Gemeinderat,
51. Sitzung vom 24.09.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 66 von 83
Wortmeldung von GRin Dipl-Ing Gretner zu einer tatsächlichen Berichtung
vor. - Bitte.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub im
Rathaus): Herr Kollege Gerstl!
Der Rechnungshof hat damals den ersten Teilabschnitt dieses Radwegs
geprüft, der durchs Wiental führt, aber sicher nicht den Rad-„Wiental
Highway", den es ja erst ab dem Abschnitt Hütteldorf bis hinein gibt.
Wenn Sie einmal logisch nachdenken: Der Rechnungshof hat kritisiert,
dass die Sicherheitsmaßnahmen für dieses relativ kurze Teilstück nicht sehr
clever waren, weil halt sehr hoch, weil eben Teilstück kurz. Wenn Sie darüber
nachdenken: Das Stück wird jetzt länger, also rechnen sich ja diese
Sicherheitsmaßnahmen viel mehr. Das müsste eigentlich auch für Sie schlüssig
sein.
Abschließend vielleicht noch: Sie sind ja auch in der Bezirkspolitik im
14. Bezirk tätig. Ich würde mich bei Ihrer Art, Politik zu machen, schon
einmal fragen, ob Sie nicht eigentlich den Bewohnern im 14. Bezirk keinen
Gefallen tun, wenn dieser äußerst sichere und angenehme Weg, im 14. Bezirk
Rad zu fahren, von Ihnen immer wieder kritisiert und behindert wird. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum Wort gemeldet ist
Herr GR Mag Gerstl. Ich erteile es ihm. Die Restredezeit liegt bei ungefähr
14 Minuten.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt
Wien): Danke, diese werde ich nicht ausnutzen.
Es tut mir leid, dass ich mich jetzt noch einmal zu Wort melden muss.
Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich mich hier mit den GRÜNEN und nicht mit
der Regierungsfraktion auseinandersetzen muss. (Zwischenrufe bei SPÖ, GRÜNEN
und FPÖ.)
Ich möchte Kollegin Gretner darauf hinweisen, dass im
Rechnungshofbericht auf Seite 34 ganz konkret auf das Projekt „Wiental
Highway" eingegangen wird und dass dort unter anderem kritisiert wird,
dass die MA 18 nicht darin eingebunden ist. Es wird darin auch ein
Ausblick auf die Zukunft gegeben. Daran schließe ich an, dass es uns wichtig ist,
dass wir eine ordentliche Prüfung durchführen.
Ich sage das deswegen, weil ich das offensichtlich nicht so wie Sie
eins zu eins hinnehme, nur weil es Ihren politischen Zielsetzungen entspricht,
dass man mehr Radwege als Straßen macht. Ich weiß, dass das Ihr Interesse ist.
Mein Interesse ist es, zwar auch Radwege zu machen, aber diese ordentlich
auszuführen.
Sie wissen, dass mein Bezirksrat Hannes Taborsky im 14. Bezirk der
Erste war, der dort den Antrag gestellt hat, dass im Wiental der Rad-Highway
errichtet wird. Daher können Sie uns nicht so positionieren, dass wir gegen den
Radweg wären. Wir sind dafür, dass das mit möglichst geringen Kosten effizient
gestaltet wird. (Beifall bei der ÖVP. - GR Prof Harry Kopietz: Er hat einen
eigenen Bezirksrat!)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum Wort ist niemand
mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr Berichterstatter hat das
Schlusswort.
Berichterstatter GR Erich Valentin: Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich denke mir, es ist einmal festzustellen, dass hier in der Debatte
die grundsätzliche Sinnhaftigkeit des „Wiental Highways" nicht in Frage
gestellt worden ist. Dieser stellt ja nicht nur einen Quantensprung für die
Radfahrerinnen und Radfahrer dar, sondern ist auch ein absolutes „Goodie"
für die Bewohnerinnen und Bewohner des 13. und 14. Bezirks. - Das ist das
eine.
Ich denke mir auch - und da bin ich in der Frage sogar sehr glücklich,
dass ich diesmal als Berichterstatter und nicht als Debattenredner tätig bin -,
es ist einmal festzuhalten, dass die Frage der Intensität der Beantwortungsart
und der Information, die ein amtsführender Stadtrat im Zuge einer Beantwortung
gibt, der Kenntnislage, aber auch der Einschätzung des jeweiligen amtsführenden
Stadtrats entspricht. Es ist also keine wie auch immer geartete Einlösung von
internen Dokumenten und Ähnliches Bestandteil oder verpflichtendes
Informationspotenzial. - Das ist das, was ich feststellen möchte.
Zum Zweiten denke ich mir - und lassen Sie mich das durchaus nicht
zynisch feststellen -, die Machbarkeitsstudie des „Wiental Highways" hat
auch ein bisschen schon eine historische Dimension. Er wird ja bereits
realisiert, das heißt, die Machbarkeit ist durchaus im Maßstab eins zu eins
gegeben.
Auf Grund der aktuellen Debatte habe ich auch den Eindruck, dass das
eher eine Kontroverse zwischen zwei Oppositionsparteien und weniger eine
Kontroverse mit dem zuständigen Stadtrat ist. Ich glaube, es ist eine
politische Diskussion, deren Hintergrund diejenigen, die Projekte in dieser
Stadt und das Zustandekommen kennen, durchaus auch erahnen können. Ich denke
mir, die Damen und Herren des Wiener Gemeinderates wissen auch ihre Beweggründe
des Antrags durchaus als die einzuschätzen, die sie tatsächlich sind.
In diesem Sinne schlage ich vor und empfehle ich den Damen und Herren
des Hohen Gemeinderates, dem Geschäftsstück ihre Zustimmung zu geben, den
Antrag jedoch abzulehnen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wir kommen nun zur
Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates, die dem Antrag des
Berichterstatters hinsichtlich Postnummer 81 die Zustimmung geben, um ein
Zeichen mit der Hand. - Dies wird von ÖVP, SPÖ und GRÜNEN unterstützt und ist
damit ausreichend unterstützt.
Es liegt dazu ein Beschluss- und Resolutionsantrag der ÖVP vor. Er
wurde ausführlich begründet und dargelegt. In formeller Hinsicht wird die
Zuweisung dieses Antrags an den Gemeinderatsausschuss für Stadtentwicklung und
Verkehr verlangt. - Wer diesem Antrag zustimmt, ersuche ich um ein Zeichen mit
der Hand. - Dies wird vom Antragsteller unterstützt und hat nicht die
ausreichende Mehrheit.
Wir kommen nunmehr zur Postnummer 59 der
Tagesordnung. Sie betrifft das Plandokument 7912 im 23. Bezirk, KatG
Inzersdorf. Ich bitte den Berichterstatter,
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