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Gemeinderat, 51. Sitzung vom 24.09.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 40 von 83

 

sein, weil alles, was seit damals geschehen ist, hat die SPÖ zu verantworten. (GRin Inge Zankl: Erst seit 90 Jahren! Seit 90 Jahren!) Sehr richtig, positiv und negativ. Aber wenn es die SPÖ nicht gäbe in der Mehrheit, dann hätten wir unter Umständen eine U4 nach Mauerbach. Wir hätten die U6 vielleicht nach Stammersdorf. Wir hätten die Festwochen, das Theater selbstverständlich, aber ohne Skandale. Wir hätten in Wien vorgesorgt beim Heizkostenzuschuss. Bei Wiener Wohnen gäbe es keinen Skandal. Es gäbe niedrigere Mieten. Es würde andere Betriebskosten geben. Die Märkte in Wien wären alle saniert. Die Umfahrung Wiens, in welcher Variante auch immer, hätten wir schon lange. Wir hätten, meine Damen und Herren, das Afritsch-Heim nicht verkauft. Skylink gäbe es nicht, wenn Sie nicht die Mehrheit hätten. (Heiterkeit bei den GRen Franz Ekkamp und Godwin Schuster.) Das Desasterkrankenhaus Nord hätten wir nicht, meine Damen und Herren, und, und, und. Seien Sie froh, dass wir in dem Fall wie Sie die Mehrheit noch nicht haben, aber wir arbeiten daran und ich bin sicher, wir werden Sie hier erreichen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Wenn Sie gesagt haben, bevor ich jetzt auf das Thema eingehe: Mich wundert es, dass Sie, Herr Kollege Woller, als Stammgast im Rabenhof noch nicht die Ehre haben, als Puppe aufzutreten. Das wundert mich ernsthaft, weil Sie wären nämlich wirklich ein Medium als Puppe. Da ginge sogar ich wieder einmal hin, wenn Sie als Puppe auftreten. (Heiterkeit bei der FPÖ.) Und weil Sie gesagt haben, es ist bis Dezember ausverkauft. Na ist ja logisch beim Hauptdarsteller Faymann, das ist derzeit ein Renner. Da geh ich auch ins Puppentheater und den Faymann anschauen, der übrigens nicht dorthin gegangen ist. (Beifall bei der FPÖ.) Das Thema ist aber zu ernst, da habe ich mir als Replik an den Kollegen Woller hier nur schnell etwas aufgeschrieben.

 

Kehren wir zurück zur Sachlichkeit. Es wäre vielleicht ganz schön, wenn sich die Wiener Stadtregierung und nicht nur eine Stadträtin, nämlich die für Finanzen, hier wegen des Desasters des Michael Jackson-Konzerts zu verantworten hätte. Aber ich möchte jetzt einige Punkte aufzählen, jetzt nicht nur als Kritik verstanden, sondern damit wir vielleicht in Zukunft gewisse Fehler, wenn es um solche Projekte geht, nicht wiederholen.

 

Zum Anfang. Ich habe bewusst drei Protagonisten aus verschiedensten Musikrichtungen genommen, um zu zeigen, dass das Konzert so, wie es geplant war, nie hätte stattfinden können. Das wäre nicht möglich gewesen. Alle lesen die Plakate jeden Tag in der Früh, wenn sie fahren, wer irgendwo auftritt. Ich habe nur drei herausgesucht, wie gesagt, drei verschiedene Richtungen. Mike Knopfler, Kartenverkauf ab 29. September, Auftritt im Juli 2010, Vorlaufzeit neun Monate. Ich weiß, was ich mit der Karte kaufe, nämlich Mike Knopfler. U2 Kartenverkauf in drei Wochen, Auftritt August 2010, Vorlauf acht Monate. Ich weiß, was ich mit der Karte kaufe. Ganz wer anderer, Hansi Hinterseer, wurscht, tritt auch auf, Vorlauf acht Monate. Ich könnte Ihnen alle aufzählen. Sie brauchen nur zu lesen, wann die alle auftreten, alles Termine ab Sommer, Herbst 2010. Und an diesem Beispiel Durchschnittsvorbereitung acht bis neun Monate wäre jedem Menschen, der sich ein bisschen damit beschäftigt, klar geworden, dass so ein Konzert in der Dimension, wie das angekündigt war, unmöglich gewesen wäre zu organisieren. Unmöglich! Und da sind wir jetzt dabei und das möchte ich zugute halten.

 

Ich glaube nämlich, dass die Frau Vizebürgermeisterin erstens von vielen Kollegen der Wiener Stadtregierung im Stich gelassen worden ist. Denn hätte sie sich vorher mit einigen Kollegen beraten, wäre das vielleicht gar nicht so passiert. Herr StR Mailath-Pokorny, ich weiß nicht, ob Sie gefragt worden sind. Aber Sie hätten, wenn Sie vor dem Problem gestanden wären und die Frau Vizebürgermeisterin und Finanzstadträtin beraten hätten, aus Ihrer langjährigen Erfahrung das, was ich jetzt gerade von Plakaten zitiert habe, wissen müssen. Sie hätten ihr sagen müssen – Sie sind wahrscheinlich per du: „Du, Renate, das kann nicht funktionieren. Das geht nicht. Du fährst ein.“ Ich wollte das nur sagen, damit sie diese Fehler in Zukunft vielleicht nicht macht. Ich weiß nicht, ob Sie sie beraten haben, keine Ahnung.

 

Oder hat sie vielleicht mit der Umweltstadträtin gesprochen, mit der Frau Sima? Die Frau Sima hätte ihr sagen können - übrigens im Vergleich zum Rollrasen am Ring -: Wahnsinn die Sperre dort, Umleitungen Penzing, Hietzing, Meidling, unglaublich, CO2-Ausstoß tonnenweise alleine nur wegen diesem einen Tag Sperre. Übrigens am Ring sind es zirka 7 000 Tonnen gewesen, die die Staus dort verursacht haben und das waren aber nur acht Stunden. Hat sie es gebracht? Nein, das ist auch nicht gut. Mit StR Schicker hat sie offensichtlich ein Gespräch geführt. Ich glaube nicht, dass der überhaupt gewusst hat, was er macht. Entschuldige, lieber Herr Stadtrat, lieber Rudi Schicker, ich glaube, du hast nicht gewusst, was du wirklich gemacht hast. Wie kann ich in einer Stadt wie Wien eine der Hauptverkehrsadern vom Westen her überhaupt sperren? (GR Ernst Woller: Na ja und bei der EURO?) Was wäre da gewesen, wenn ein Brand, ein Unfall passiert wäre? (Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Wenn Sie das alles wissen, warum haben Sie da zugestimmt? Warum haben Sie da zugestimmt? Die Frage drängt sich auf!) Da wären Sie dann durch die Massen durchgefahren? Ich glaube, er hat wirklich nicht gewusst, auf was er sich hier eingelassen hat. Noch dazu die sanitären Probleme und, und, und.

 

Meine Damen und Herren! Jeder weiß ... (GR Ing Mag Bernhard Dworak: Und was sonst noch?) Sind Sie nicht so unruhig, Sie wissen, ich rede immer ein bisserl länger. Ein bisserl warten, Sie kommen schon noch. (Heiterkeit bei der FPÖ.)

 

Zum Glück ist kein Geld geflossen, meine Damen und Herren. Wenn Sie mich jetzt so direkt fragen, sage ich Ihnen gleich die Antwort, ich habe es zwar irgendwo da hinten, es ist wurscht, ich kann das eh, ich weiß das eh. Natürlich haben wir zugestimmt, weil in dem Akt ursprünglich überhaupt nichts drinnen gestanden ist von dem Michael Jackson-Konzert. Auf Anfrage, Gott sei Dank, ist es dann gesagt worden, wie ich mir mitteilen

 

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