Gemeinderat,
51. Sitzung vom 24.09.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 83
die U-Bahn rund um die Uhr, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)
Schneller, sicherer und billiger! Das ist unsere Devise, damit in
dieser Stadt etwas weitergeht. (Beifall
bei der ÖVP.)
Wenn wir jetzt noch unseren Vorschlag der Stadtwache dazunehmen, der
dabei helfen könnte, auch Sicherheit bei den U-Bahnen in der Nacht zu erzielen,
so könnte man damit auch noch dem Vandalismus und den Verunreinigungen in den
U-Bahnen vorbeugen.
Meine Damen und Herren! Gemeinsam mit diesem U-Bahn-Betrieb rund um die
Uhr schlagen wir noch zwei weitere Maßnahmen vor, die sicherstellen sollen,
dass die Stadt am Wochenende rund um die Uhr erlebbar, leistbar und sicherer
wird. Dadurch, dass man entlang der U-Bahn-Linien Nachtautobusse einsparen
kann, könnten wir diese Nachtautobusse dann in den Radialen verstärken. Damit
würden wir einem viel gehegten Wunsch junger Menschen nachkommen, die die
langen Umsteigewartezeiten in der Nacht besonders ärgert.
Gleichzeitig – und das ist unser zweiter Vorschlag dazu – könnte man
mit einer Ausweitung des Anruf-Sammeltaxi-Systems vor allem im Westen und Süden
der Stadt dünnbesiedelte Gebiete auch während der Nachtstunden leichter
erreichbar machen.
Und dann schlagen wir noch ein System vor, das auch in vielen anderen
Städten der Welt bereits eingesetzt wird. Wir glauben nämlich, dass wir gerade
in den Randgebieten mit einem Busstopp bei Bedarf, das heißt, außerhalb der
vorgegebenen Haltestellen viel für die Sicherheit der jungen Menschen,
insbesondere der jungen Frauen tun können. Umso kürzer der Zu-Fuß-Weg nach
Hause ist, umso sicherer ist er.
Meine Damen und Herren von der Regierungsfraktion vor allem, Sie sollen
das nicht einfach wegwischen! Diese Maßnahme kostet nichts und bringt viel an
Sicherheit. (Beifall bei der ÖVP.)
Mit diesem Mobilitätspaket, nämlich U-Bahn rund um die Uhr, Busstopp
bei Bedarf und einem effizienten Anruf-Sammeltaxi-System wäre es in Zukunft
möglich, die ganze Stadt am Wochenende rund um die Uhr kostengünstig zu
erreichen. Dies ist vor allem im Interesse der Bevölkerungsschichten, die über
wenig Geld verfügen. Und es ist im Interesse der Eltern, die in der Nacht in
Hinkunft nicht mehr ihre erwachsenen Kinder von irgendwo abholen müssen, weil
sie die Gewissheit haben, dass sie mit einem U-Bahn-Betrieb rund um die Uhr so
sicher nach Hause kommen können wie sonst auch.
Meine Damen und Herren! Das alles unterscheidet Wien von Barcelona, von
Chicago, von New York, von Zürich, von München und von Hamburg. Das alles sind
Städte, in denen der Rund-um-die-Uhr-Betrieb am Wochenende schon
selbstverständlich ist. Ich kann daher überhaupt nicht verstehen, meine Damen
und Herren, dass gerade die GRÜNEN diese U-Bahn-Verlängerung ablehnen. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich glaube, das ist auch das, was man den Menschen in dieser Stadt klar
sagen muss: Es ist nicht nur die SPÖ, die derzeit reflexartig zu jedem
Vorschlag der ÖVP Nein sagt, sondern es sind auch die GRÜNEN, die zwar
vorgeben, den öffentlichen Verkehr stets unterstützen zu wollen, aber dann,
wenn es darauf ankommt, sich für das beste und sicherste Verkehrsmittel
einzusetzen, nämlich für die U-Bahn, sagen sie Nein. (StR David Ellensohn:
Lüge!) Manchmal habe ich den Eindruck, Sie stehen nur für die Straßenbahn
und für nichts anderes. (Beifall bei der
ÖVP.)
Die Wiener GRÜNEN lehnen nicht nur den Rund-um-die-Uhr-Betrieb der
U-Bahn ab, sondern sie lehnen auch eine U4-Verlängerung von Hütteldorf nach
Auhof ab und sie lehnen auch eine U6-Verlängerung von Floridsdorf nach
Stammersdorf ab. Das sind Bereiche, wo auch die GRÜNEN sehr feindlich dem
öffentlichen Verkehrsnetz und der Reduzierung von CO2-Staub sind. (Beifall
bei der ÖVP. – GRin Mag Maria Vassilakou: Falsch!)
Meine Damen und Herren! Auch hier zeigt sich, welche Partei für die
Wienerinnen und Wiener wirklich ein ausgewogenes Verkehrskonzept hat. Ein
ausgewogenes Miteinander für 100 Prozent Mobilität bei 0 Prozent
Emission, damit in Wien was weitergeht! (Beifall
bei der ÖVP. – GR Dr Matthias
Tschirf: Zur Geschäftsbehandlung!)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: In der Aktuellen Stunde? –
Kollege Tschirf zur Geschäftsordnung.
GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt
Wien): Ich verlange einen Ordnungsruf für StR Ellensohn, weil er das Wort
„Lüge“ gebraucht hat. (GRin Mag Maria Vassilakou: Und die
Klubobfrau! – StR David Ellensohn: Alphabetisierungskurs! Lernen Sie lesen!)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Okay, das müssen wir uns
anschauen! Das habe ich jetzt nicht gehört. Wir gehen jetzt einmal weiter. (Zwischenrufe
bei den GRÜNEN.) – Jetzt bin ich am Wort!
Zu den weiteren Wortmeldungen bringe ich in Erinnerung, dass sich die
Kolleginnen und Kollegen nur einmal zu Wort melden dürfen und ihre Redezeit mit
fünf Minuten begrenzt ist. Als nächster Redner hat sich Herr GR
Dr Madejski gemeldet.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen
und Herren!
Reden wir einmal über den öffentlichen Verkehr! Der Anlass ist ein
guter, das Thema ist weniger gut – das muss ich auch sagen. Wir werden auch
sagen, warum das Thema weniger gut ist. Es gibt natürlich viele andere und viel
wichtigere Probleme. Das ist auch ein wichtiges Problem in der Nacht, aber es
gibt viele andere und viel wichtigere Probleme im öffentlichen Verkehr, die ich
ganz kurz – ich habe nur fünf Minuten Zeit – aufzählen möchte.
Beginnen wir beim öffentlichen Verkehr mit der
Schnellbahn. Die Schnellbahn ist ein Verkehrsmittel, das durchaus Sinn und
Ergänzung für die U-Bahn wäre, nur leider wird dieses Liniennetz nur sehr wenig
benutzt. Da muss man der SPÖ schon einen Vorwurf machen, denn Sie haben
40 Jahre lang den Verkehrsminister gestellt und haben 40 Jahre in
Wirklichkeit die S-Bahn, die eine
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular