Gemeinderat,
51. Sitzung vom 24.09.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 83
Kriegsfolgen-Forschung, an die Stadt Wien herangetragen wurden, kann
ich nur darauf hinweisen, dass hier offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen
wird und es vielleicht auch am klingenden Namen des Einreichenden liegen
könnte, weil die Ausstellung „Was damals Recht war ...", die ja
läuft, ist nach langem Ringen und harten Kämpfen mit einer Subvention über
25 000 EUR ausgestattet worden und hier vergibt man locker auf vier
Jahre 300 000 EUR. Das steht in keinerlei Verhältnis zu dem - noch
einmal - offensichtlich etwas unterdimensionierten Forschungsvorhaben.
Ich finde, es wäre interessant, ob der Einreicher zu seinen Geldern
kommt. Uns ist noch nichts anderes bekannt geworden. Bezüglich der Sponsoren
weiß ich nichts. Ich weiß auch nicht, wer hier einspringen könnte. Vielleicht
gibt es da Informationen, wer die sind und ob es schon von Bundesseite her eine
Finanzierung gibt, denn dieses zumindest im Personalaufwand doch sehr
ambitionierte Projekt wird mit den Mitteln der Stadt Wien nicht auskommen. Die
Frage ist, ob es dann zustande kommen wird oder nicht. Vielleicht gibt es da
nähere Informationen. Das würde uns sehr interessieren.
Es stellt sich auch die Frage, ob man wirklich einem Grazer
Wissenschaftler eine Subvention gewährt, wenn es eigentlich in Wien genügend
Historikerinnen und Historiker gibt, die sich in diesem Forschungsfeld
aufhalten, die auch gute Ideen für Projekte haben und die, wie gesagt, eher nur
mit kleineren Summen abgespeist werden.
Wir werden dem nicht zustimmen. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Frau Berichterstatterin.
Berichterstatterin GRin Mag Sybille Straubinger: Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich kann zumindest einige der Fragen der Kollegin Smolik beantworten.
Es gibt schon eine fixe Zusage für die Förderung auch von anderen
Stellen. Das Bundesministerium für Wissenschaft beteiligt sich mit fast
400 000 EUR, das Bundesministerium für Äußeres mit 60 000 EUR,
die niederösterreichische Landesregierung mit 150 000 EUR und die
Stadt mit 300 000 EUR, die hier angeführt sind.
Ich glaube, das zeigt, dass mehrere Stellen hier durchaus einen großen
Mehrwert in diesem Projekt sehen. Ich glaube, das Besondere ist zum einen, dass
hier Originaldokumente analysiert werden, die bisher nicht öffentlich
zugänglich waren, diese Dokumente auf einer sehr hohen politischen Ebene
angefertigt wurden und es gleichzeitig ein internationales Projekt ist, wo es
eine Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv für Zeitgeschichte der Russischen
Förderation, der Russischen Akademie der Wissenschaften, mit den USA, dem
Center Austria in New Orleans und dem Deutschen Institut für Zeitgeschichte
gibt. Ich glaube, darin ist auch ein spannender Zugang zu sehen, diese
Dokumente, die erstmals zugänglich sind, mit den anderen Dokumenten in diesen
Ländern zu vergleichen, zu analysieren und aufzuarbeiten.
Wenn man auf die Homepage schaut, dann sieht man auch, dass es nicht
nur eine Berichtslegung geben wird, sondern dass unter anderem auch geplant
ist, eine internationale Tagung zu diesem Thema abzuhalten. Ich denke mir, das
ist etwas, wo es wichtig sein wird, auch Öffentlichkeit zu bekommen. Es geht
nicht nur um das Gipfeltreffen selbst, sondern auch das, was es vorher an
internationalen Entwicklungen gegeben hat, wie sich die internationale Politik
in diesem Zusammenhang verändert hat. Ich denke, Lernen aus der Geschichte für
die Zukunft, trifft auch auf dieses Gipfeltreffen zu.
Ich bitte daher um Zustimmung zu diesem Akt. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Wir kommen zur
Abstimmung.
Wer für den Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. -
Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und der SPÖ fest. Der Antrag ist mehrstimmig
angenommen.
Postnummer 36 der Tagesordnung betrifft eine Subvention an den
Verein Vladimir & Estragon. - Wir kommen sofort zur Abstimmung.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Hier
gibt es die Zustimmung von FPÖ und SPÖ. Der Antrag ist mehrstimmig angenommen. (GR
Dipl-Ing Martin Margulies: Von den GRÜNEN auch!) - Von den GRÜNEN auch. Ich
bitte um Entschuldigung. Auch mit Zustimmung der GRÜNEN.
Wir kommen zur Postnummer 40, Zusatzsubvention an den Verein
Wiener Symphoniker. Berichterstatter ist Herr GR Dr Troch. Ich bitte ihn, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Dr Harald Troch: Herr Vorsitzender!
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Poststück.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Das Wort hat Frau GRin
Mag Ringler.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus):
Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!
Nach dieser sehr emotionalen Debatte im Vorfeld werde ich mich hier
jetzt kurz halten.
Die Wiener Symphoniker sind ein sehr wesentliches und wichtiges
Orchester dieser Stadt. Wir haben jedes Jahr, so wie auch dieses Jahr, für die
Basissubvention gestimmt. Wir werden aber auch, so wie in den letzten Jahren, nicht
für die Zusatzsubvention stimmen, da wir glauben, dass die Symphoniker bei
allen anzuerkennenden, sagen wir einmal, Versuchen und dem guten Willen, der
immer wieder zu erkennen ist, tatsächlich Veränderungen herbeizuführen, die in
der Kostenstruktur dringend notwendig sind, doch unsere Erinnerung daran
benötigen, das schneller voranzutreiben.
Diese Erinnerung erfolgt in Form einer Ablehnung. - Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Herr Berichterstatter,
Sie haben das Schlusswort.
Berichterstatter GR Dr Harald Troch: Herr Vorsitzender!
Meine Damen und Herren!
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