Gemeinderat,
51. Sitzung vom 24.09.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 83
nach Wien hauptsächlich wegen des umwerfend guten Kultur- und
Kunstangebots in dieser Stadt.
Nun, diese KulturtouristInnen bringen wieder eine Wertschöpfung von
442 Millionen EUR. Das ist auch in dieser Studie gestanden. Es wird
daher durch die Kunst- und Kulturförderung sehr viel Positives ausgelöst. Das
gilt insbesondere für die Filmwirtschaft. Es ist dies mit ein Grund, warum wir
nicht nur wegen der großen internationalen künstlerischen Erfolge des
österreichischen Films die Filmförderung angehoben haben. Der Kulturstadtrat
hat ein Wiener Filmpaket präsentiert, eine Erhöhung der eh schon sehr hohen
Wiener Filmförderung, einen neuen Wiener Fernsehfilmfonds in der Höhe von
1,5 Millionen EUR jährlich, die Schaffung einer neuen Vienna Film
Commission und die Erhöhung der Kinoförderung, um die Kinostandorte noch besser
absichern zu können.
Nun, bei all diesen realen Erfolgen - ich war der Erste, der in dieser
Kulturdebatte, glaube ich, auch zur Kultur gesprochen hat -, was steht dem
gegenüber? Die Raunzerei und Wadlbeißerei der vereinigten Oppositionsparteien!
Nun, wir kennen dieses politische Spiel. Das ist so. Die Opposition
muss alles krankreden. Wir müssen alles gutreden. Aber wenn man sich die realen
Verhältnisse anschaut, dann frage ich mich oft: Wo leben Sie eigentlich? Was
schauen Sie sich eigentlich in dieser Stadt an Kultur an? Mit welchen Leuten
reden Sie in dieser Stadt? Ich glaube, Sie sind im Untergrund. Ja, weil sonst
gibt es das einfach nicht, sich in einer Kulturdebatte nach diesem fulminanten
kulturellen Sommer in Wien hier herzustellen und nur über Dinge zu reden, die
entweder ewig lang zurück sind - ich sage als Beispiel Ringler im Rabenhof, das
ist, glaube ich, acht Jahre her oder so ähnlich - oder sich herzustellen und
über Dinge zu reden, die mit Kunst und Kultur soviel zu tun haben, wie ...
(GR Dr Franz Ferdinand Wolf: Subvention! - GR Dr Herbert Madejski: Jackson
Tribute!) Ich weiß nicht, das Jackson-Konzert hat natürlich mit
der Wien-Kultur überhaupt nichts zu tun. Das war (GR Dipl-Ing Roman
Stiftner: Ach so! – GR Dr Herbert Madejski: Ach so!) natürlich (Heiterkeit
bei ÖVP und FPÖ.) keine Kulturveranstaltung der Stadt Wien. Es gibt auch
keinen Veranstalter, der bei uns um kulturelle Förderung angesucht hat. Und wie
gut die Wiener Kultur (Aufregung bei ÖVP und FPÖ.) und die Stadt Wien
funktionieren, ist ja davon abzulesen, dass Sie hier eine Schwerpunktdebatte
Kultur wollen und dann stellen sich alle drei Parteien da raus und reden über
eine Veranstaltung, mit der wir null und Nüsse zu tun hatten. Das war nicht
unsere Veranstaltung. (Weitere Heiterkeit bei ÖVP und FPÖ.) Wir haben
hier auch keine Kulturförderung zugesagt und es ist auch kein Cent Steuergeld
verwendet worden, nicht einmal für das Foto vom Herrn Kollegen Wolf. Also es
ist absolut lächerlich. (Aufregung bei ÖVP und FPÖ.)
Es gab sehr wohl einen Tourismusakt und ich würde mir gerne anschauen,
was Sie gesagt hätten, wenn dieses Konzert durch private Veranstalter
tatsächlich zustande gekommen wäre, die ganze Welt hätte gerne berichten wollen
und wir hätten dafür keine Vorsorge getroffen. Es war verantwortungsvoll von
der Frau Vizebürgermeisterin, so vorzugehen, was die Vorsorge betrifft für den
Fall (Aufregung bei den GRÜNEN.), dass wir es brauchen, dass wir das
Geld haben. Es hat sich dann herausgestellt, diese Veranstaltung gibt es nicht (GR
Dr Herbert Madejski. Das war g’scheit! – Heiterkeit bei der FPÖ.), ich
kommentiere jetzt nicht, ob ich das jetzt gescheit oder schlecht finde, das ist
mir eigentlich auch egal, es gibt diese Veranstaltung nicht, es gibt keinen
Cent Steuergeld, das in diese Veranstaltung gelaufen ist, weder vom
Stadtbudget, schon gar nicht vom Kulturbudget. Es hat einen Antrag im Kulturausschuss
gegeben, der immerhin mit den Stimmen von FPÖ und ÖVP gemeinsam beschlossen
worden ist. Ihre Kritik ist ziemlich lächerlich.
Und weil jetzt von Transparenz und Intransparenz gesprochen wird:
Schauen Sie, die Sachen liegen natürlich auch im Detail. Und weil der Kollege
Ebinger gesagt hat: Wieso zahlt die Gruppe Foxfire im Odeon Miete? Na ganz
einfach, weil das Kostenwahrheit ist. Egal, eine freie Gruppe bekommt eine
Förderung und mit der Förderung können sie Kunst produzieren.
Selbstverständlich ist das einmal das Erste. Dafür brauchen sie einen Ort, wo
sie in aller Regel auch eine Miete zahlen müssen, und dafür brauchen sie
Werbung- und Strukturkosten. Das hat jede Gruppe. Und ob die Gruppe Foxfire das
im Wiener Stadion aufführt, am Klo am Graben oder im Odeon, das ist wirklich
die freie Entscheidung der freien Gruppe Foxfire. Und die haben sich
entschieden, es im Odeon zu machen. Natürlich zahlen sie dort Miete, weil ja
auch das Odeon immer wieder seinen eigenen Raum vermieten muss, um die
Fixkosten hereinzubekommen.
Weil Sie sagen „Haarsträubend der Rabenhof“ - der Herr Ebinger ist
jetzt gar nicht mehr da, schade, das hätte er sich jetzt anhören sollen.
Haarsträubend am Rabenhof ist der Erfolg. Es ist einfach fast unglaublich. Der
Rabenhof macht eine Produktion und noch bevor die Premiere war, ist sie bis
Dezember ausverkauft. So ist es. Die Leute rufen mich an und sagen: Kannst
nicht intervenieren bei deinen Freunden im Rabenhof, dass ich eine Karte
bekomme? Das ist haarsträubend, Ihre Ignoranz, dass Sie das einfach nicht sehen
(Aufregung bei der FPÖ.), dass es hier große Erfolge gibt! Und Sie
stellen sich da heraußen her und reden alles krank, raunzen alles zu Tode! (Beifall
bei der SPÖ.)
Also nichts ist intransparent, um es einmal auf den
Punkt zu bringen. Es gibt ordentliche Beschlüsse im Gemeinderatsausschuss, es
gibt die Beschlüsse im Gemeinderat, es gibt einen ausführlichen Kunst- und
Kulturbericht, da ist jeder Cent ganz genau dargestellt. Es gibt daher nichts,
was in Wirklichkeit ein Problem ist. Und wenn jetzt die vereinigten
Oppositionsparteien über den Kollegen Wolf immer wieder Anträge für
Subventionsberichte stellen, so sage ich Ihnen eines: Ein Antrag wird dadurch
nicht besser, dass man ihn jeden Monat neu stellt. Also er ist schlecht und
daher werden wir ihn wieder ablehnen und wir werden ihn in Zukunft
ablehnen. (GR Mag Wolfgang Jung: Wenn Sie dann die Mehrheit
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