss
wurde von StRin Wehsely festgehalten, dass sie davon ausgeht, falls die Aktion
tatsächlich noch erfolgreicher ist als erwartet, also über diesen Rahmen
hinausgeht, dass dann damit gerechnet werden darf, dass zusätzliche Mittel zur
Verfügung gestellt werden, also nicht, dass jemand durchfällt, weil die Person
– Hausnummer – am 15. August daherkommt und das Geld nicht mehr da ist,
dass dann trotzdem noch alle drankommen.
Und was mir noch wichtig wäre: Die Fernwärme ist
natürlich im Schnitt ökologischer als andere, also Ölheizungen oder
Elektroheizungen sowieso, im Einzelfall könnte es aber auch dazu führen, dass
die Heizkosten teurer werden, im Regelfall nicht. Nachdem wir aber sicher alle
nicht wollen, dass SozialhilfeempfängerInnen am Ende mehr Energiekosten haben
als vorher – das ist natürlich nicht der Sinn der Aktion –, wäre es zumindest
gut, wenn jemand bei der Beratung aufpassen würde, dass das nicht passiert. Im
Regelfall wird es nicht der Fall sein, es könnte im Einzelfall sein, wenn sehr
lange Leitungen verlaufen. Das wäre günstig, wenn wir das berücksichtigten.
Nicht dass sich jemand das hineinlegen lässt und am Ende mit einer höheren
Rechnung dasteht als zuvor.
Sonst stimmen wir dem Akt gerne zu. – Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zu
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Gabriele Mörk:
Herr Kollege Ebinger, es ist eine positive Aktion, denn anspruchsberechtigt für
diesen Gratisfernwärmeanschluss sind erstens einmal alle
HeizkostenzuschussbezieherInnen in Wohnhausanlagen, in denen die Fernwärme
vorinstalliert ist. All diese BezieherInnen wurden mittlerweile auch von der
Fernwärme Wien angeschrieben und über diese Aktion informiert. Das heißt, bei
dieser Aktion werden die wohnungsseitigen Installationskosten, das sind die
Rohre, Warmwassergeräte und Zubehör, übernommen.
Die Antragsfrist läuft bis 31. August 2009, und
ich kann auch bestätigen, was die Frau Stadträtin im Ausschuss gesagt hat.
Sollte wider Erwarten der Andrang so groß sein, wird das natürlich auch für die
Personen, die bis zum 31. August einreichen, nachdotiert.
Ich glaube, diese Aktion ist eine äußerst positive
Aktion. Es ist ein Beitrag zum Beschäftigungs- und Konjunkturpaket der Stadt
Wien, es ist aber auch ein Beitrag zum Klimaschutz und was, wie ich denke, noch
wichtiger ist, es ist ein Beitrag für die Qualitätsverbesserung der
Lebenssituation der anspruchsberechtigten Personen.
Daher ersuche ich Sie, diesem Geschäftsstück Ihre
Zustimmung zu geben. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wir
kommen nun zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderats, die
dem Antrag der Berichterstatterin zustimmen wollen, die Hand zu heben. – Das
wird von FPÖ, SPÖ und GRÜNEN
unterstützt und hat damit die ausreichende Mehrheit.
Es liegt zu diesem Geschäftsstück
auch ein Beschlussantrag vor, eingebracht von den GRen Mag
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